Kapitel 5:

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Als wir wieder da heim waren, war es bereits 11 Uhr. Chris brachten wir vorher noch zu sich nach Hause. Er hatte mir versprochen, morgen früh gleich zu kommen und mich dann bis zum Flughafen zu begleiten. Unser Flieger würde, nicht wie erhofft spät abends, sondern am frühen Nachmittag gehen.  Genug Zeit um auszuschlafen, gut zu frühstücken und Chris Tschüss zu sagen.

In der Nacht schlief ich sehr unruhig. Dauernd drehte ich mich von der einen zur anderen Seite und versuchte, nicht daran zu denken, dass ich morgen aus Deutschland nach London zog. Es kam mir eher wie ein Traum vor, aus dem ich schleunigst aufwachen wollte. Doch es war nun einmal die Realität.

Ich öffnete meine Augen und starrte in ein leer geräumtes Zimmer. Nur noch mein Bett, Schreibtisch und ein Regal waren vorhanden, der Rest war weg. Heute war es soweit. Ich krümmte mich aus dem warmen bequemen Bett, zum Glück hatte mich meine Mutter nicht geweckt. Ich ließ meine Klamotten an und ging in die Küche, wo bereits der Tisch mit dem Nötigsten gedeckt war. Meine Mutter kochte Kaffee, sonst war noch keiner da.

»Morgen. « murmelte ich, während ich mir durch meine Augen rieb und mich streckte.

»Guten Morgen! Gut geschlafen? « Ihre gute Laune war ja nicht auszuhalten. »Die anderen beiden haben schon gefrühstückt, dein Vater geht gerade Chris abholen. «

Ich gab ein Nicken von mir, wenigstens eine gute Nachricht an diesem schrecklichen Morgen. Ich griff nach einem Croissant und schmierte es mit Erdbeermarmelade ein. Es war ungesund, aber das war mir heute auch egal. Dazu trank ich eine Tasse Kaffee mit viel Milch und Zucker. Langsam wurde ich richtig wach.

»Und bist du bereit für heute? « fragte meine Mutter und setzte sich zu mir.

»Seh ich so aus? « antwortete ich mit vollem Mund.

»Becca, das hatten wir doch schon einmal. «

»Ich weiß, aber trotzdem muss ich mich nicht freuen. Es wird noch schlimm genug für mich da drüben. « Es war meiner Mutter gegenüber zwar nicht fair sie so anzupampen, aber ich musste meinen Frust an Jemandem auslassen.

Sie atmete tief durch und tat so, als ob ich nie etwas gesagt hätte. Ein Auto war von draußen zu hören und kurz danach traten zwei Personen durch die Küchentüre. Mein Vater und Chris. Er sah nicht sehr glücklich aus, er hatte starke Augenringe und er konnte nur krampfhaft lächeln.

Ich begrüßte ihn mit einer kurzen Umarmung.

»In einer Stunde fahren wir los zum Flughafen, seid bis dahin bitte fertig. « kündigte meine Mutter an und räumte den Tisch wieder ab, da ich keinen Hunger mehr hatte. Chris folgte mir nach oben, wo ich mich schnell fertig machte, bevor ich regelrecht über ihn herfiel. Die komplette Stunde, die uns noch bei mir zu Hause blieb, verbrachten wir mit kuscheln und küssen. Und leider rannte die Zeit diesmal davon und nach gefühlten 10 Minuten hörten wir meine Eltern von unten rufen.

»Es geht los. « wisperte Chris, seine Stimme war die ganze Zeit über so zerbrechlich gewesen. Er nahm meine Hand und nach einem letzten Blick durch mein Zimmer gingen wir nach unten und setzen uns in unser Auto.

»Ich hätte niemals gedacht, dass das passiert. « sagte Tobias erstaunt, der neben mir und Chris hinten Platz nahm.  

»Ich glaube, dass hat keiner von uns. « lachte  meine Mutter, sie fand das Alles ganz toll. Als wir losfuhren wurde mir ganz mulmig zu Mute. Ich zerquetsche Chris Hand fast, aber er ließ mich nicht los. Ich wollte ihn nicht hier zurück lassen, ich wollte ihn nie wieder gehen lassen. Ich presste meine Lippen zusammen und schaute aus dem Fenster. Schnell schlug ich meine Augen auf und zu, damit mir keine Träne entfliehen konnte. Es würde aber früh oder später eh am Flughafen passieren.

change your life { niall horan || deutsch }Where stories live. Discover now