Kapitel 32. Aufräumen mit Mama

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Ich werde aus diesem Mann nicht schlau. Was will er von mir?

Nachdenklich laufe ich die Straße entlang. "Ich glaub ich sollte ihn mal drauf ansprechen.", sage ich leise zu mir selbst. Mit einem nicken bestätige ich meine Aussage. "Genau ich sollte mit ihm reden."

Er meinte ja gerade, nächstes mal hätte er wieder mehr Zeit für mich. Ob er mir dann wohl zu hören wird? Ich hoffe es einfach. Meine Geduld ist langsam am ende. Ich hätte gern langsam Gewissheit, Was das ist, Was zwischen uns läuft.

In meiner Jackentasche meldet sich mein Handy, mit einem vibrieren.

Kazu schreibt mir, dass es bei ihm ziemlich langweilig ist und das er jetzt gerne in meine Arme möchte. Verwirrt lese ich die Nachricht noch mal. Die ging wohl an den falschen Empfänger.

'Na dann komm her Honey ;) aber nur, wenn du mir ein Stück Kuchen mitbringst.' Schnell schicke ich die Nachricht an ihn ab.

Eine Antwort von ihm, lässt nicht lange auf sich warten.

' Sehr witzig.. die sollte eigentlich an Sira.
Ps. Schoko oder Vanille?'

Grinsend tippe ich 'Schoko' als antwortet und stecke mein Handy zurück in die Tasche.

"Akito, du musst den Müll rausbringen und den Spüler ausräumen." Kaum habe ich die Wohnungstür aufgeschlossen, überfällt mich meine Mutter schon mit Aufgaben.

"Kein aber oder Warum, mach einfach." Sie drückt mir ein Kuss auf die Wange, ehe sie mit dem Staubsauger weiter durch die Wohnung rennt.

Immer, wenn es irgendein komplizierten Fall in der Kanzlei gibt, räumt sie das ganze Haus auf. Sie kann dabei wohl besser Nachdenken. Muss Sie mich dabei aber mit reinziehen? Vielleicht habe ich ja was wichtiges zu tun? Auf dem Bett liegen zum Beispiel?

Ich kann mir ein kleines Augenrollen nicht verkneifen, Was sie zum Glück nicht gesehen hat und gehe in die Küche. In welcher Akira gerade den Backofen reinigt. "Da hab ich ja noch echt Glück mit meinen Aufgaben.", Murmel ich vor mich her. "Hey Lieblingsbruder.", begrüße ich ihn stürmisch.

"Vergiss es, mach deine Aufgaben allein." Mürrisch schaut er mich an. "Und Hey." Fügt er noch hin zu.

"Hätte ja klappen können.", gebe ich eingeschnappt von mir und nehme den Müllbeutel um ihn raus zu bringen. "Hätte es nicht." Frech steckt er mir die Zunge raus.

Mensch sind wir heute wieder kindisch. Mit einem grinsen bringe ich den Müll raus und mache mich dann an den Spüler. Leider war es das dann noch nicht mit den Aufgaben.

"Dort hat das Sofa keinen Platz, Mum." Ich sage es ihr jetzt glaube schon zum dritten mal, sie will einfach nicht hören. Genervt lasse ich mich einfach auf das Sofa fallen.

Das Haus ist blitzblank, jedes Zimmer glänzt. Aber sie kam anscheind immer noch nicht auf die Lösung ihres Problems. Also wird jetzt das Wohnzimmer umgeräumt.

Ich habe gar keine Ahnung um was es in ihrem neuen Fall geht, aber mein Interesse dafür ist auch ziemlich gering. Akira hatte sie vorhin danach gefragt, aber ich hab nicht wirklich zugehört.

"Ich glaube ich hab es!" Akira, genauso wie ich zucken heftig zusammen als unsere Mum anfängt zu schreien.

Sie hat kaum zu Ende gesprochen, ist sie schon zur Tür raus. "Was machen wir jetzt mit dem Sofa?", Frage ich nach gut fünf Minuten, die wir nur auf die Tür geschaut haben.

"Zurück stellen, so wie immer.", gibt Akira kopfschüttelnd mit einem grinsen von sich.

Diese Aktion findet meist alle zwei Monate statt, Also ist es für uns nichts neues mehr. Schnell haben wir das Sofa wieder zurück gestellt und können tief durchatmen.

Aber durch diese ganze Aktion ist mein Kopf jetzt etwas freier. Zum ersten mal seit einer ganzen Weile, konnte ich mich auf etwas anderes konzentrieren, als nur auf ihn.

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