Kapitel 20:

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Wie ich den nächsten Tag überlebt hatte, wusste ich ehrlich gesagt nicht. Ich blieb bis spät in den Nachmittag in meinem Bett liegen. Ich hatte weder das Bedürfnis aufzustehen, noch etwas zu Essen – und das musste etwas bedeuten.

Das Gespräch gestern mit meinen Bruder hat mir sehr gut getan. Gleich war mein ganzer Kummer verschwunden und er hatte mir dabei geholfen, wie ich am besten mit der Situation umgehen sollte. Ich hatte gestern Niall geküsst, meinen Freund und Alex hintergangen, doch so schlimm fühlte sich das gerade gar nicht an. Leicht lachte ich auf.

Es war nur ein Kuss, der vergänglich war. Nichts desweiteren.

Mein Handy hatte an dem Abend und auch heute früh nicht aufgehört zu vibrieren. Lauter Nachrichten von Niall, ich sollte mich doch bitte melden. Er schrieb, dass es ihm sehr leid tat und dass es nichts zu bedeuten hatte. Er hatte einfach nicht nachgedacht.

Aber für mich war das keine Entschuldigung, einfach so küsst man doch nicht seinen gegenüber. Jedoch wurde mir klar, dass er es anscheinend wirklich bereute. Die vielen Nachrichten, die ich nicht beantwortete, obwohl ich sie gesehen hatte.

Wenn ich mir seine Situation ansah, dann käme vermutlich dabei raus, dass er aufgrund seiner Karriere schon lange keinen näheren Kontakt mit einem Mädchen, geschweige denn eine geküsst hatte. Er hatte sich vermutlich nun gefreut, dass sich eine Möglichkeit ergeben hatte.

Aber meine Reaktion ist wohl nicht so ausgefallen, wie er sich das erträumt hat und deshalb probierte er nun alles, um sich zu Entschuldigen. Er ist enttäuscht und traurig und wahrscheinlich schämt er sich auch, dass er mich so überfallen hat.

Obwohl ich ihn sehr symphytisch fand und wenn das wirklich stimmen sollte, ist er zu weit gegangen. Natürlich könnte ich ihn dann auch durch aus verstehen, aber ehrlich gesagt kommt mir dieser Einfall auch wieder etwas lächerlich vor.

Erst einmal haben wir uns getroffen und das reicht nicht, um sich schon so gut kennenzulernen. Wir haben noch nicht einmal eine richtige, feste Freundschaft aufgebaut und er hatte es schon ansatzweise zerstört. Doch dieses Gefühl während des Kusses gestern, ich schüttelte den Kopf, um den Satz nicht zu vervollständigen.

Trotzdem, die Frage Warum ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Auch nicht, als ich mich aus dem Bett quälte, mich fertig machte und zur Ablenkung in die Stadt ging. Ich brauchte so oder so neue Klamotten, also wieso nicht jetzt?

Jedoch machte es keinen richtigen Spaß. Immer wieder erinnerten mich Sachen an gestern und ließen mich in meinen Gedanken verloren in der Gegend stehen. Mit also nur einer kleinen Ausbeute kehrte ich gegen Abend wieder nach Hause.

Dort schmiss ich mich auf die Couch, nachdem ich meiner Mutter die neuen Sachen präsentiert und in meinem Kleiderschrank verstaut hatte. Mein Vater war noch arbeiten. Täglich war er zu verschiedenen Zeiten weg und

Mein Handy schnappte ich mir noch, damit ich endlich eine Antwort schreiben konnte.

Ich hatte mich dazu entschlossen, ihm zu verzeihen. Auch Tobi hatte mir dies gestern geraten, obwohl ich es etwas komisch fand, denn er hatte im Prinzip nichts Schlimmes verbrochen.

Hey… Ist schon Okay, was passiert ist, ist passiert.

Während ich die Antwort tippte, schaltete ich den Fernseher ein. Sofort bekam ich eine Antwort.

Nein, nichts ist Okay.  Es tut mir wirklich sehr leid, es wird nicht noch einmal passieren. Xx

Ich strich über meinen Bildschirm.

Mach dir nicht so einen Kopf, aber… warum hast du es überhaupt gemacht? Ich meine…

Ich verniedlichte die Situation ein wenig, da ich mir sehr gut vorstellen konnte, wie er sich den Kopf über mich zerbrach. Und Chris, von dem wusste er nichts. Und Chris wusste nichts von Niall.

change your life { niall horan || deutsch }Where stories live. Discover now