Kapitel 11. Ausgesperrt

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Ich wusste es, ich habe es gewusst. Ausgerechnet er wird, darauf aufpassen ob wir Sauber machen. Wie hoch ist diese Wahrscheinlichkeit den bitte? Ziemlich hoch, bei so vielen Lehrern. 

Das lächeln welches er mir vorhin geschenkt hat, rückt weit in den Hintergrund bei diesem Blick. Enttäuschung. Warum schaut er mich so an? Das macht mich ganz nervös. Kann er nicht Kazu beim Sauber machen beobachten? Das Umziehen vorhin hätte ich mir auch Sparen können, meine Klamotten sind wieder pitsch Nass. Oder wenigstens Wechsel Klamotten hätte ich mitnehmen sollen, aber nein. Kazu am anderen Ende des Raumes ist ganz Clever, er hat sich das Shirt ausgezogen. Ich würde es ja auch machen, aber irgendwie habe ich das Gefühl das der Blick von dem Sensei dann noch mehr an mir kleben würde.

Puhh endlich fertig, der Raum ist sauber und man sieht nichts mehr von der morgigen Aktion. „Bye du Depp" freundschaftlich haut mir Kazu zum Abschied auf die Schulter. Seine Mutter holt ihn ab. Glückspilz, ich darf so jetzt nachhause laufen. Bei diesem Wetter geht es noch, doch der Wind ist auf den nassen Sachen ganz schön Kalt.

Ich habe das Gefühl ich mutiere zu einem Eiszapfen, total durchgefroren stehe ich vor meiner Haustür. Und bei meinem Glück ist keiner da. Eigentlich wollte ich ja mit Akira zusammen nachhause laufen, doch ich musste ja Sauber machen.... jetzt stehe ich da, total durgefroren ohne Schlüssel. Super. Akito ich bin Stolz auf dich.

Ein schwarzer BMW hält vor der Auffahrt, oh nein. „Ausgesperrt?" er klingt amüsiert. Arsch. „Nein is grad so schön kuschelig hier" gebe ich genervt von mir. „Na dann, kann ich ja weiter fahren" grinsend fährt er das Fenster nach oben. Ich weiß genau worauf er hinaus will. Mein Handy vibriert in meiner Tasche. Eine Nachricht von Akira.

Hey, sorry wird heute spät. Bestell dir einfach ne Pizza. Damit du nicht die Küche abfackelst.

Haha sehr witzig. Der Wagen setzt an los zu fahren. Tief durchatmen. Zwei große Atemzüge brauche ich um endlich los zu laufen. Ohne ein Wort zusagen steige ich bei der Beifahrertür ein. „Geht doch" brummt er, so das ich Probleme habe ihn zu verstehen. Er wohnt mit dem Auto wirklich nur 10 Minuten von mir entfernt. 10 Minuten und doch sieht es hier anders aus. Ich wohne in einer Gegend nur mit Einfamilienhäuser und hier sind Häuser mit je 4 Etagen.

Das Auto hält vor einem der Häuser. Mit leichtem Interesse schaue ich mich um. Die Tür wird aufgemacht, ein Kalter Luftzug lässt mich erschaudern. Ich hab gar nicht gemerkt, wie Warm es in dem Auto ist. Nur widerwillig verlasse ich das Auto, meine Arme schlingen sich wie Automatisch um meinen Körper. 

Itò- Sensei läuft mit schnellen Schritten vor. Brav folge ich ihm. 

In seiner Wohnung riecht es gut. Leicht nach Vanille. Der Flur ist ziemlich einfach gehalten. Eine Garderobe, ein Schuhregal und ein großer Spiegel. Meine Lippen sind leicht Blau, das sieht Lustig aus. Durch meinen recht blassen Teint, wirke ich wie eine Leiche.

Totalvertieft mich umzuschauen, merke ich nur am Rande das Rauschen des Wassers.  Das Badezimmer ist rechts vom Flur. Die Tür ist offen, so das ich freien Blick auf ihn habe. 

Ich ertappe mich dabei, wie ich ihn beobachte.Grinsend schaut er mich an. „Sorry Kleiner, aber das Bad musst du alleine Nehmen" er legt ein Handtuch auf den Klodeckel. „Die Wanne ist leider zu klein für zwei" flüstert er anzüglich. Meine Wangen werden ganz Warm und plötzlich ist mir gar nicht mehr so kalt wie grade eben noch. 

Mit glühenden Wangen lässt er mich im Bad stehen.    

UngezähmtWhere stories live. Discover now