#stopthemadbrute///Jemm Page ist erwacht

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Jemm Page ist erwacht

Sinnaji kämpfte sich mühsam unter dem Haufen aus teilweise pulverisierten Trümmern hervor und begann erst einmal damit, seine verbrühte Haut zu regenerieren, die ihm wie knittriges Papier am Körper lag. Erst langsam lichteten sich die Rauchschwaden, die die Explosion in der Umgebung hinterlassen hatte, und so dauerte es einen Moment, bis er Umbra sehen konnte, die sich ähnlich ramponiert aus dem Schutt kämpfte.

Sie hustete kurz, dann traf sie die zweite Druckwelle, die von dem Kern ausging, in dem der Rauch zu Plasma geworden war und daher klarste, ja sterile Heißluft durch die Gegend blies. Binnen Sekunden war der Rauch um sie herum verschwunden und ihre Wunden wurden zudem noch gratis desinfiziert.

Ein irres Grinsen breitete sich auf Umbras Lippen aus.

„Beeindruckend...", sagte sie und blickte dorthin, wo vorhin noch Birmingham gewesen war und wo jetzt ein riesiger Krater im Boden klaffte, wie von einem Meteoriteneinschlag. Ihr Blick wanderte zu Sinnaji, der das Ergebnis seiner Vorbereitungen mit einem kühlen Gesichtsausdruck musterte.

„Das wird der Revolution einen Denkzettel verpassen...", fuhr Umbra fort. „Wir sollten aber jetzt so schnell wie möglich hier abhauen, bevor die vier Mitglieder des inneren Zirkels auf die Idee kommen uns zu jagen."

Sinnaji lachte leise und schüttelte den Kopf: „Nein, nein, diese Explosion hatte ich eigentlich nicht mal richtig geplant. Letztendlich beweist es aber nur die Macht des Wesens..."

„Hng?", machte Umbra irritiert und sah auf Sinnaji herab. „Wesen, welches We..."

In diesem Moment verschob sich das gesamte Kollektiv wieder ins innere des Kraters, als würde es von einem unsichtbaren, schwarzen Loch eingesogen und fixiert werden.

Umbra schluckte: „Was zur Hölle ist das??"

Sie sah genauer hin: „Ist das Jemm?? Nein, die gesamte Struktur ihres Kollektivs hat sich verändert..."

Sie drehte den Kopf zu Sinnaji: „Sinnaji, dieses DING saugt Kollektiv ein, wie eine der vier großen Gottheiten!"

„Ganz soweit würde ich nicht gehen...", sagte Sinnaji langsam. „Sie ist irgendwo gefangen zwischen Generalslevel und großer Gottheit. Zweifellos mächtig, aber begrenzt... ich denke, das beschreibt dieses Wesen, welches alle Menschlichkeit abgestreift und gegen Macht eingetauscht hat, am besten..."

Umbra sah Sinnaji fragend an: „Ein Wesen, das seine Menschlichkeit abgestreift hat?"

Sinnaji seufzte leise, anstatt zu antworten.

Schließlich erklärte er: „Weißt du, wenn man die Resonanz, mit der unsere, also die Körper von Feengöttern, mit dem Kollektiv agieren, vergleicht mit der Resonanz von denen, die menschlich sind und eine Maschine für den Kampf nutzen, dann fällt ein großer Unterschied auf. Eine Resonanzwelle, die uns zugriff auf Materiewellen ermöglicht. Eigentlich völlig unbedeutend, aber für die Natur unseres Körpers ungeheuer wichtig. Menschen haben diese Welle auch, allerdings nur sehr unausgeprägt."

„Und?", fragte Umbra, die nicht ganz verstand, warum Sinnaji plötzlich mit Fachwörtern um sich warf.

„Meine Beobachtung war, dass das Potenzial dieser Kurve steigt, wenn Menschen, die mit einer Maschine kämpfen, in Stresssituationen, Panik, Druck oder Verletzungen geraten. In psychischen Ausnahmezustanden, psychotischem Kampfrausch und ungezügelter sexueller Erregung werden sie so stark, dass eine Synchronisation auf unserer Wellenlänge mit dem Kollektiv möglich ist."

Die Feenakademie (#Wattys2015)Where stories live. Discover now