Kapitel 43

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15 Minuten später....

Die letzten paar Minuten saß ich nur schweigend auf meinem Stuhl und habe mich keinen Millimeter bewegt. Schockstarre nennt sich so etwas im Normalfall, wobei der Begriff in dieser Situation wohl nicht ganz passt. Vielleicht ist Herzstarre passender?

Jetzt ging ich mit zittrigen feuchten Händen zu Grants Büro und klopfte an. Ein "Herein" ertönte. Ich atmete tief ein und öffnete die Tür. "Setz dich", sagte Grant als er mich sah und machte eine Handbewegung zu dem Stuhl vor sich. Ich tat was er sagte und wartete dann ab bis er fertig damit war etwas in den Computer einzugeben. Es war schwer für mich in seiner Nähe zu sein. Bei ihm war das anscheinden nicht der Fall. Er verzog keine Mine, wirkte nicht aufgeregt oder abgelenkt. Entweder es war ihm wirklich vollkommen egal und er hatte das mit uns einfach so abgehackt oder er war ein besserer Schauspieler als ich gedacht hatte.

"Der Plan für das Hotel steht jetzt, als nächstes müssen wir uns um die Landschaft kümmern", sprach er drauflos und zählte dabei einige Sachen auf die bei der Plannung bedacht werden mussten und was Mr Anderson alles haben wollte. Davon bekam ich jedoch nicht allzuviel mit mein Gehirn war im Off-Modus. Grant konnte einfach so alles private ausschalten und komplett auf Geschäftsmann machen. Das war echt knallhart. Aber ich musste wenigstens versuchen aufzupassen, immerhin konnte das nicht immer so weitergehen. Also Christina Herz aus, Kopf an.

Zu meiner eigenen Überrraschung konnte ich mich jetzt wirklich auf die Arbeit konzentrieren. Und als es schließlich Feierabend war hatten wir bereits die Grundstruktur des Hotelgrundstücks fertig. Trotzdem war ich heilfroh endlich aus dem Büro zu kommen. Eigentlich hätte ich Grant auf das Ganze ansprechen sollen, aber erstes war ich noch viel zu verletzt und zweitens wusste ich auch nicht was ich sagen sollte. Und jeder der mich kennt weiß, dass das bei mir eigentlich nie vorkam. Tja entweder ich bekomm meinen Mund jetzt dann auf oder ich kanns gleich bleiben lassen.

Ich holte meiner Handtasche und Jacke aus meinem Büro. Damit stellte ich mich vor den Fahrstuhl. So jetzt warte ich auf Mr Fernbeziehungen-funktionieren-nicht.
Im Kopf ging ich schonmal durch was ich zu ihm sagen wollte. Nach etwa zwei Minuten hatte ich mir eine schöne Rede zurechtgelegt.

Grant brauchte geschlagenen 10 Minuten bis er endlich gehen wollte. Ich weiß eigentlich nicht lange, aber bei sowas kommt einem das wie eine halbe Ewigkeit vor.
Eigentlich stand ich direkt im Weg, aber irgendwie bekam er es trotzdem hin mich zu ignorieren und sich an mir vorbeizudrücken in den Fahrstuhl. Nett, wirklich nett. Das wars dann mit meiner zurechtgelegten Rede.

"Äh Grant, hallo? Soll das jetzt wirklich so weitergehen, als wäre nie etwas gewesen?", sagte ich und drängte mich auch in den Fahrstuhl. Die Tür schloß sich.

Er sah an mir vorbei und ging gar nicht auf mich ein, nicht einmal mit einem Schulterzucken oder ähnlichem. Ich wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht "Hallo ich rede mit dir".

Grant verdrehte die Augen bevor er mich wieder nicht ansah. Wow wenigstens konnte er das noch. "Du weißt ganz genau, dass ich eine Antwort verdiene", sagte ich um irgendwelche Worte aus ihm herauszubekommen.

Er atmete kaum merklich tiefer ein "Es ist nie etwas gewesen".

Ich zog scharf die Luft ein. Okey der saß tief, noch tiefer als das 'Mrs Piers'. 

Der Fahrstuhl hielt an und die Tür öffnete sich mit einem 'ping'. Ich stürmte aus dem Aufzug, ach was ich flüchtete.

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Später...

Es war in der Zwischenzeit schon 22Uhr und ich saß immernoch in meinem Apartment, in meinem Zimmer auf dem Boden an meinem Fenster in meine Decke eingekuschelt mit einem Tee in der Hand. Mein Kopf lehnte an der kalten Scheibe und war einfach nur leer. Tränen hatte ich anscheinend auch keine mehr. War ja auch kein Wunder bei meinem Tränenpensum in den letzten Tagen.

Mein Handy klingelte. Aber nein ich war definitiv nicht in der Stimmung für ein Gespräch. Ich ließ es klingeln und starrte weiter auf die Lichter draußen.
Einige Sekunden nachdem es aufgehört hatte zu klingeln began es erneut. Dass ging einige Male so weiter bis plötzlich ein anderes Klingeln ertönte. Verwirrt und genervt stand ich auf und ging zur Tür. Meine Decke musste mit.
Ich riss die Tür auf "Was!", blaffte ich.

Ich starrte meinen Besuch überrascht an "Melanie?"
Sie lächelte sanft "Hi Süße". Mein Ärger verschwand sofort. Mel schob mich ein paar Schritte zurück, schloß die Tür mit dem Fuß und zog mich in eine liebevolle Umarmung. Ich schloß die Augen und lehnte mich leicht gegen sie. Das war genau das was ich jetzt brauchte. Meine beste Freundin.

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Jemanden zu lieben, der dich nicht liebt, ist wie einen Kaktus zu umarmen. Je enger man drückt, desto mehr tut es weh.
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Also Muffins,

1. Wie findet ihr Buch 2.2

2. Schön liken und kommentieren, denn am jetzt gibt es erst neue Kapitel wenn wir aufjedenfall 50 likes haben und umso mehr ihr kommentiert umso wahrscheinlicher ist eine Lesenacht

3. Ich hoffe 2017 ist bislang für euch nicht so stressig wie für mich 😘

Eure Sabrina

Secret desireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt