Kapitel 152 - Ausbruch

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Als Lotte mit einer Tüte in der Hand vom Abendessen zurückkam, schaute sie mich skeptisch an, sofort machte sich ein ungutes Gefühl in mir breit "Tom steht vor dem Turmeingang" bestätigte sie meine schlimmsten Befürchtungen "er sagt, wenn du in fünf Minuten nicht unten bist, kommt er hoch" teilte die mir ganz unvermittelt mit.

Was waren heute eigentlich alle so aufdringlich?

Genervt stöhnend ließ ich mich in meinem Bett zurück fallen "das darf doch wohl nicht wahr sein" beschwerte ich mich und spürte wie sich das unwohle Gefühl in meiner Magengegend verstärkte.

Lotte warf die Tüte, in der wohl Brötchen waren, auf meinen Nachtschrank "du hast uns den Kerl angeschafft, also werd ihn gefälligst auch wieder los" seufzte sie theatralisch.

Ah ja, sehr hilfreich. Unwillig setze ich mich wieder auf und griff nach meinen Zauberstab. Dann dachte ich genau an das was ich sagen wollte und murmelte den Patronus Zauber.

Trotz der angespannten Situation, war ich stolz darauf diesen Zauber ohne Schwierigkeiten ausführen konnte und beobachtete belustigt wie aufgeregt durch das Zimmer und auch um Charlottes Beine hüpfe bevor er durch die Wand verschwand "beeindruckend" meinte sie trocken "hast du ihm gesagt das er verschwinden soll" harkte sie dann neugierig nach.

Skeptisch musterte ich sie "dann würde er ja innerhalb einer Minute hier im Zimmer stehen" stellte ich trocken fest "ich lasse ihm sagen dass wir uns in einer viertel Stunde vor der Bibliothek treffen" teilte ich ihr mit und erhob mich.

Dann würde ich heute wohl oder übel doch noch das Zimmer verlassen müssen, der Gedanke ließ mich wehleidig das Gesicht verziehen.

Sie nickte verstehend "stimmt wohl, er kann schon eine Nervensäge sein" grinste sie dann.

Belustigt zog ich eine Augenbraue hoch "sag das bloß nie zu ihm" bat ich grinsend, obwohl mich seine Reaktion schon interessieren würde.

Daraufhin lachte sie "ich bin doch nicht lebensmüde" schnaubte die rothaarige, dann verzog sie ihr Gesicht "egal was zwischen euch los ist, lass dir nicht das Herz brechen" bat sie und musterte mich ernst.

Ach Lotte, dachte ich wehleidig, wenn sie nur wüsste. Eine Tatsache war, dass mein Herz sich schon längst in Tom's Fingern befand, wenn ihm danach war es zu zerbrechen, dann könnte ich den nichts entgegen setzen.

Ich wünschte nur, dass er mir etwas mehr Zeit gegeben hätte, ein wenig Zeit um zu verarbeiten was geschehen war, ein wenig Zeit um mich auf das kommende vorzubereiten. Auch wenn ich nicht glaubte, dass ich mich jemals darauf würde vorbereiten könnte, wenn ich glaubte er würde mich auf diese Art verletzen wollen.

Als ich knappe zehn Minuten später das Zimmer verließ, trug ich endlich ein einfach Kleid dass mir locker über die Knie fiel und nicht bei jedem Schritt den ich tat mitschwang.

Was fand meine Mutter nur an solchen Dingern, generell war unsere Gesellschaft, was derartige Dinge anging wirklich merkwürdig, oder, vielleicht war ich auch diejenige, bei der etwas nicht ganz nach dem Zauberstab lief.

Eilig huschte ich durch die Gänge, um zu verhindern dass Tom doch noch auf dem Gedanken kam ich würde ihm versetzen. Irgendetwas sagte mir, dass ihm dies alles andere als gute Laune bescheren würde.

Es reicht schon zu genüge aus, dass wir beide bis zur Gänze angespannt sein würden, da musste er nicht noch wegen so etwas verärgert sein.

Kurz bevor ich an unserem Treffpunkt ankam, zögerte ich.

Vor mir lag nur noch eine Kurve, wahrscheinlich hatte Atom sogar zuvor meine Schritte gehört und wusste das ich angekommen war, wenn dem so war, ließ er mir die Zeit.

Seelenspiegel -Tom Riddle-Where stories live. Discover now