#helpthehomeless///Sahra

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Sooooo ihr lieben,

frohe Weihnachten zum zweiten und jaaaaaaa auch der Feenturm bzw. die Feenakademie kriegt eine Weihnachtsveröffentlichung von mir. Frohlocket meine Untertanen und lasset mir Kommis und Likes da, wenn es euch gefallen hat. Wenn nicht, schreibt in die Kommis wieso nicht :3

viel spaß beim Lesen und frohe Weihnachten

Euer Jannis


#helpthehomeless

Sahra

Es war kalt und windig in der Nacht, in der er sie ansprach. Der Herbst ging zu ende und die Temperaturen sanken das erste Mal unter null. In einem Stadtpark, in einer windgeschützten Ecke brannte ein kleines Feuer, um das sich ein gutes dutzend abgerissene Gestalten und massiv viele Alkoholflaschen drängten. Er saß am Rand des Feuerscheins, gerade so, dass man ihn sehen konnte und zugleich so weit weg, dass er von der Wärme des Feuers nicht wirklich etwas haben konnte. Er lag auf einem zerschlissenen Schlafsack, hatte sich einen roten Mantel über den Körper gelegt und schien zu schlafen.

Sahra ignorierte ihn, wie sie es immer tat. Sie kannte die Gruppe bereits seit einigen Wochen, denn sie gehörten zu den wenigen, die ein Feuer machen konnten, ohne dass die Polizei oder die privaten Sicherheitsleute etwas davon mitbekamen.

Sahra setzte sich zu den anderen hinzu. Ihr war bereits eiskalt und innerlich verfluchte sie sich dafür, dass sie im Frühling von Zuhause weggerannt war, denn jetzt waren ihre eher dünnen, schlanken Kleiderschichten, die sie im Sommer und im Herbst warm gehalten hatten , wenn es nicht regnete, und ihre Regenjacke definitiv zu dünn. Das Feuer war wie eine Wohltat.

„Hey Saharaa...", lallte ihr einer der Obdachlosen zu. „Wie bist du denn angezogen?? Du willst wohl heute Abend kuscheln. Ich opfere mich freiwillig."

Er lachte gehässig. Insgeheim wussten alle am Feuer, dass Sahra unter 16 war und damit „tabu", wie es die anderen Obdachlosen nannten. Auf der Straße brach jeder das Gesetz, das hatte Sahra recht schnell gemerkt. Die Leute gaben heutzutage zu wenig, um Essen und Alkohol wirklich bezahlen zu können, also ließ man häufig etwas mitgehen. Es gab nur zwei Regeln für kriminelle Handlungen auf der Straße: Sich nicht erwischen lassen, und falls doch, dann nur soviel auf dem Kerbholz haben, dass man mit einer Geldstrafe davonkam, die man sowieso nicht bezahlen konnte.

„Lass sie in Ruhe...", sagte ein anderer der Männer und reichte Sahra eine Schnapsflasche, die sie sofort ergriff. „Wart noch ein-zwei Jahre und wenn sie dann immer noch zu uns ans Feuer kommt darfst du, wenn sies erlaubt..."

Sahra ignorierte die Obdachlosen, legte den Kopf in den Nacken und nahm einen tiefen Zug aus der Flasche. Sie war Schlimmeres gewohnt, besonders dann, wenn sie voll waren, und sie konnte sie sogar ein Stück weit verstehen. Wann fanden sie schon ein junges Mädchen, das noch nicht vom jahrelangen Leben auf der Straße gezeichnet war? Doch mittlerweile war es so, dass sie sich immer seltener erkannte, wenn sie sich in den Scheiben der Schaufenster spiegelte, wo Poster von hübschen Models saubere Kleidung trugen und sie den potenziellen Käufern, zu denen sie nicht mehr gehörte, anpriesen.

Das Getränk, das in Sahras Magen floss, hatte diese Bezeichnung kaum verdient. Es war das reinste Gift und schmeckte so widerlich, dass Sahra es das erste Mal wieder ausgewürgt hatte. Mittlerweile hatte ihr Magen sich aber sowohl an den Schnaps als auch an das Gefühl der Wärme gewöhnt und an den wohligen Schwindel, der sie überkam. Sie nahm noch einen Schluck und versenkte sich letztendlich in der Wärme des Feuers. Irgendwann dämmerte sie weg.

Als sie wieder aufwachte war ihr kalt. Eiskalt sogar. Das Feuer brannte, verdeckt zwischen den Ästen des Busches, in dem Sahra lag.

Erschrocken stellte sie fest, dass einer der Obdachlosen vom Feuer über ihr lag und in volltrunkenem Zustand versuchte, ihr die Jeanshose von den Hüften zu ziehen. Sahra schrie kurz auf, doch der Mann legte ihr eine Hand auf den Mund und zog weiter. Sahra versuchte sich gegen ihn zu wehren, aber sie war selbst zu betrunken und obendrein viel schwächer als ihr Angreifer. Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkeln, während sie spürte, wie ihr nackter Hintern den Waldboden berührte und schrie innerlich in aller Verzweiflung um Hilfe, als plötzlich hinter ihr eine Gestalt aus den Schatten trat und den Angreifer von ihr herunter zerrte. Ohne lange zu Fackeln schleuderte er ihn aus dem Gebüsch und lief hinter hinter ihm her. Als Sahra ihre Hose wieder einigermaßen über die Hüften gezerrt hatte, wachten die Obdachlosen, die sich nicht in den Tiefschlaf getrunken hatten, grade auf und ihr unerwarteter Retter drosch wieder und wieder auf das Gesicht ihres Angreifers ein.

Die Feenakademie (#Wattys2015)Onde histórias criam vida. Descubra agora