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Die letzten Wochen sind schnell vergangen und es ist nur noch ein Monat, bis Luke mit den Jungs nach England fliegt und mit One Direction auf Tour geht.
In der Schule ist es okay. Zwar sind Lucy, Lynn und Ashley noch immer ziemlich gemein zu mir und ich lasse es zu nah an mich heran, aber Luke ist immer für mich da und tröstet mich, wenn ich es brauche.
Noah hat Luke inzwischen kennen gelernt und die beiden verstehen sich gut, obwohl Luke anfangs fest davon überzeugt war, dass er gar nicht mit ihm klar kommt.

Heute ist Freitag und ich bin froh, dass das Wochenende zum greifen nah ist. Nur noch einen Tag zur Schule und dann 48 Stunden mit Luke.
Müde begebe ich mich auf meinen Platz im Klassenraum, wo Noah mich grinsend begrüßt: "Na, müde?" Ich zeige ihm den Mittelfinger und lasse meinen Kopf auf den Tisch sinken. Heute nachmittag habe ich den nächsten Termin beim Arzt, um weiter das laufen zu trainieren. Inzwischen kann ich fast alleine stehen und wenn ich mich aufstütze drei vier Schritte gehen. Es macht mich unendlich glücklich, dass ich so gut voran komme und hoffe, dass ich in zwei Monaten ohne Hilfe einige Meter laufen kann. Liz hatte Recht damit, dass ich trotzdem glücklich und stolz sein werde, auch wenn es nicht dass ist, was ich eigentlich wollte.
"Guten Morgen ihr Lieben" begrüßt Mrs Bent die Klasse und reißt mich aus meinen Gedanken. Langsam hebe ich meinen Kopf und versuche so gut es geht dem Unterricht zu folgen. Aber Mathe war noch nie mein Fall und auch das jetzige Thema verstehe ich mal wieder gar nicht. Ich muss Liz dringend fragen, ob sie mir Nachhilfe gibt. Nach der letzten 5- will ich meine Note mit einer zweiten besseren Arbeit ein wenig aufwerten.

Als es zur Pause klingelt, springt Noah auf und sagt: "So, ich muss jetzt zum Zahnarzt." "Wie jetzt? Jetzt lässt du mich hier alleine?" frage ich entsetzt. Bella ist krank und wenn Noah geht bin ich alleine. "Sorry" grinst er und umarmt mich zum Abschied. Ich seufze als er aus dem Raum läuft. Na dann werde ich mir den Rest des Tages wohl mal um die Ohren schlagen.
Ich rolle aus dem Gebäude und in die Sonne neben eine Bank. Dort genieße ich die Wärme auf meinen Gesicht, eine Sache von der ich nie gedacht habe, dass sie passieren würde.
Ich bemerke, wie sich jemand neben mich auf die Bank setzt. Also öffne ich meine Augen und sehe zur Seite. Lynn sieht mich falsch lächelnd an. "Was willst du?" stöhne ich genervt. "Ich hab da was gehört...und wollte dich nur fragen ob das stimmt" sagt sie. Ich nicke. "Du sollst deinen Vater umgebracht haben" mit großen Augen sieht sie mich an. Ich schlucke, vesicle mir aber nichts anmerken lassen: "Woher hast du das?" "Von einer Freundin" antwortet sie. "Heißt diese Freundin zufällig Emma?" will ich wissen. Lynn nickt: "Wieso?" Ich atme tief durch: "Ich war auch mal befreundet mit ihr" sage ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen. "Ach wirklich? Das wusste ich ja noch gar nicht" lacht Lynn und klatscht in die Hände. "Echt? Ich hätte wetten können, dass Emma dir das erzählt hat" sage ich sarkastisch, da ich weiß, dass Emma garantiert jedem erzählt hat, was zwischen uns passiert ist. "Stimmt das denn jetzt oder nicht?" fragt Lynn wieder. "NEIN! Natürlich nicht. Aber du glaubst das natürlich, weil Emma es dir ja erzählt hat. Dann muss es schließlich stimmen, nicht wahr?" Sie sieht weg. "Wundert mich ehrlich gesagt nicht" spotte ich. Sie zuckt mit ihren Schultern und steht auf.
Erleichtert atme ich auf. Trotzdem bleibt mir im Hinterkopf, dass die drei Zicken jetzt auch noch mit Emma befreundet sind. Das kann ja noch heiter werden. Zum Glück klingelt es in dem Moment und ich bin froh, dass Englisch mich von meinen Gedanken ablenkt - wenigstens für eine Stunde.

Nach der Schule wartet Luke bereits am Auto und begrüßt mich mit einem sanften Kuss. Ich lächele und schmiege mich an ihn. "Na, wie war's?" fragt er. "Ganz okay...aber Noah musste ab der ersten Pause zum Zahnarzt und dann war ich halt alleine. Naja und Lynn hat mir erzählt, dass sie mit Emma befreundet ist, Ashley und Lucy auch, und ja...dann hat sie mich auf das mit Papa angesprochen. Von wegen ich hätte ihn umgebracht. Du weißt schon, das Gerücht von damals, dass Emma verbreitet hat." seufze ich. "Was?" Luke scheint geschockt "Wenn die dir irgendwas tun sag mir Bescheid und ich mache denen das Leben zur Hölle!" "Danke Luke" murmele ich. Er lächelt, drückt einen kurzen Kuss auf meine Schläfe und setzt mich dann is Auto. "Willst du heute mit ins Studio kommen?" fragt er, als wir gerade los fahren. Ich schüttele meinen Kopf und sehe aus meinem Fenster. "Warum?" fragt mein Freund. Was mache ich denn jetzt? Ich kann ihm ja nicht sagen, dass ich Lauftraining habe. "Uhm...ich habe einen Arzt-Termin." Das ist wenigstens nur haKb gelogen. "Achso. Fährt Mama dich?" "Ja" antworte ich lächelnd. "Sie liebt dich ziemlich" erzählt Luke "Du bist für sie die Tochter, die sie nie hatte." Er sieht kurz zu mir rüber und lächelt. "Ich liebe sie auch. Sie ist für mich so wie eine Mutter, die mich liebt." seufze ich. Daraufhin legt Luke eine Hand auf meinen Oberschenkel und streicht sanft mit seinem Daumen über die nackte Haut unterhalb meiner Shorts. Er weiß, dass mir das schlechte Verhältnis zu meiner Mama zu schaffen macht.
Zuhause angekommen, essen wir gemeinsam Mittag und danach verabschiedet sich Luke ins Studio. "Grüß die Jungs schön. Und sag ihnen dass ich bald mal wieder mitkomme." sage ich lächelnd. Luke beugt sich zu mir hinunter und küsst mich sanft. "Mach ich, Babe" flüstert er und verlässt dann das Haus. Kopfschüttelnd schließe ich die Haustür und begebe mich ins Wohnzimmer. Ich ziehe mich aufs Sofa und scrolle durch mein Handy. Liz wird auch in ein paar Minuten kommen und dann fahren wir zu Mr Brodie, meinem Arzt, zum Lauftraining.

happy. l.h. (Teil 2)Where stories live. Discover now