Kapitel 4. Finger Weg!

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Nach einer stunde Schaukeln, denke ich das meine Anwesenheit für diese Feier reicht. Mit einem vollen Teller in der Hand, gehe ich ins Haus. Noch nicht mal hier ist Ruhe, das Sofa ist voller Gäste und über all stehen Flaschen und Teller rum. Kopf schüttelnd gehe ich die Treppenstufen nach oben. Akira und ich teilen uns die Etage, drei Zimmer und ein gemeinsames Badezimmer. Das dritte Zimmer nutzen wir als Wohnzimmer, wenn unsere Eltern doch mal da sind. Im Flur bleibe ich auf halbem Weg stehen. Meine Zimmer Tür, sie ist zu. Sie ist immer offen, außer ich habe Besuch oder ich Schlafe oder ich Schlafe mit meinem Besuch. OK zurück zur Tür. Niemand macht die Tür zu. Akira interessiert es nicht und meiner Mutter die ab und zu Wäsche oder irgendwas anderes rein bringt interessiert es auch nicht. Skeptisch schaue ich meine Tür an, hat sich ein Gast hier her verirrt? Detektiv Yora wieder im Einsatz. Leicht grinsend lege ich meine Hand auf die kalte Türklinke. Mein Teller stelle ich neben mir auf einem Regal ab, ehe ich Langsam die Tür öffne. Drinnen ist es Dunkeln, nur Licht welches vom Garten rein scheint und einer Taschenlampe beleuchtet mein großes Zimmer. Leise lehne ich die Tür wieder an und lehne mich an meine Wand an. Klar könnte ich das Deckenlicht an machen,um auf mich Aufmerksam zu machem, aber dann würde ich nicht herausfinden was diese Person will.

Die Person ist Groß, breit gebaut und hat kurzes Haar. Um so länger ich Ihn beobachte, um so klarer wird mir um wem es sich hier Handelt. Was will er in meinem Zimmer? Im Moment steht Er an meinem Schreibtisch, außer nie gelöste Hausaufgaben, dreckige Teller und Klamotten wirst du dort nichts finden. OK ich sollte diesen dringend Aufräumen. Ich werd morgen Akira fragen. Scheinbar hat er mich immer noch nicht gesehen, na gut ich stehe ja auch in einer dunklen Ecke und wirke nahe zu Unsichtbar. Langsam geht Er auf meinem Bett zu, was will er da. Außer meinem Nachttisch ist da nix.

"Finger Weg!" schreie ich fast Panisch und schubse Ihn gnadenlos weg. Zum Glück ist mir grade wieder eingefallen, was sich dort drinnen befindet. Fotos, aber keine normalen. Diese Bilder sind teil einer Wette mit Kazu.

Die Wette soll zeigen wer mehr Weiber ins Bett bekommt, dazu brauch man aber Beweise. Also habe ich nach der Nummer immer ein Foto gemacht. Diese Bilder liegen in einem un abgeschlossenen Nachttisch, eigentlich wollte ich dort schon längst ein Schloss anbringen, jedoch war ich immer zu bequem eins zuholen. Jetzt bereue ich es.

"Hey nicht so Stürmisch Kleiner" sagt eine angenehme dunkle Stimme. Meine Hand wird gepackt und ich finde mich auf meinem Bett, unter meinem Sensei wieder. "Ich liege lieber oben" raunt er mir ins Ohr. "Sensei" zische ich ihn an und versuche auf zu stehen. Leider vergeblich. Er sitzt auf meiner Hüfte, mit seinem ganzen Gewicht. "Und ich bin nicht klein!" motz ich ihn an. Dafür Ernte ich aber nur ein Lachen. Seine Augen strahlen schon wieder reine Belustigung aus. Das Grün wirkt dadurch noch heller und in dem Licht was in meinem Zimmer ist hat es etwas Mystisches.

Ich drücke gegen seine Schultern "Runter jetzt" bringe ich angestrengt hervor. Auch das hat nicht den gewünschten Erfolg, stattdessen hält er meine Arme über meinen Kopf fest. Super, besser hätte es nicht laufen können.

Eine Weile schaut er mich einfach nur still an, dieser Blick wird mir irgendwann unangenehm so das ich mein Kopf verlegen weg drehe. Langsam beugt er sich zu mir runter und verteilt leichte Küsse auf meinem Hals. Ein Schauer durchfährt meinen ganzen Körper. Er hört auch nicht auf, als ich anfange unter ihm rum zu zappeln.

Plötzlich liegen weiche Lippen auf meinen, so geschockt von seiner Handlung vergesse ich alles. Sogar das Atmen. Was soll das? Wieso tut er das? Solche und noch mehr fragen schießen mir durch den Kopf.

Meine Tür geht Plötzlich auf und grelles Licht scheint in mein Zimmer, durch das Licht kann ich nur die Umrisse einer Person erkennen. Meine Mutter, was will sie hier?! Wieso unterbricht sie...OK eigentlich bin ich ganz froh das sie einfach so rein Kommt. "Ach Schatz du bist doof" kichert sie. Mit wem sie spricht kann ich nicht sagen, aber es bleiben ja nur zwei Personen. Mein Bruder und mein Vater. Sie stellt irgendwas ab und schließt die Tür wieder. Sie scheint gar nicht bemerkt zu haben das ich hier bin. Mein Sensei atmet erleichtert aus, in seinen Augen liegt ein Hauch Panik.

Er schaut mich noch einmal an und steht dann auf. Unfähig mich zu Bewegen bleibe ich einfach liegen und schaue ihm nach. Ohne ein Wort zu sagen verlässt er mein Zimmer und lässt mich allein.

"Was war das dann für ein Auftritt?" Frage ich leise in mein Zimmer.

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