Kapitel 34.

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Unser Sensei ist heute irgendwie schlecht drauf. Er lässt uns die ganze Zeit rennen. Wenn er Stop sagt, müssen wir Übungen machen, welche auf einen Zettel stehen. Die Zettel sollen wir jede Runde untereinander tauschen. Kurz gesagt, es ist die Hölle.

So kommt es, das wir alle total verschwitzt und außer Atem am Boden liegen. Keiner traut sich aus der Reihe zu tanzen und sich zu weigern. Itõ-Sensei sieht nicht so aus als hätte er heute viel Geduld für Sowas. In meiner Klasse haben alle ziemlich Respekt vor ihm.

"So Schluss für heute, ab nachhause." Ertönen die rettenden Worte des Lehrers. Schleppend gehen alle zur Umkleide. Ich jedoch liege noch immer am Boden. Meine Beine fühlen sich an wie Wackelpudding.

"Los Akito, geh dich umziehen und dann ab nachhause.", erklingt eine ziemlich genervte Stimme.

Er streckt mir seine Hand entgegen und hilft mir hoch.

"Ehm...alles okay bei dir?", frage ich ihn unsicher.

Ich kann seinen Blick nicht richtig deuten, aber irgendwie gefällt mir der nicht. Schneller als ich reagieren kann, schnappt er sich meine Hand und zieht mich zum Geräteraum. Er kommt mir manchmal vor wie "Flash" oder ich eher wie eine Schnecke. Aufjedenfall habe ich nie eine Chance gegen ihn.

Als würde ich nichts wiegen, hebt er mich schlieslich im Gerätaraum auf einen Mattenwagen.

Wir befinden uns jetzt direkt gegenüber, sonst konnte ich ihm nicht mal ansatzweise in die Augen schauen, da er mich um einiges überragte.

"Was...wird das?", frage ich ihn leise.

Als Antwort zieht er mich ein Stück weiter nach vorne, und küsst mich. Geschockt weiche ich ein Stück zurück. "Wir sind in der Schule!" Ich bring nicht mehr als ein flüstern raus.

"Sei ruhig, wird schon keiner kommen.", gibt er bloß gelassen von sich.

Wieder versucht er mich zu küssen, allerdings drehe ich meinen Kopf weg. Das scheint ihn aber nicht im geringsten zu stören, da er einfach an meinem Hals weiter macht.

"Ich...hnng...ich wollte mit dir reden.", bringe ich angestrengt hervor.

Seufzend lässt er von mir ab. "Später okay?", seine Stimme klingt etwas sanfter als zuvor noch. 

"Ich brauch gerade nur etwas Ablenkung.", seine Stimme, Seine Nähe. Ich will 'Nein' sagen, aber ich kann nicht.

"Warte am Auto auf mich." Sein selbstsicheres Grinsen ist wieder da. Ich hab mir schon etwas Sorgen gemacht, aber ihm scheint es doch recht gut zu gehen.

Meine Haare werden noch von ihm verwuschelt, ehe er geht. Wie ich das hasse. Es ist nicht so als ob ich will Wert auf meine Haare lege, die liegen eh Kreuz und quer, aber es gibt mir das Gefühl ein kleines Kind zu sein.

Mit einem kleinem Sprung, springe ich vom Mattenwagen und renne zur Umkleide.

"Wo warst du den so lange?", fragt mich mein bester Freund sofort, nach meinem Verbleib. "Ich muss los, gehe mit Sira ins Kino." Führt er fort. Seine Stimme klingt voller Vorfreude. Aber dennoch hat er noch auf mich gewartet, um mir tschüß zu sagen.

"Viel Spaß."

Ich zieh mir bloß meine anderen Schuhe an und stopfe die restlichen Sachen einfach in meinen Rucksack.

Er nutzt mich als Ablenkung. Aber diese Tatsache ist mir gerade egal.. Ich sollte der Tatsache ins Auge sehen... Ich mag ihn mehr als ich sollte. Verdammt. Wie konnte es nur soweit kommen?

Ohne das ich es wirklich mit bekommen habe, stehe ich an seinem Auto. Nervosität überkommt mich. Die Gefühle die in mir herrschen, Sind das reinste Chaos. Die gehen mir echt auf die Nerven. Kreisen in mir rum wie ein Virus.

Ich hole mein Feuerzeug aus meiner Tasche, so wie eine Zigarette. Gin sein Wagen ist von einem Baum blick geschützt. Das heißt von der Schule aus sieht man mich nicht. Aber da auf dem Parkplatz nur noch der Wagen von meinem Sensei steht, scheinen eh so gut wie alle Lehrer schon weg zu sein.

"Danke." Ich konnte meine Kippe gerade mal anzünden, wurde sie mir schon weg genommen. "Rein mit dir." Er öffnet mir die Beifahrertür und läuft einmal um das Auto rum zur Fahrerseite. "Nimm gefälligst deine eigenen.", Murmel ich, während ich ins Auto steige.

"Rauchen ist ungesund." Das sagt der, der gerade an einer Zigarette zieht. Meiner wohlbemerkt. Sehr glaubwürdig, wirklich.

Grinsend setzt er den Wagen in Bewegung und fährt schließlich vom Parkplatz.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 15, 2017 ⏰

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