t h i r t y s i x

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  Im Dorm war es ungewohnt still für diese Uhrzeit. Ich zog meine Stiefel aus und hängte meine Jacke an die Garderobe. Hongbin war neben mir und lief schließlich voraus in die Küche. Ravi war der erste, der mich in eine feste Umarmung schloss.
  "Wie geht es dir?", fragte er sofort.
"Gut, aber lass mir doch bitte ein bisschen Luft zum atmen. Ich wäre dir sehr sehr dankbar dafür. Glaub mir", japste ich los.
"Tut mir leid...", er ließ mich leicht los und sah mich an. "Ich will nur nicht, dass wieder so etwas passiert wie vor deinen Ferien. Da macht man sich einfach mal Sorgen, vor allem wenn ein verrückter Hongbin dann auch noch darauf besteht auf dich zu warten?!? Geht gar nicht."
"Mh. Ich kann es jetzt verstehen warum er das gemacht hat. Er wollte mich vor dem frühzeitigen Tod durch deine Umarmung retten", ich grinste ihn frech an, dann wuschelte ich durch seine Haare.
"Pass bloß auf", er lachte leise.
"Wo ist der Rest?"
"Schonmal auf die Uhr geschaut? Es ist fast halb 10."
"Stimmt, ihr müsst ja vor mir morgen raus. Zwei Tage Interviews und sowas", ich seufzte.
"So ungefähr", Hongbin seufzte und holte sich etwas zu trinken aus dem Schrank.
"Mein Beileid, nicht. Ich muss zur Schule. Das ist auch nicht so super toll. Also beschwert euch nicht", ich grinste übertrieben.
"Tu ich nicht. Bin nur müde...", Hongbin streckte mir die Zunge raus.
"Streitet ihr euch nur weiter. Ich gehe jetzt schlafen, und June-ah, noch eine wichtige Sache!"
"Die wäre?", Ich sah meinen Bruder neugierig an.
"Du hast richtig gehandelt heute. Ohne Spaß. Und ich bin einfach froh, dass du weißt wohin du musst wenn etwas ist..."
"Sei doch nicht so sentimental gerade, sonst muss ich noch heulen", ich umarmte ihn einfach. "Ich bin auch genau dort wo ich sein will."
Ravi gab mir noch einen Kuss auf die Wange und ließ mich dann los.
"Gute Nacht", nuschelte er noch, dann verschwand er.
  Nachdenklich setzte ich mich auf einen der Stühle. Kaum hatte Ravi die Sache angesprochen, schon musste ich wieder an den Post denken. Wer war das? Jimin hatte die Person nicht erkannt. Ich erst recht nicht. Warum sollte eine Unbekannte denn etwas posten, was mir schadete, wenn sie mich nicht mal persönlich kannte. Ich war ja froh, dass nicht alle von der Schule sich überhaupt dafür interessiert hatten.
  "An was denkst du?", fragte Hongbin leise, als er sich zu mir setzte.
"Nichts wichtiges. Hauptsächlich eigentlich daran wie es dazu kommt, dass mich jemand so verletzten will.
Es verwirrt mich. Ich meine ich bin nicht verletzt. Es hätte mich ja nicht mal gestört, wenn nicht gerade auch Leo mit drin gesteckt hätte...", ich zuckte mit den Schultern.
"Leo hat das nichts ausgemacht. Glaub mir. Es passieren andauernd solche Dinge. Klar, bei dir ist das was anderes. Du bist die Schwester von Ravi und es hätte Gerüchte gegeben... aber nichts ist paasiert und die Leute, die dir das antun werden noch früh genug alles zurück bekommen. Ist doch immer so", er nahm meine Hand in seine.
  Ich sah nur auf. Er hatte ja recht. Man musste nur lange genug warten können.
  "Und jetzt geh schlafen. Wir haben draußen viel zu viel Zeit verbracht."
Ich grinste los, dann stand ich auf.
"Gute Nacht, Hongbinnie", ich küsste seine Wange, dann verschwand ich aus der Küche und huschte ins Bad.
  Schnell machte ich mich bettfertig und flüchtete in mein Zimmer. Als ich mich endlich unter die Decke gekuschelt hatte fielen mir auch schon die Augen zu.

  "June? June-ah!", jemand schüttelte mich.
  Ungeschickt stolperte ich nach vorne und riss meine Augen auf. Mit den Fingern krallte ich mich an der Person fest, die mich aufgeweckt hatte.
  "Wo um alles in der Welt bin ich?", japste ich und sah mich um.
"Mitten im Gang, June."
"Leo Oppa?", ich versuchte irgendetwas zu erkennen.
"Ja. Was ist passiert? Geht es dir gut?"
  Ich versuchte immer noch mich an doe Dunkelheit zu gewöhnen. Vergeblich.
  "Nur den üblichen Mist geträumt. Alles okay...", ich schnappte nach Luft.
  Für einige Sekunden war es still, dann zog Leo mich in eine Umarmung.
  "Wenn du dir Gedanken über die Geschichte heute machst, dann vergiss es einfach, okay? Das ist es nicht wert und das wichtigste ist sowieso, dass sie dich in der Schule damit in Ruhe lassen. Mir ist es egal was über mich verbreitet wird. Du solltest so einen Mist nicht durchmachen müssen."
"So viel hab ich dich noch nie reden hören", brabbelte ich und vergrub mein Gesicht in seinem T-Shirt.
"Und von mir wird immer behauptet ich sei nicht sensibel", meinte er.
"Es tut mir leid, Oppa", brachte ich leise heraus.
"Was denn?"
"Das heute..."
"Vergiss es June-ah. Vergiss es."
  Ich hatte das Gefühl, dass er mich noch fester hielt. Mir war es nur recht. Was ich geträumt hatte heute war zwar nicht mehr direkt vor meinen Augen, aber einzelne Bilder reichten schon. Leo gab mir in diesem Moment Halt, auch wenn Hongbin und Ravi mir das normalerweise immer gaben. Eine Träne rollte über meine Wange. Ich machte gerade ziemlichen Ärger. Vor allem Leo.
  "Geh schlafen June-ah", meinte Leo leise.
"Mhm...", ich nickte nur leicht, aber rührte mich im ersten Moment nicht einen Millimeter.
"June?"
"Tut mir leid Oppa...", ich ließ ihn los und huschte an an ihm vorbei.
"Wo gehst du hin? Dein Zimmer ist da drüben?!?"
"Hongbin. Ich brauch mein Hongbin jetzt", kurz drehte ich mich nochmal um und wischte eine Träne weg. "Danke, Oppa."
  Er nickte nur leicht. Fast schon wirkte er gekränkt, aber ich eilte in das Zimmer von Hyuk und meinem besten Freund. Blind tastete ich mich im Zimmer zu meinem Hongbin. Ich zupfte an seiner Decke und wartete kurz.
  "June-ah?" Er hob seine Hand und erwischte mich an meiner Nase.
"Autsch. Ja, ich bin es..."
"Sorry", Hongbin rutschte weiter nach hinten und schlug seine Decke zurück. "Komm her."
  Das ließ ich mir keine zweimal sagen. Sofort kuschelte ich mich unter die Decke an ihn und beruhigte mich erstmal.
  "Schlechter Traum?"
"Ich bin gegen Leo gerannt, weil ich wieder irgendeinen Mist geträumt hab. Ich mach euch gerade nur Ärger...", ich vergrub mein Gesicht in seinem T-Shirt.
"Quatsch. So etwas darfst du gar nicht denken. Wo machst du uns bitte Ärger? Huh?", Hongbin strich über meine Haare.
"Nah, andauernd. Erst der Zusammenbruch, dann die Sache heute Morgen, und außerdem ist es extrem peinlich wenn man immer in irgendeinem fremden Bett landet."
"Die Geschichte kenne ich noch nicht. Klärst du mich auf?"
"Ich hab mich um Weihnachten herum im Schlaf mit den Betten vertan... Also was ich meine, ich bin geschlafwandelt und bin nicht bei meinem Bruder im Bett geendet, oder bei dir... Ich bin doch echt nur eine Plage für Leo. Er wird es nicht zugeben, aber es ist einfach so..."
"Quatsch. Ihn stört das reichlich wenig, glaub mir. Auch wenn ich zu gerne gesehen hätte wie das passiert ist!", Hongbin lachte leise.
"Klappe, Hongbinnie", ich trat ihn ans Schienbein unter der Decke.
"Schon gut... Aber schlaf jetzt, und denk nicht mehr so einen Mist, kapiert?"
"Wie du willst", nuschelte ich nur und sah kurz auf.
  Er lächelte mich an und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
  "Gute Nacht, June-ah."
"Gute Nacht, meine Honigbiene."
"Okay, darüber sollten wir echt nochmal reden", meinte er amüsiert und zog mich wieder an sich.

Guten Abend meine liebsten Kekse 🐝💕

Platz #614. Danke. 😍😍😍 Ich freue mich wirklich darüber. :3
Ich hoffe euch hat auch dieses Kapitel gefallen. :3 Vielen Dank für einfach alles. 😊

Gute Nacht. 😊
xoxo eure Luna 🐝💕

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