Kapitel 21

10.6K 309 50
                                    

Als ich aufwachte lagen Grant und ich noch immer auf dem Sofa. Er schlief noch tief und fest und hatte den Arm um mich gelegt. Es war noch nicht sonderlich hell, die Sonne war gerade erst am aufgehen. Also fasste ich einen Entschluss.

Ich stand so vorsichtig ich konnte auf um Grant nicht zu wecken. Glücklicherweise funktionierte das auch, so konnte ich in aller Ruhe verschwinden. Ich zog mir meine Laufschuhe an, nahm mein Handy mit Kopfhörern und verließ das Apartment. Ich brauchte etwas Zeit für mich, damit ich nachdenken konnte. Nachdenken über das was ich wollte und vorallem von wem ich es wollte. Immerhin gab es da auch noch Adam, den ich geküsst hatte und der ein echt netter Kerl war, aber war das genug?

Ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und ließ meine Playlist mit Nickelback, BMTH, the Cap und ähnlichem abspielen. Dabei konnte ich immer am besten nachdenken auch, wenn es nicht gerade die ruhigste Musik war. Ich lief zum nächst gelegenen Park, den mir Maps zeigte und der zum Glück nicht alzu weit entfernt war. Ab dort joggte ich dann. Ich joggte für gewöhnlich jeden Tag bevor ich zur Uni ging. Nun beschränkte sich das auf die Wochenenden oder die Tage an denen ich zu übermotiviert sein und extra früher aufstehen würde.

Zurück zum eigentlichen Thema. Was wollte ich? Von One-Night-Stands und Affären hatte ich genug, soviel stand schon mal fest, ich wollte mehr. Ich wollte jemanden, der für mich da war und mich unterstützt. Jemanden mit dem ich Spaß haben könnte und auch mal streiten, wenn man sich uneinig war. Ich wollte schlicht und einfach etwas festes, nichts zwangloses mehr.

Grant wollte wiederum etwas ganz anderes, zumindest hatte er das gesagt, nur sein Verhalten passte so gar nicht dazu. Sollte ich mich also auf ihn einlassen und einfach abwarten was passiert?

Adam wollte eine Beziehung, er war der Typ dazu und er wäre sicherlich auch ein toller Freund. Aber empfand ich wirklich so für ihn?

Grant reizte mich und das auf viele Arten. Das machte ihn für mich interessant und wir wären auch bestimmt eine etwas explosive Kombination. Mit Grant hätte man Spaß, man könnte aber auch, wie gestern, einfach nur zusammen entspannen. Sowas erwartete ich von einer Beziehung. Doch Grant konnte auch ein richtiger Arsch sein und diese Seite mochte ich an ihm kein Stück. Doch selbst wenn er so war, fühlte ich mich komischerweise immernoch sicher bei ihm.

Ich mochte Grant...sehr. Und umso mehr ich über ihn nachdachte umso klarer wurde mir das.

Ich mochte auch Adam, aber mehr auf freundschaftliche Art. Der Kuss war eher, weil ich sein Verhalten so knuffig fand und vielleicht auch ein Stück wegen den Geschehnisse des Tages. Durch jede Berührung von seiten Grants, auch wenn es nur der Arm um meine Hüfte war zum Beistand gegen Mr Andersons Flirterei, vermisste ich ihn mehr und der Kuss mit Adam war davon eine gelungene Ablenkung. Klar war das Adam gegenüber nicht fähr, aber er hatte nunmal nie eine echte Chance. Nicht weil ich zu gut für ihn war, sondern weil er zu gut für mich war. Er war einfach nicht mein Typ, ihm fehlte der Reiz. Außerdem stand ich nicht gerade auf blond und blauäugig. Grant passte vom Typ her perfekt in mein Beutechema. Braune Haare und wunderschön kastanienbraune Augen, das Sixpack war noch ein kleiner Bonus.

Aber da war immernoch die Sache, dass Grant mein Boss war. Oder wie er mich so freundlich darauf hingewiesen hatte mein Vorgesetzter, aber änderte das wirklich etwas?

Secret desireWhere stories live. Discover now