Kapitel 35

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'Nass'
Es ist nass...
Warum zur Hölle ist es nass?!

Ich schreckte aus dem Schlaf und sah mich panisch um. Ich war komplett durchnässt.
"Christina los aufstehen wir müssen zur Arbeit!", schrie mich Lina an, sie hielt ein rießen Glas in der Hand.
"Sag mal spinnst du, warum kippst du Wasser auf mich?", maulte ich und wollte aufstehen. Ganz schlechte Idee.
Mein Schädel brummte, als hätte mir gerade jemand rechts und links mit einer Bratpfanne dagegen geschlagen. Ich hielt meine Schläfe vor Schmerz und kniff die Augen fest zusammen.
"Du wolltest nicht aufwachen, irgendwie musste ich dich doch wach bekommen. Wir sind viel zu spät dran" Lina sprang aufgeregt durch die Wohnung. Oh Gott Arbeit. Langsam versuchte ich wieder aufzustehen, dieses mal mit Erfolg. "Wie spät ist es?", wollte ich wissen. "10 Uhr", antwortete sie "Du bist wach, also kann ich jetzt gehen. Hab dich lieb. Melde dich heute abend bitte. Bye", sprudelte es aus ihr heraus bevor sie einfach aus der Tür rannte.
"Okey bye", nuschelte ich während ich in Richtung Bad schlürfte. Der Anblick im Spiegel erschrack mich. Ich sah aus wie der Struwwelpeter persönlich gemixt mit einem Schuss Joker, einfach grauenhaft.

Sofort schrieb ich Grant das ich verschlafen hatte und später kommen würde. Dann sprang ich schnell unter die Dusche und richtete mich provisorisch. Fürs stylen hatte ich jetzt keine Zeit mehr. Ich hatte schlicht einen Dutt und schwarze Jeans, Top, Jacke und Chucks. Chucks waren zum Autofahren sowieso besser, sonst musste ich immer extra die Schuhe wechseln.
Um 10.45 kam ich an der Firma an. Ich stürmte nach oben in mein Büro.  Als ich die Tür hinter mir schloss drehte sich mein Bürostuhl und ein wütender Grant sah mir in die Augen.
Scheiße....

Er stand auf und stellte sich mit verschenkten Armen vor mich "Du bist zuspät".

"Tut mir so leid. Ich hab verschlafen. Das kommt nie wieder vor", raspelte ich runter.
"Das hoffe ich für dich. Hiermit bist du mündlich verwarnt. Noch zwei Fehltritte und du bist gefeuert", sagte er streng und verließ dann mein Büro.

Ich sah ihm geschockt hinterher. What?
Ich setzte mich an meinen Schreibtisch. Dort lag ein Zettel.

Um 12 Uhr kommt Mr Anderson um die Details zu besprechen. Les dir die Unterlagen noch einmal durch.
Dann komm in mein Büro,
bevor Mr Anderson da ist!

Ich sah die Unterlagen wie aufgetragen noch einmal durch.
Um viertel nach ging ich schließlich zu seinem Büro und klopfte.
Ein "Herein" ertönte. Ich war angespannt als ich eintrat. Kurz blickte er von seinen Unterlagen auf "Bist du fertig?", wollte er wissen und sah mich dabei schon nicht mehr an.
"Ja", antwortete ich etwas kleinlaut.
"Gut, setz dich", befahl er. Grant, der Boss war wieder da. Okey ich hatte Mist gebaut, aber trotzdem war das gemein. Grant machte keine Anstalten sich mit mir abzugeben. Er führt sogar bis halb ein Telefonat.

Nachdem er aufgelegt hatte sah er auf seine Armbanduhr. Dann sah er mich an. Sein Blick war viel milder als zuvor. "Wir werden keine Mittagspause machen können, wenn Mr Anderson da ist, also machen wir jetzt eine halbe Stunde Pause bis er kommt" sagte er.
"Ich kam zuspät, also sag mir was ich machen soll", ich sah ihn erwartungsvoll an.
Er sah mir weiter in die Augen und schüttelte den Kopf "Du machst auch Pause. Du bist nur zuspät, das ist kein Weltuntergang. Natürlich sollte das nicht öfter vorkommen, zumindest nicht nochmal zwei Stunden", er fuhr sich durch die Haare.
"Vorhin meintest du aber..."
Er unterbrach mich "Das musste ich sagen. Ich bin immernoch dein Vorgesetzter, zumindest hier im Geschäft während den Arbeitszeiten. Hier gelten für dich die selben Regeln, wie für alle anderen auch", erklärte er und stand auf um sich zu mir zu gesellen. Er lehnte sich zurück und musterte mich "Apropo Regeln, ab morgen bitte wieder ein professionelleres Outfit", meinte er grinsend.
"Haha wie witzig. Ich hab mich halt beeilt", ich verdrehte die Augen und lehnte mich ebenfalls zurück "Eigentlich kannst du froh sein, dass wenigstens alles schwarz ist. Ich hätte auch wie ein Papagei kommen können".
"Ach so wie sonst außerhalb der Arbeit?"
Ich stieß ihm in die Seite "Das stimmt überhaupt nicht, laber keinen so Scheiß".

Hanna trat ohne zu klopfen ein "Grant hier sind die Sachen, die du wolltest", sie reichte ihm eine Tasche.
"Danke", gab er zurück und nahm sie entgegen. Kurz warf Hanna mir einen genervten Blick zu bevor sie ging. Ich ignorierte das einfach und sah interessiert zu Grant "Was ist das?"
"Das sind High heels und ein Kleid"
Ich zog eine Augenbraue hoch "Seit wann trägst du denn sowas?"
Er warf mir einen 'dein-ernst-Blick' zu und meinte "Nicht ich du. Oder denkst du ich lass dich so vor einen Kunden treten, noch dazu vor einen so wichtigen". Er stand auf "So ich geh jetzt kurz was essbares suchen und du ziehst dich um und bitte mach auch die Haare".  Ich sah ihm gernervt hinterher tat aber was er sagte.
Das Kleid war echt schön, es war geblümt.

 Das Kleid war echt schön, es war geblümt

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Grant kam mit Süßenstückchen wieder. Mir hatte er auch etwas mitgebracht. Kurz darauf kam Mr Anderson, der sich sehr darüber freute mich wiederzusehen, zu meinem und Grants Missfallen. Ich kam mir schon wieder näher als er sollte. Grant unterband dies zu meinem Glück. Sonst verlief alles normal. Mr Anderson war mit all unseren Vorschlägen einverstanden. 

Nach der Arbeit kam Grant mit zu mir, da er wissen wollte warum ich zuspät war und ich es ihm nicht einfach so kurz zwischen Tür und Angel erzählen wollte. Denn ich wollte ihm gerne die Geschichte ausführlich erzählen.
Seine Reaktion darauf war in etwa die selbe wie die von Lina, mit der Ausnahme, dass er Schuldgefühle hatte. Er meinte er hätte mich warnen müssen. "Als du damals im Hotel als wir gefrühstückt haben mit ihm geschrieben hast, hatte ich schon ein schlechtes Gefühl. Mir war klar, dass er sich an dich ranmachen würde. Ich hatte nur gehofft du würdest nicht darauf herein fallen. Adam hat so ein starkes Klischeedenken. Das war schon so als wir Kinder waren. Er war immer unglaublich eifersüchtig auf mich und meine Schwester und hat uns dann versucht einzureden unsere Freunde würden uns nur wegen des Geldes mögen, nur weil er selbst nicht so mit den Leuten klar kam" erzählte er mir.
Es half, dass er er für mich da war. Es wäre keine Lüge zu sagen, er hätte mehr geholfen als Lina und das sagt schon viel.
An dem Tag schlief er bei mir. Freitag ich bei ihm.
Ansonsten lief die Woche relativ normal.
Bis eben der Samstag kam an dem ich meinem Bruder und Melanie von unserer Beziehung erzählte. Grant hatte mich abgesetzt und war danach noch etwas erledigen, denn ich wollte alleine mit meinem Bruder sprechen. Er sollte nachkommen, was er ja zum Glück auch tat.

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