16

101 9 0
                                    

Als ich wieder in meinem Apartment ankam legte ich als erstes die Umschläge in meinen Tresor. Ja ich hatte einen Tresor. Keine Ahnung warum aber der war einfach in der Wohnung als meine Firma mir die Wohnung zuteilte. Egal. Auf jeden Fall legte ich die Umschläge hinein und schrieb eine Nachricht an die Jungs im Gruppen chat, dass wir uns morgen vor dem Krankenhaus treffen sollten.

-

"Danke, dass ihr gekommen seid!", begrüßte uns Joshua schwach.
"Also ihr fragt euch sicher weshalb ich euch her bestellen lassen hab. Nun ja ich will wie gesagt nicht, dass ihr mich während der Chemo besuchen kommt. Und deshalb muss ich mich von euch allen persönlich verabschieden.", erklärte er mit Tränen in den Augen.

"Ich weiß, ihr wollt das jetzt sicherlich nicht hören aber die Chancen, das ich überlebe sind sehr gering. Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, dass mein Leben kurz sein wird aber.......ich......ich will nicht sterben! Es gibt so viele Dinge, die ich mit euch erleben oder unternehmen will.", er lächelte.

"Ich will mit euch auf Tour gehen und jeden Tag aufs neue von Seungkwan mit seinem sorry aber in dem Fall schrecklichen Gesang geweckt werden. Ich will weiterhin jeden Tag im Tanzraum verbringen und jeden nur erdenklichen Blödsinn mit euch machen.", er pausierte kurz und schmunzelte.

"Seungcheol." sofort sah besagter auf und man sah ihm an, dass auch er mit den Tränen kämpfte.
"Oder sollte ich Leader S.Coups sagen? Du warst wohl der beste Leader den ich mir je wünschen hätte können. Du hast mich und die anderen immer zusammen gehalten, uns motiviert und getröstet obwohl dir selber zum heulen zumute war. Du bist wahrhaftig der Vater von Seventeen. Ohne dich würde das alles nicht laufen. Ich hab dich lieb Hyung.", schluchzte er und zog seinen Hyung in eine Umarmung.

Er verabschiedete sich von jedem sehr persönlich und individuell. Aber vor allem emotional. Am Schluss war nur noch ich übrig. Obwohl ich auch schon weinte sah ich Joshua traurig an.

"Soojin! Meine Sonne."
.
.
.
"Ich werde dich wohl auch sehr vermissen. Ich wünschte wir könnten noch öfter zusammen sitzen und musizieren. Oder besser gesagt ich wünschte wir hätten es öfter getan. Du bist meine kleine Schwester geworden. Ich wollte dich beschützen. Vor allem und jedem. Deshalb muss ich jetzt die anderen bitten auf dich aufzupassen. Versprich mir bitte, dass  du mich nie vergessen wirst -und mich in Ehren halten. Ich hab dich so lieb", den letzten Satz flüsterte er in mein Ohr als er mich wie jeden einzelnen davor in eine Umarmung zog.

-

Als wir den Raum wieder verließen beschlossen wir zu den Jungs zu gehen. Wie komisch das wohl ausgesehen haben muss. Eine Horde heulender Jungs und mitten drin eine Frau. Aber egal.

-

Die Tage flogen ins Land und wurden zu Monaten, Monate wurden zu Jahren. Joshua war nun seit anderthalb Jahren in Behandlung. Er war noch nicht tot, das hätte man uns mitgeteilt aber wir alle vermissten ihn und uns war klar, dass wenn es schon so lange keine Entwarnung gab Shua schon so gut wie tot sein musste.

Wir alle waren innerlich mit ihm im Krankenhaus geblieben und standen jede einzelne Chemo, jede Operation und jede noch so kleine Spritze mit ihm zusammen durch. Wir litten innerlich mit ihm. Würde er sterben, würden wir ihn alle mit unseren Herzen begleiten.

"Soojin? Bist du noch da?", holte mich Jun aus meinen Gedanken. Ich saß gerade mit ihm, Jeonghan, Seungkwan und Dino im Wohnzimmer meiner Wohnung. Ihnen war langweilig gewesen deshalb hatten sie sich kurzerhand selbst eingeladen. 

"Sorry. Was hast du gesagt?", meinte ich etwas verwirrt. "Wo bist du denn die ganze zeit mit deinen Gedanken?", wollte Jeonghan wissen. "Noona gehts dir nicht gut?", fragte Dino besorgt und schaute mich süß an. Ich lächelte ihn an "nein, nein mir gehts bestens ich war nur kurz in Gedanken bei meinem neuen Projekt." Meinem Projekt mit Jiyong hängte ich noch in Gedanken dran. 

Wenn ich auch sagte, dass es mir gut ginge, pah GELOGEN. Seit Wochen machte ich mich schon fertig deswegen. dann kam noch die ständige Sorge um Joshua dazu. Ich wusste momentan echt nicht wo mir der Kopf stand. Ich hatte ihn seit gut zwei Jahren nicht gesehen! Wie er wohl reagieren wird wenn er mich so sieht. Ich bin noch blässer geworden und habe enorm an Gewicht verloren. Dies alles natürlich zur Freude meines Managers aber zur Besorgnis meiner Freunde und Arbeitskollegen.

Wie er wohl aussehen wird? Ich habe die ganze Zeit keinen Gedanken an ihn verschwendet. Mir keine Interviews von ihm im Fernsehen angesehen, mir keine Artikel über ihn in irgendwelchen Gossip Magazinen durchgelesen geschweige denn seine Musik gehört. Es war für mich nicht sonderlich schwer gewesen ihn zu "vergessen" da ich mit Arbeit, Seventeen und Joshua genug Sorgen und Stress gehabt hatte.

Manche Menschen sagen die Zeit heilt alle Wunden. Doch bei mir reißt sie sie regelrecht wieder auf. Es ist als würde man versuchen gegen die Strömung eines Flusses zu Schwimmen. Du kommst nicht gegen die Kraft des Wassers an. Genauso wenig komme ich gegen meine Emotionen und Gedanken an. 

Was ist das? Zwei Kapitel?
Ja mir war langweilig also Han ich mich dazu begeistert noch ein Kapitel zu schreiben😂😂💜💜

L. g.

Kolibri ❀ k.j.y.Where stories live. Discover now