Kapitel 7. Stalken?

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„Klassenfahrt" dieses eine Wort bringt eine Komplette Klasse dazu, ihre komplette Aufmerksamkeit nach vorne zu richten. Sofort kommen die ganzen Standard fragen. Wohin? Wie lange? Wie ist das Wetter dort? Gibt es dort Möglichkeiten zum Einkaufen? Und so weiter. „Ruhe!" diese laute Stimme von unserem Sensei lässt sofort alle verstummen. Man, sieht dass einige echt Respekt vor ihm haben. Kann man ihn auch echt schlecht ein Schätzen. In der einen Minute ist er ruhig und nett, in der anderen Minute allerdings Laut, angsteinflößend oder Pervers. Ob er bei den anderen auch so ist? Irgendwie hoffe ich es ja nicht.... Ich lasse mein Kopf auf den Tisch fallen um diesen Gedanken sofort wieder los zu werden. Irgh. Dieser Gedanke macht mir Angst. Ich spüre die Blicke der anderen auf mir ruhen. Das ist mir aber herzlich egal. „Alles Ok mit dir?" eine sanfte Stimme hinter mir, lässt mich den Kopf heben und nach hinten schauen. Die Kleine geht seit diesem Schuljahr in meine Klasse. Ria.. Mia heißt sie, glaub ich zumindest. „Ja, alles gut" entgegne ich ihr. Sie nickt zaghaft, dabei wippt Ihr Pony leicht auf und ab. Kazu grinst mich von der Seite an. Oh der Herr ist auch mal munter geworden.

„Die Klassenfahrt wird in 2 Monaten stattfinden" Der Sensei verteilt ein paar Zettel. Irgendeine Stadt, in schlag mich Tot, Keine Ahnung. Wir brauchen 3 Stunden mit dem Zug dort hin. Die Unterkünfte werden immer zu Dritt bewohnt, wie kleine Wohnungen. Selber Kochen, putzen, planen usw. Dafür kommen extra Kosten zu, von jedem 'Mieter' 50 €. Es werden auch Teamaufgaben angeboten.

Ganz groß in Fett Buchstaben steht: 

Keine Gemischten Zimmer!

Bei Schwangerschaften, die auf der Klassenfahrt enstehen, selber Schuld. Klären Sie, ihre Kinder besser auf.

Das ist doch mal was. Aber mal ehrlich wer will den jetzt schon ein Kind? Ich nicht.

Aber eigene Wohnungen, ist doch mal was. Kauz tippt mich an. „Das heißt eine Woche Party" auja das heißt es.

Akira schaut mich nachdenklich an. „Klassenfahrt...das heißt eine Woche ruhe?" stellt er mehr oder weniger fest. „Ja Bruderherz, genau das heißt es" meine ich Kopfschüttelnd. „Das heißt du wirst mich nicht vermissen?!" sage ich gespielt Traurig, auf sein Freudenausbruch. „ Na klar" man hört richtig den Sarkasmus raus. Idiot. Lachend setzen wir uns im Wohnzimmer aufs Sofa. „Mom und Dad bringen heute Abend was vom Inder mit" sagt Akira und hält mir sein Handy mit der Nachricht hin. Kurze Nicke ichm, als Zeichen das ich es zur Kenntnis genommen habe.

Ein seltenes Ereignis. Die komplette Familie an einem Tisch. Akira unterhält sich mit Dad über, alles mögliche. Mom liest sich grade den Zettel zur Klassenfahrt durch. Das Sie da was gegen hat, denke ich nicht. Bei meinem Dad bin ich mir nicht so sicher. Als würde er meine Unsicherheit riechen, schaut er mich mit seinen Dunklen Augen an. Die gleiche Farbe wie von mir. Er findet es bestimmt schade das Akira die Hellblauen Augen von Mom hat und ich seine. Andersrum würde es Ihm besser passen.

„Wieso sollten Wir dich fahren lassen?" er hat nur die Überschrift des Blattes gelesen und ist schon abgeneigt. „Sollen wir dich für deine Schlechte Leistung auch noch Belohnen?" seine stimme ist ernst und voller Verachtung. Nur weil ich diesen Blöden Beruf nicht ausüben will? Ständig ärger mache? Man ich bin doch immer noch sein Sohn! „Makoto lass ihn doch fahren" meint meine Mutter, an mein Dad gerichtet. „ Wieso sollte ich Ayumi?" er schaut weiter auf diesen Zettel. „Ihr hättet dann ne Woche ruhe?" versuche ich ihn zu überzeugen. Dafür ernte ich nur ein Schnauben. „Wenn du in der nächsten Arbeit mindestens eine 2 schreibst, überlege ich es mir nochmal" meint er etwas ruhiger, wahrscheinlich durch den Warnenden Blick meiner Mutter. Eine 2, die nächste Arbeit habe ich in Mathe. Na super, das kann ja was werden.

Akira schenkt mir ein Blick der wohl so viel heißen soll wie: Du packst das!

Pah, das ich nicht Lache. Ich weiß noch nicht mal was wir im Moment überhaupt haben. Zinsen? Dreisatz? Kalkulationen? Klingt für mich alles wie Spanisch.

Nach dem Essen, schnappe ich mir meine Kopfhörer und mein Handy. Etwas Musik und Joggen um den Kopf frei zu bekommen tut bestimmt gut. Draussen ist es angenehm kühl, leicht lächelnd renne ich los. Ziellos laufe ich die Straße entlang, da wir am Stadtrand Wohnen ist es hier sehr ruhig. Besser als Mitten in der Stadt, mit den ganzen Bahnen und Autos. Leider dauert es immer ein wenig um zu einer Party zu kommen, aber was solls. Irgendwann höre ich durch meine Musik eine Frau schreien. Verwirrt schaue ich mich um. An einem kleinen Supermarkt steht eine Frau die mir irgendwie bekannt vor kommt. Sie steht vor einem Schwarzen Wagen und knallt grade die Fahrer Tür zu. „Wieso willst du keine Hilfe? Sei doch nicht so Stur!" brüllt sie als ich meine Kopfhörer ab setze. Mit wem redet Sie? Erst jetzt bemerke ich die zweite Person die aus dem Wagen aussteigt. Jetzt fällt es mir wieder ein, das war die Begleitung von meinem Lehrer, auf der Grillparty. „Gin jetzt sag doch mal was!" Sie wirkt richtig Sauer. Eine Autotür knallt zu. „Chira halt endlich die Klappe, du weißt genau ich will das Geld von unseren Eltern nicht" eine Wutader bildet sich an der Stirn von Itò- Sensei. Wieso gehen die hier einkaufen? Wohnt er etwa hier in der Nähe? Diesen Streit von den beiden könnte man evtl. gegen Ihn nutzen. Vorsichtig gehe ich näher ran und stelle mich hinter einen Baum. Hoffentlich hat er mich nicht gesehen. Bei meinem Handy öffne ich die Kamera und gucke vor. Er ist weg. „Na Stalkst du mich?" haucht jemand in mein Nacken. „Oder wolltest du einfach ein Foto von mir?" mir wird mein Handy aus der Hand genommen und ich werde an eine Brust gedrückt. „Bitte Lächeln" ein Kuss auf meiner Wange und ein Blitzlicht später halte ich mein Handy wieder in der Hand. Ich traue mich kaum mich um zu drehen, tue es aber dennoch. Grüne Augen. Mein Gehirn setzt vor Panik aus und ich renne einfach los. Weg von Ihm. Es ist zwar eine recht unreife Handlung von mir, aber egal.

UngezähmtWhere stories live. Discover now