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Die letzten Tage waren der Horror. Der Hate von Lukes Fans macht mir das Leben zur Hölle und ich konnte gefühlt an nichts anderes denken. Luke versucht alles, um mich aufzumuntern, aber ich habe einfach keine Lust, irgendetwas zu tun.
Jetzt, wo es endlich weniger wird und ich langsam wieder an andere Sachen denken kann, muss ich mich von Luke verabschieden.

In drei Stunden müssen wir zum Flughafen, damit die Jungs und er auf Tour fahren. Sie starten in Lissabon und touren dann durch Europa. Erst gegen Ende der europäischen Tour werde ich die Jungs dann begleiten können. Bis dahin muss ich mich alleine durch die Tage kämpfen. Denn dass der Hate weniger wird heißt nicht, dass er aufhört. Im Gegenteil: einige haben sich jetzt ihr negatives Bild über mich gemacht und sind jetzt gegen mich - egal was ich tue.

"Annie?" "Ja" rufe ich zurück. "Bist du fertig mit duschen?" fragt mein Freund. "Fast" antworte ich und schalte das Wasser aus. Dann mache ich mich fertig, setze mich in Chris. Es fühlt sich so schön an, mich endlich stehend fertig machen zu können. Aber Luke darf das ja noch nicht wissen, weshalb ich ihn aus dem Bad geschmissen habe.
Als ich die Tür öffne, wartet er bereits davor und schließt mich in seine Arme. Ich lächele müde und drücke ihn an mich.

"Wir müssen los" ruft Liz aus dem Flur. Traurig sehe ich zu Luke, der gerade den Reißverschluss an seinem Koffer zu zieht. Ich sitze in Chris neben seinem Bett. Als er zu mir hoch sieht lächele ich ein wenig, aber es ist schwer. Ich will nicht, dass er geht. Ich brauche ihn. Ich habe Angst vor der Zeit ohne ihn...letztes Mal hatte ich den Unfall.

Luke nimmt seinen Koffer und trägt ihn nach unten, damit Liz ihn ins Auto packen kann. Dann kommt er zurück zu mir und nimmt mich auf den Arm. Ich vergrabe mein Gesicht an seiner Schulter, damit er nicht sieht, dass ich kurz davor bin zu weinen. Bevor mein Freund mich ins Auto setzt, küsst er meine Haare und streicht über meine Wange. Zum Schluss holt Luke noch meinen Rollstuhl und packt ihn zu seinem Koffer in den Kofferraum. Dann steigt er ins Auto, auf die Rückbank neben mich. Vorne sitzen Andrew und Liz. Von Ben, Jack und Celeste hat Luke sich schon gestern abend verabschiedet, da alle drei heute arbeiten müssen.

Luke rutscht auf den mittleren Sitz, damit er direkt neben mir sitzt und legt einen Arm um mich. Ich sehe zu ihm hoch und blicke in seine wunderschönen blauen Augen. Sofort steigen mir Tränen in die Augen, als ich daran denke, dass ich ihn die nächsten zwei Wochen nicht sehen werde. "Nicht weinen Annie, bitte" flüstert Luke und streicht mit seinem Daumen eine Träne unter meinem Auge weg. Ich lasse meinen Kopf gegen seine Schulter fallen und beginne zu schluchzen. "Annie, shh" versucht mein Freund mich zu beruhigen. Aber es funktioniert nicht. Ich lege meine Hand auf Lukes Brustkorb und greife nach seinem Tshirt. Luke streicht mir sanft über den Rücken und küsst mich immer wieder auf die Haare.

"Mama kannst du Chris schieben? Ich trage Annie" höre ich Luke sagen, als wir am Flughafen ankommen. Noch immer schluchze ich die ganze Zeit und kann mich nicht beruhigen. Luke trägt mich ins Flughafengebäude und setzt sich auf eine Bank. Kurz darauf sind wir umgeben von einer Masse von Fans. Davon bekomme ich aber fast nichts mit, da ich mein Gesicht in Lukes Tshirt vergraben habe.
"Nein, ich mache jetzt keine Fotos" wehrt Luke sich gegen mehrere Anfragen von einigen Mädchen. Auch Liz versucht uns ein wenig Privatsphäre zu schaffen, was aber nur mäßig klappt. Erst als die anderen Jungs mit den Securities kommen, lassen die Fans von uns ab.

"Annie, nicht weinen. Wir sehen uns doch bald wieder" tröstet Calum mich und streicht über meinen Rücken. "Sie hat Angst vor den zwei Wochen...wegen dem ganzen Hate" erklärt Luke seinem besten Freund. "Das schaffst du Annie! Liz ist doch bei dir und zwei Wochen vergehen bestimmt schnell" versucht es Calum weiter. Aber es hilft nichts. Niemand kann mir meine Angst nehmen.

Als ich mich gerade ein wenig beruhigt habe, ertönt die Ansage, dass die Jungs zum Flugzeug müssen. Sofort breche ich wieder in Tränen aus und Luke drückt mich wieder fester an sich. Bevor ich mich allerdings von ihm verabschiede, lasse ich mich von Ashton, Calum und Mikey umarmen. "Mach keinen Scheiß" flüstert Ash. "Mach ich nicht" antworte ich leise.
Dann ist es Zeit, von Luke Abschied zu nehmen. Er steht auf und zieht mich in seine Arme. Ich schlinge meine Beine um seine Hüfte und lege meinen Kopf auf seine Schulter. "Annie, es sind nur zwei Wochen, dann sehen wir uns wieder. Zwei Wochen, hörst du?" Ich nicke und hebe meinen Kopf. Traurig sieht mein Freund mich an und drückt seine Lippen auf meine. Sofort erwidere ich den Kuss und genieße den letzten Moment, in dem ich so nah bei ihm sein kann. Zumindest in den nächsten zwei Wochen. "Ich liebe dich" flüstere ich. "Und ich liebe dich. Mach keinen Mist, okay?" antwortet Luke und küsst mich erneut. Ich nicke.

Dann setzt er mich zurück in meinen Rollstuhl und küsst mich ein letztes Mal. Er nimmt seinen Koffer, umarmt seine Mutter und geht zu den Jungs. Zusammen gehen sie Richtung Flugzeug und verschwinden in den Massen.
Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Jetzt bin ich für die nächsten zwei Wochen alleine - ohne Luke. "Liz beugt sich zu mir hinunter: "Wir fahren jetzt. Wenn du das Flugzeug abheben siehst wird es sonst noch schlimmer." Ich nicke und lasse mich von Lukes Mutter zum Auto bringen.

Den Rest des Tages verbringe ich weinend in Lukes Bett und genieße seinen vertrauten Geruch. Nur die Wärme, die von seinem Körper ausgeht und sein Atem, den ich sonst immer auf meiner Haut spüre, fehlen. Aber das ist eigentlich das wichtigste...wie soll ich das die nächsten Tage bitte aushalten? Wenn schon der erste Tag so schwer ist...

happy. l.h. (Teil 2)Where stories live. Discover now