Kapitel 191 - Keine Kontrolle

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"Ich kann es immer noch nicht fassen!", schimpfte Charlotte und ließ sich mit mürrischem Gesichtsausdruck auf ihr Bett fallen.

Sofort wusste ich was sie meinte und nickte zustimmend "Ich weiß.", seufzte ich.

Es würde seltsam werden, mir ab jetzt nur noch mit Charlotte das Zimmer zu teilen. Aber Marie traf es noch schlimmer, sie wurde einfach in ein Zimmer mit irgendwelchen Fünftklässlerinnen gesteckt.

Es war unfaire, sie litt schon genug weil sie das Jahr wiederholen musste. Sie jetzt auch noch von ihren Freundinnen zu trennen war grausam.

Egal wie sehr ich unsere Hauslehrerin Professor Merrythought auch schätze, nachvollziehen was sie sich hierbei gedacht hatte konnte ich nicht.

Müde trat ich mit einem Nachthemd über dem Arm in das Badezimmer. In den zwei Tagen, in denen ich wieder in Hogwarts war hatte ich kaum geschlafen.

Meine eigenen Gedanken quälten mich und ließen mich einfach keine Ruhe finden. Als wolle ich mich unterbewusst selbst dafür bestrafen das ich mich von Tom fern hielt.

Das dies nicht richtig war wusste ich selbst. Ich liebte ihn, mehr als alles andere, dennoch war das alles nicht so einfach.

Ich vermisste Tom, jetzt, hier in Hogwarts war es viel schlimmer als irgendwo anders.

Ich fügte mir selbst unvorstellbar viel Schmerz zu indem ich mich dazu zwang ihn zu meiden. Aber... wenigstens war ich noch fähig dazu.

Was war, wenn es den Fluch wieder aktivieren würde, wenn ich allzu viel Zeit mit ihm verbrachte. Okay, das war eher unwahrscheinlich. Schließlich war dies die ganze Zeit nicht passiert. Aber trotzdem, der Gedanke war da und ließ sich einfach nicht von mir schieben.

Genervt von mir selbst zog ich mich aus und trat unter die Dusche, am liebsten hätte ich meine Gedanken ausgestellt, waren diese, sowie all meine Handlungen waren einfach so unglaublich widersprüchlich.

Ich konnte mich nicht von Tom lossagen, dass konnte ich ihm nicht antun, und das konnte ich mir nicht antun. Viel zu sehr liebte ich ihn, viel zu sehr brauchte ich ihn.

Ich verstand mich selbst nicht mehr. Egal was ich tat, es fühlte sich einfach falsch an. Ich wollte fort von mir selbst, fort von diesen paradoxen Gefühlen.

"Was soll ich bloß tun", hauchte ich und schloss meine Augen, spürte das prasselnde Wasser auf meiner Haut, die Hitze, welche mich beruhigte.

Noch immer tobte dieser Sturm in mir und ich wusste das er sich nicht legen würde, bis ich mich endgültig entschieden hatte.

Entweder für Tom, oder gegen ihn. Und schon jetzt wusste ich, das egal welche Wahl ich treffen würde, sie nicht gut für mich sein würde.

Tom Riddle

Wenn es eines gab, was Tom Riddle mindestens genauso sehr verabscheute wie diese widerwärtigen Muggel, dann waren das Umstände, die sich seiner Kontrolle entzogen.

Einer dieser Umstände war, dass Katharina ihn mied. Wieder einmal.

Damals als er ihr gesagt hatte, dass er sie niemals würde lieben können, und sie vor die Wahl gestellt hatte, an seiner Seite zu sein oder sich von ihm fern zu halten, hatte sie sich für ihn entschieden, und er hatte beschlossen, sie niemals mehr gehen zu lassen.

Seelenspiegel -Tom Riddle-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt