Kapitel 7:

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Ein Klopfen an der Tür weckte mich.

»Becca? Es ist Zeit aufzustehen! « die Stimme meiner Mutter war ruhig, so wie die Art, wie sie mir die Decke wegzog und über die Wange strich. »Du hast lang genug geschlafen! «

Ich wälzte mich auf die andere Seite, sodass mein Gesicht gegen die Wand gerichtet war.

»Ey, aufwachen! Oder sollen wir dein Zimmer in Pink streichen, die Farbe ist schnell gek -« Schnurstraks richtete ich mich aus und sprang aus dem Bett, meine Mutter kommentierte es mit einem Lächeln. 

»Kein Pink! « schrie ich mit verschlafender Stimme. Augenblicklich wurde mir schwindelich und ich konnte einige Sekunden lang nichts sehen. Meine Finger massierten meine Stirn, bis Alles wieder in Ordnung war.

»Habe ich mir doch gedacht! Wenn du dich beeilst, können wir dein Zimmer, wie du wolltest, in hell grün streichen. « Sie stand auf und machte das Licht an.

»Hmm. «

»Und morgen geht es dann in die Schule. Wir streichen heute und in der kommenden Woche machen dein Vater und ich den Rest mit den Möbeln. « sie war gerade schon dabei zu gehen, als ich geschockt stotterte.

»Mo-Morg-gen? « Mein Mund stand weit offen.

»Ja. «

»W-Wieso hast du mir das nicht früher gesagt? «

»Hättest du mich danach gefragt, wüsstest du das! « trällerte sie. Und schon war sie verschwunden. Keine Panik jetzt, Rebecca! Ich war davon ausgegangen, dass ich erst in den nächsten Wochen das Wort Schule wieder in den Mund neben musste, aber da hatte  ich mich wohl geirrt. Wie sollte ich das nur schaffen? Ich hatte bis jetzt mit niemanden hier englisch gesprochen und ich wusste aus dem Unterricht, dass der britische Akzent manchmal schwer zu verstehen war. Was, wenn ich die Hälfte, von dem was sie sagten, überhaupt nicht verstand? Panisch lief ich in meinem neuen Zimmer auf und ab.

Ich schnappte mir die Jogginghose, die ich im Flugzeug an hatte und ließ das Top, in dem ich geschlafen hatte, ebenfalls an. Unten frühstückte ich schnell was, bevor ich mit meiner Mutter den Eimer Farbe, Rollen und Pinsel  hochschleppte. Immer noch kreisten meine Gedanken bei meiner nächsten Herausforderung, Schule.

Wir rückten die Möbel in eine Ecke des Zimmers und klebten die große, weiße Wand ab. Ich entschied mich, die kleine Wand unter der Dachschräge weiß zu lassen und jeweils die anderen drei Wände zu streichen. Würde ich genau so viele Freunde haben, wie ich sie in Deutschland hatte? Apropos Deutschland. Mein Herz blieb für einen Moment stehen, ich hatte mich noch nicht, wie versprochen, bei einem der Mädels, geschweige denn bei Chris gemeldet. Doch das musste jetzt warten, dafür hatte ich gleich immer noch Zeit.

Als alle Leisten und Steckdosen mit Klebeband versehrt waren, tunkte ich die Rolle in die Farbe ein. Grün war schon immer eine Farbe gewesen, die ich sehr mochte, da sie mich beruhigte. Klingt etwas merkwürdig, aber es stimmte. Ich setzte die Rolle an, einmal nach oben und unten und der erste grüne Fleck war zu erkennen.

»Das wird toll aussehen! « freute ich mich, denn es sah jetzt schon viel besser aus, als vorher.

»Na dann mal ran an die Arbeit! « rief meine Mutter und wir fingen an, fleißig alle Wände zu streichen.

Als wir die letzte Ecke fertig hatten, fielen mir fast die Augen aus dem Kopf. Ich hatte erwartet, dass es gut aussieht, aber nicht so gut. Der ganze Raum strahle in grün, ich fühle mich direkt wohler.

»Wow. « wisperte ich, während meine Mutter mir stolz auf die Schulter klopfte.

»Da haben wir wohl ganze Arbeit geleistet! « Ich konnte ihr nur zu stimmen. Am liebsten hätte ich jetzt schon wieder alle Möbel verrückt und angefangen zu dekorieren, aber die Wände waren noch feucht.

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