~31~

130 15 13
                                    

Wir sitzen gerade alle zusammen im Flugzeug auf dem Weg von Madrid nach Sevilla. Es ist zwar nur ein kurzer Flug, aber wir haben trotzdem ziemlich viel Spaß.
"Ey, wer bin ich: Oh Annie, ich liebe dich. Ich hab dich sooooooo vermisst" fragt Michael und versucht ernst zu bleiben. Ich kann mein Lachen nicht unterdrücken und fange mir einen bösen Blick von Luke ein, während Ash und Cal vor lachen Tränen in den Augen haben. "Du musst auch lachen Luke" grinst Mikey. "Ha ha ha" antwortet mein Freund genervt, aber ich merke, wie auch er sich langsam das Lachen verkneifen muss. Also piekse ich ihm in die Seite und schon prustet er los.

Als wir nach der Landung und tausend Fotos mit Fans endlich im Van zum Hotel sitzen, atmen wir alle auf. "Ich liebe die Fans ja, aber das war einfach zu viel" jammert Calum. "Same" stimmt Ash zu. Auch Mikey, Luke und ich nicken.
"Wollen wir heute noch irgendetwas zusammen machen? Also heute Nachmittag meine ich...es ist ja erst elf" fragt Luke mich. "Gerne. Ich meine, ich war noch nie in Spanien..." antworte ich leise. "Na dann: Date heute Nachmittag. Ich denke mir was aus" flüstert mein Freund mir ins Ohr und bringt mich so zum lächeln. "Gerne auch ein Date ja" flüstere ich zurück. Luke drückt seine Lippen sanft auf meine. "EEEEEEEWW PDA!" schreit Michael. "Halt deinen Mund!" motzt Luke. "Du bist nur neidisch" lacht Ash. "Gar nicht, er hat mich!" verteidigt Cal seinen Kumpel. "MAALLUUUMMM" kreische ich. "Ugh...fangirls" grinst Luke und küsst mich erneut.
"WIR SIND DA" brüllt Mikey plötzlich. "Endlich" seufzt Luke. "Ich gehe jetzt erst mal schlafen" fügt er hinzu. "Ich auch" stimme ich ihm zu.

Es ist unglaublich warm hier in Sevilla. Deshalb zieht Luke den Bettbezug von unserer Decke und legt diese zur Seite. Dann legt er sich zu mir ins große Doppelbett und deckt uns mit dem Bezug zu. Er zieht mich an sich, sodass ich mit meinem Rücken an seinem Bauch liege. Bevor er einschläft, streicht er vorsichtig über meine Haare und küsst meinen Scheitel. "Ich liebe dich Annie" flüstert er. "Und ich liebe dich" antworte ich. Ich kuschele mich eng an ihn, schließe meine Augen und schlafe mit einem Lächeln auf den Lippen ein.

"Baby, aufwachen" höre ich leise Lukes Stimme an meinem Ohr. "Wie viel Uhr ist es?" frage ich verschlafen, denn es fühlt sich so an, als hätte ich erst fünf Minuten geschlafen. "Kurz vor drei" antwortet Luke lächelnd. Er legt seine Arme unter meinen Körper und hebt mich im Bridal Style hoch. Sofort sehe ich hoch und direkt in seine wunderschönen blauen Augen. "Hey" lächelt er. "Hey" hauche ich. "Schaffst du es in einer halben Stunde?" fragt er dann. Ich nicke: "Wenn du mir ein bisschen beim anziehen hilfst." "Na klar."

"Wo fahren wir hin?" will ich wissen, als Luke mir in einen roten Käfer hilft, "Und woher hast du das Auto?" "Wo wir hinfahren ist eine Überraschung und das Auto hat Dave netterweise für uns gemietet" antwortet Luke grinsend, während er sich auf den Fahrersitz fallen lässt.
Ich schmolle, gebe aber auf, als Luke mich sanft küsst. Sofort strahle ich ihn an.

"Wie lange noch?" frage ich ungeduldig, nachdem wir etwas über eine halbe Stunde unterwegs sind. "Annie, du hast schon tausend mal gefragt. Es dauert noch. Wir haben noch nicht mal die Hälfte" antwortet Luke genervt. Ich kann es ihm auch nicht übel nehmen. In der halben Stunde Fahrt habe ich echt ungefähr fünf mal danach gefragt, wie lange wir noch fahren müssen. "Tut mir leid" grinse ich. "Tut es dir nicht" lacht Luke, "Ich kenne dich."
Eigentlich genieße ich die Fahrt echt ziemlich. Es ist perfektes Wetter, warm und sonnig, der Fahrtwind, der durch die offenen Fenster reinweht, spielt mit meinen Haaren, im Radio läuft spanische Musik und ich bin bei Luke. Es ist der erste Moment, den wir so richtig Zeit zu zweit haben.

"Wir sind da!" ruft Luke nach ungefähr ein einhalb Stunden Fahrt. Cadiz steht auf einem halb verrosteten Straßenschild. Keine Ahnung wo genau ich bin, aber es ist wunderschön hier. Luke biegt links ab und wir fahren genau aufs Meer zu. Türkis-blaues Wasser neben weißem Sand und weißen Häusern. Wow, ist alles was ich denken kann.

Mein Freund sucht nach einem freien Parkplatz, parkt ein und steigt aus. Nachdem er sich kurz gestreckt hat, geht er ums Auto herum, holt Chris vom Rücksitz - der hat übrigens nur knapp ins Auto gepasst. Er hilft mir in meinen Rollstuhl und drückt mir einen Kuss auf den Scheitel.

"Lass uns erst etwas essen. Ich möchte den Sonnenuntergang am Strand sehen" schlägt er vor. Ich nicke nur, denn ich bin noch immer viel zu verzaubert vom Anblick der weißen Häuser neben dem Meer. "Gefällt es dir?" fragt mein Freund. "Es ist perfekt" hauche ich.
Luke schiebt mich zu einer kleinen Tapas-Bar direkt am Strand und lässt uns zu einem Tisch führen. Kaum sitzen wir, kommt ein Kellner und fragt uns nach Getränken. "Wir nehmen erstmal nur ein Wasser, danke" sagt Luke freundlich. Ich lächele den Kellner zur Bestätigung an.
Als er weg ist, nimmt Luke meine Hand, die auf dem Tisch liegt und sieht mich an. "Ich habe dich so verdammt vermisst. Es ist so schön, dich endlich wieder bei mir zu haben" flüstert er. "Ich hab dich auch vermisst. Ohne dich ist es einfach so komisch..." murmele ich.

Der Kellner unterbricht uns, als er mit unserem Wasser kommt. "Danke" sage ich leise und auch Luke bedankt sich.
Luke geht dann los und holt Tapas. Ich wollte nicht mit, weil es im Rollstuhl immer so kompliziert ist und immer wieder aufzustehen und sich wieder hinzusetzen ist echt anstrengend. Deshalb habe ich gesagt, dass Luke einfach irgendwas mitbringen soll.

Während wir essen unterhalten wir und über alles, worüber wir die letzten zwei Wochen nicht reden konnten. "Annie, du musst mir das mit dem Laufen jetzt nochmal erklären. Wie hast du das gemacht?" Ich muss lächeln, als Luke mich das fragt: "Ich wollte laufen können, ich wollte nicht aufgeben. Deshalb bin ich zu einem Arzt gegangen, Mr Brodie. Er hat mir zu Beginn gesagt, dass ich nie komplett laufen werden kann. Nur ein paar Schritte, ein paar Minuten. Aber das war mir egal. Ich wollte es unbedingt. Naja und dann habe ich angefangen, regelmäßig zu ihm zu gehen, schon als du noch da warst. Kurz bevor du geflogen bist, konnte ich die ersten Schritte gehen, aber ich wollte dich überraschen. Ich hoffe, das hat geklappt." "Das hat es. Ich bin so stolz auf dich. Als du am Flughafen auf mich zu gelaufen bist, bin ich fast umgekippt. Es war so unbeschreiblich..." er bekommt Tränen in den Augen, als er daran zurückdenkt. Auch ich merke, dass meine Augen feucht werden. "Ich bin so so verdammt stolz auf dich Annie" wiederholt mein Freund. Ich kann nicht anders, als zu lächeln.

"Wir würden gerne zahlen" ruft Luke den Kellner und bezahlt unsere Rechnung, nachdem wir fertig gegessen und uns noch ein bisschen unterhalten haben. Er schiebt mich aus der Tapas-Bar bis zum Strand und hebt mich dann aus Chris.

Lächelnd stellt er meine Füße in den Sand und lässt Stück für Stück meine Hüfte los. Dafür greift er meine Hände. "Ich kann es immer noch nicht glauben" haucht er. "Ich auch nicht" antworte ich.
Hand in Hand gehen wir langsam aufs Wasser zu.

Ich genieße das Gefühl von Sand zwischen meinen Zehen, das Gefühl vom Wind in meinen Haaren. "Du siehst wunderschön aus" flüstert Luke. "Danke" hauche ich. Ich trage ein langes weißes luftiges Kleid mit kleinen Spitzendetails, das ich irgendwann mal beim Shoppen mit Celeste gekauft habe. Als wir am Wasser ankommen, wird es unten nass, aber das stört mich nicht. Das Wasser ist angenehm warm, aber trotzdem kühler als die Luft. Deshalb ist der nasse Stoff an meinen Fußgelenken angenehm auf meiner Haut.

Die Sonne steht tief über dem Horizont und taucht den ganzen Strand in ein wunderschönes orange-rotes Licht. Luke und ich sind die einzigen auf diesem Strandstück. Ich genieße es, einfach nur neben ihm her zu gehen. Und alleine, dass ich dieses Wort im Zusammenhang mit mir benutze, macht mich unendlich glücklich.

Als die Sonne fast ganz untergegangen ist, bleibt Luke stehen und zieht mich eng an sich. Meine Seite ist an seinen Bauch gepresst, während wir beide einfach nur aufs Meer hinaus sehen. Kurz bevor der letzte Punkt der Sonne am Horizont verschwindet, legt Luke seinen Finger unter mein Kinn, drückt es hoch und legt seine Lippen auf meine. Der Moment ist perfekt. "Du hast mir meinen größten Wunsch erfüllt. Wir sind zusammen am Strand entlang gelaufen..." flüstert Luke gegen meine Lippen, "Danke." Als Antwort drücke ich meine Lippen wieder auf seine und schließe meine Augen. Er legt seine Hände um meine Hüfte und zieht mich enger an sich. "Der Tag war perfekt" hauche ich. "Du bist perfekt." Ich will gerade etwas erwidern, da erinnere ich mich an Silvester: Es gibt einen Unterschied zwischen makellos und perfekt. Und du bist perfekt für mich. "Ich liebe dich Annie, so wie du bist."



Das war das letzte Kapitel....aber wie gesagt gibt es auf jeden Fall einen Epilog. Ich weiß nur nicht, wie lange es noch dauert. Aber ich denke nicht zu lange.
UND OMG DEPRESSED HAT JETZT 5K UND HAPPY 1K! DANKE DANKE DANKE AN ALLE, DIE BEIDE STORIES GELESEN HABEN! ICH LIEBE EUCH ALLE UNENDLICH UND KANN NICHT GLAUBEN, DASS ÜBERHAUPT JEMAND SIE GELESEN HAT💕

happy. l.h. (Teil 2)Where stories live. Discover now