Kapitel 45

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Nachdem ich Melanie bei ihren Eltern abgesetzt hatte fuhr ich gleich nach Montara zu Grant. Ich hatte nicht wirklich einen Plan davon was ich zu ihm sagen wollte, aber das würde sich dann schon von selbst ergeben.
Eine gute Stunde später kam ich dann endlich an seinem Haus an und da die Lichter im Haus brannten konnte man wohl davon ausgehen, dass er auch da war. Nur leider gab es nicht nur Lichter im Haus, sondern auch ein fremdes Auto in der Einfahrt. Doch das war mir in diesem Moment ziemlich gleichgültig. Wer auch immer das war ich würde ihn oder sie schon irgendwie loswerden. Ich parkte neben dem fremden Auto und ging dann zur Haustür um zu klingeln.
Ich musste dreimal klingeln bis endlich jemand öffnete. Grant öffnete die Tür sah mich allerdings nicht weil er mit dem Kopf nach hinten sah und sich noch mit jemandem unterhielt. Er trug eine dunkelgraue Jogginghose und ein weißes T-shirt. Auch wenn ich den Look bei ihm kannte und eigentlich auch mochte, hatte es heute eine ganz andere Wirkung auf mich. Er sah heruntergekommen aus, was wohl daran lag, dass auf dem Shirt einige undefiniervare Flecken waren, ebenso auf seiner Hose. Frisch konnten diese Klamotten auf keinen Fall sein und so einen dreckigen Gammellook war ich nicht von ihm gewohnt. Im Geschäft hatte er einen solchen Eindruck nicht gemacht. Er sah wirklich schlecht aus und seine Haare, die in alle Richtungen abstanden, machten dieses Bild nicht gerade besser. Er brauchte dringend eine Dusche. Zur Not würde ich ihn selbst reinstellen. Ich liebte es wenn er gerade frisch geduscht war, dann roch er immer so schön nach seinem Duschgel. In diesem Zustand hätte ich ihn am liebsten von Kopf bis Fuß abgeschleckt, aber nun war er davon ganz weit entfernt. Dieses Bild war gerade nur eine Erinnerung in meinem Kopf nach der ich mich von tiefstem Herzen sehnte. Wenn es wirklich so schlimm war, wie Oliver Melanie erzählt hatte, dann war es höchste Zeit das sich etwas veränderte. Grant musste sich wieder in den Griff bekommen. Und wenn er das nicht aus eigener Kraft schaffte, dann würde ich schon dafür sorgen, dass er den Arsch hochbekommt und sich zusammenreißt. Schließlich war er eigentlich selbst schuld an seiner Situation, also kein Grund in Selbstmittleid zu zerfließen.

Nachdem Grant mit seinem Satz fertig war drehte er sich zu mir. Seine Pupillen weiteten sich "Christina?", gab er überrascht von sich. Ich lächelte ihn freundlich an "Hi". 

Nachdem er den ersten Schockmoment überwunden hatte wurde seine Mine schlagartig hart und unnahbar. So wie sie seit unserer Trennung eigentlich ständig war, wenn er mich sah. "Was willst du hier?", zischte er mich an und seine Augen waren mit einem neuen bösen Funkeln versehen. Das Gespräch mit Melanie war ganz offensichtlich genau das was ich bereits vermutet hatte und das war ganz und gar nicht gut. Wie schon gesagt, hätte er jemand anderen bei mir vorgeschickt, wäre mit mir echt nicht mehr zu spaßen. Aber naja es war unüberlegt und dumm und rückgängig machen konnte ich es jetzt sowieso nicht mehr, da musste ich jetzt durch. "Ich bin hier um mit dir zu reden", sagte ich ruhig.

Grant schnaubte und zog seine Agenbrauen etwas ungläubig nach oben, was ihm einen eingebildeten Ausdruck verlieh. "Mit mir reden, DU? Hat Melanie das nicht schon ausreichend getan? Alles was ich dir zusagen hätte habe ich bereits ihr gesagt, also verzieh dich dort hin zurück wo du hergekommen bist", blaffte er mich, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, an. Vor nicht einmal ganz drei Stunden hätte mich das wahrscheinlich verletzt, aber nun nicht mehr.

Grant wollte die Tür schließen, doch ich stellte meinen Fuß dazwischen. Weil er ziemlich viel Schwung verwendet hatte pochte mein Fuß. Aber das war mir egal, ich drückte mit meinem ganzen Gewicht die Tür wieder auf. Grant passte das gar nicht. Er sah mich zornig an "Ich habe gesagt du sollst verschwinden!", knurrte er. Und so tief und angsteinflößend wie das war kann man wirklich nichts anderes als 'Knurren' dazu sagen. Mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Ich schluckte und stieß dann mit fester Stimme ein "Nein" aus. "Ich werde nicht gehen. Wir werden uns jetzt unterhalten, ob du willst oder nicht. Und entweder du lässt mich jetzt rein oder wir machen das hier draußen das ist mir sowas von scheißegal!", fügte ich mit Nachdruck hinzu.

"Ach und du glaubst mir das jetzt vorschreiben zu können?!", spottete er und grinste dabei frech.

"Ja, genau das glaube ich!", stimmte ich ihm zu. "Vergiss es", meinte er noch, dann drückte er die Tür mit voller Kraft zu. Dagegen kam ich nicht an.

Grant war so starrköpfig manchmal. Langsam machte mich das ziemlich wütend. Aber genauso wie er nicht nacheben will, werde ich es auch nicht. Eins hatte Grant wohl bei seiner Aussperraktion nicht bedacht, ich hatte noch immer seinen Hausschlüssel. Ich lauschte auf seine Schritte, damit er nicht mehr direkt neben der Tür stand, wenn ich sie öffnete. Dann schloss ich auf und trat schnell ein bevor Grant auch nur etwas mitbekam. "Das hast du gerade nicht zu entscheiden", sagte ich und lief zum Wohnbereich. Als Grant mich gehört hatte war er sofort stehen geblieben und hatte sich zu mir gewedert. Er sah auf den Schlüssel in meiner Hand "Ich hätte sie dir gleich am Montag abnehmen sollen", meinte er genervt und fuhr sich durch die Haare. "Nein du hättest sie ihr erst gar nicht geben sollen", mischte sich nun eine nur allzu bekannte Stimme ein.

Ich verdrehte die Augen genervt. Boah was will die dumme Kuh hier?!  "Misch dich da nicht ein, das geht dich nichts an!", blaffte ich sie an. Sie stämmte die Hände in die Hüften und sah mich verächtlich an "Das geht mich sehr wohl etwas an, immerhin versuche ich hier gerade die Scherben wieder zusammenzukleben, die du kaputt gemacht hast". Ich lachte spöttisch "Ich? Achja wer hat den Schluss gemacht?"

"Ja er, aber das aus gutem Grund. Du bist nicht gut für ihr, er verdient etwas besseres!", pampte sie mich an. "Und das meinst du beurteilen zu können? Was bitte sollte dich dazu qualifizieren?! Etwa deine große Beteiligung an dem Ganzen? Du warst von anfang an gegen mich und jetzt hast du was du wolltest. Mich würde es nicht wundern, wenn du ihn nicht schon die ganze Zeit gegen mich aufgestachelt hast. Du willst mich nicht in deiner Familie schön, aber das ist ganz bestimmt nicht deine Entscheidung!" Ich war so in Rage, dass ich erstmal tief durchatmen musste bevor ich weiter sprach. Ich sprach nun nahezu ruhig weiter "Ich will mich jetzt mit Grant unterhalten, also geh bitte".

"Ich geh nirgendwo hin, außer Grant möchte das ich gehe und das wird ganz sicher nicht passieren, denn ich bin seine Familie. Du bist nichts!", sagte sie immernoch in ihrer hochnässigen Haltung. Gott, diese Frau brachte mich noch um den Verstand. Am liebsten hätte ich ihr eine reingehauen. Ich musste meine Hände zu Fausten ballen um mich konzentrieren zu können, sonst hätte es womöglich wirklich noch eine kleine blutige Eskapade gegeben."Hanna Abmarsch, aber sofort!", zischte ich. Fast konnte ich selbst fühlen, wie aus meinen Augen die Funken flogen. Doch Hanna machte keine Anstalten sich zu entfernen. Ganz im Gegenteil sie brachte noch ein trotziges "Nein" zustande. Man könnte echt den Eindruck bekommen, dass sie für Grant nicht nur familiäre Gefühle hatte. So besessen wie sie von ihm war. "Grant braucht mich", sagte sie und blickte zu Grant,der unserem Disput schweigend zusah. Seine Wangenknochen und seine Halsschlagader traten deutlich hervor. Er war genauso in Rasche wie wir, nur brachte er kein Wort über die Lippen, was man von uns nicht gerade behaupten konnte. Er sah von Hanna zu mir. Kurz huschte etwas in seine Augen. Jedoch war es genauso schnell wieder verschwunden, wie es gekommen war. Dann sah er erneut zu Hanna. Er atmete ein "Hanna geh bitte".

Ich war von dieser Aussage wohl genauso überrascht wie Hanna selbst. Sie starrte Grant fassungslos und zugleich erschrocken an. "Was?", blaffte sie nach ein paar Sekunden histerisch.

"Du hast mich verstanden. Geh", sagte Grant mit Nachton. Er schickte sie wirklich fort. Darauf war ich ganz ehrlich etwas stolz.

"Aber...", versuchte sie es erneut, doch Grant unterbrach sie harrsch "Hanna ich werde es nicht noch einmal wiederholen". Wie ein bockiges Kind nahm sie ihre Tasche und marschierte zur Tür.

Grant bewegte sich jetzt endlich wieder. Er ging an mir vorbei zur Couch "Du bist so stur!", meinte er frustriert. Er setzte sich, lehnte seinen Kopf auf die Lehne und schloß seine Augen, wie er es immer tat, wenn er am liebsten seine Ruhe hätte. Heute würde daraus allerdings nichts werden.


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Hey Muffins,

Nur kurze Ansage, ich hab ne neue Geschichte.
Sie heißt bisher 'The Prison Worlds', eigentlich soll sie 'Dark Temptation' heißen, aber keiner liest sie.... warum auch immer....
Es ist eine Fanfiction/ Kurzgeschichte von the vampire diaries, genau genommen von (Malachai) Kai Parker. Also tut mir einen Gefallen undd schaut mal rein (Falls ihr Vampire Diaries mögt; aber wenn ned kann man sie eigentlich auch lesen, man braucht kein Vorwissen).

Danke eure Sabrina


Secret desireWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu