s i x t y n i n e

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  Als ich aufwachte spürte ich wie jemand meine Hand hielt. Ich blinzelte und schlug meine Augen auf. Hongbin. Er saß immer noch so dran wie gestern und schlief. Mein Blick flog zur Uhr und ich erkannte, dass es erst 8 Uhr war. Was mir noch auffiel war, dass nur Hongbin hier war. Mittlerweile war auch ein Schmerz in meinem linken Fuß aufgetreten. Er war aushaltbar, aber irgendwie störte er auch.
  "Hongbinnie?", ich drückte seine Hand leicht.
"Mh?", machte er nur.
"Was machst du hier?", fragte ich leise.
"Mh? Was? Wo?", erst jetzt rührte er sich und sah auf.
  Er brauchte ein paar Sekunden. Als er endlich wieder zu sehen schien sah er mich direkt an.
  "Wie geht es dir?"
"Passt. Was machst du noch hier? Wo sind die anderen?"
"Im Dorm... Oder Zuhause. Ich weiß nicht alles so genau. Dein Bruder wird auf jeden Fall mit deinen Eltern heute Mittag kommen. Sie waren zu einem früheren Zeitpunkt nicht in Seoul. Genaueres weiß ich aber auch nicht..."
"Du solltest auch nach Hause gehen, Hongbin..."
"Träum weiter. Du hattest eine wirklich beschissene Nacht hinter dir. Denkst du ich lass dich einfach alleine?"
"Ich erinnere mich nicht mal daran...", ich presste meine Lippen zusammen.
"Ist auch besser so", mit seiner freien Hand strich er mir durch meine Haare. "Ich hole jetzt die Schwester. In einer halben Stunde ist auch Visite... Wi-willst du, dass ich bleibe?"
"Mhm", ich nickte langsam.
  Hongbin lächelte.
  "Danke."
"Das ist selbstverständlich, okay?", er wirkte amüsiert. "Und jetzt hol ich mir was zum Essen. Dein Frühstück kommt bestimmt auch gleich. Oh, und ich geb der Schwester Bescheid. Sie soll nochmal nach dir sehen."
"Okay", ich nickte langsam.
  Hongbin lehnte sich zu mir und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.
  "Bis gleich", flüsterte er noch und stand dann auf.
  Ich seufzte leise und verfolgte ihn mit meinem Blick.
  Drei Minuten später kam die Krankenschwester ins Zimmer. Sie lächelte mich an und half mir wenigstens meine halbe morgendliche Routine zu machen. Es war schwer für mich zu verstehen warum ich auf einmal in einem Rollstuhl saß wegen diesem bescheuerten Verband der mein ganzes unteres Bein bedeckte.
  Als ich fertig war im Bad half mir die Schwester wieder in mein Bett und stellte mein Frühstück auf den Tisch an meinem Bett.
  "Heute werden wir dann den Verband wechseln bei der Visite, und der Arzt wird sie über ihre Situation aufklären. Lassen sie es sich schmecken." Mit einem Lächeln verließ sie das Zimmer wieder.
  Ich ließ einen Seufzer entweichen und richtete mich so im Bett auf, dass ich essen konnte und ich dabei nicht allzuviel Schmerzen hatte. Nach dem Bewegen waren sie allerdings schlimmer geworden. Ich wusste nicht mal warum.
  Ein paar Minuten später kam schließlich Hongbin zurück.
  "Ich hab gerade mit Leo geschrieben. Er kommt sobald er kann. Ich weiß nicht ganz genau warum, aber dein Bruder und er haben ordentlich Streit... Ich vermute es lag an diesem Unfall...", Hongbin setzte sich wieder auf seinen Platz.
"Mh... Okay. Mir war klar, dass Ravi nicht gerade gut auf Leo zu sprechen ist gerade..."
"Vergessen wir die Sache noch für eine Weile, okay?"
"Okay. Ist wahrscheinlich besser", ich nickte und löffelte mein Müsli.
"June...?"
  Ich sah zu ihm. Für einen Moment herrschte absolute Stille.
  "Vergiss es..", Hongbin sah wieder weg.
"Nein, sag es."
"Quatsch. Ich hab nur Blödsinn im Kopf gehabt."
"Jaja. Genau!"
"Ist so", er grinste und dann zuckte er mit den Schultern.
"Unmöglich", nuschelte ich nur.
"Du kennst mich."
"Allerdings", ich schnitt eine Grimasse.
  Eine Weile herrschte also wieder Stille. Es war schwer für mich nicht die ganze Zeit auf die Uhr zu sehen. Langsam wollte ich wirklich wissen was los war mit mir. Ich wurde neugierig. Nach einer Viertelstunde klopfte schließlich jemand an der Tür. Ich zuckte zusammen, aber rief ein leises Herein.
  "Guten Morgen, Miss Kim. Ich bin Doktor Jung. Wie geht es Ihnen heute?", ein Arzt mit pechschwarzen Haaren, einer schmalen, schwarzen Brille, und einem Klemmbrett in der Hand betrat eilig das Zimmer.
"Ganz okay schätze ich", ich zuckte mit meinen Schultern.
  Hinter Doktor Jung kam auch meine Krankenschwester in das Zimmer und jemand, der nach einem weiteren Arzt -Ärztin- aussah.
  "Gut. Das ist Frau Doktor Yi, wir werden sie untersuchen, und aufklären was alles gemacht wurde. Wollen sie, dass ihr Freund hier bleibt?", Doktor Jung sah freundlich zu Hongbin, dann zu mir.
"Er bleibt", ich nickte sofort, obwohl mir die schnelle Bewegung einen Schwindel verursachte.
"Alles klar. Wenn es für die Okay ist, dann sehen wir uns ihre Füße als erstes an. Ich hoffe Sie wissen, dass sie Glück gehabt haben...", besorgt warf Jung mir einen Blick zu.
"Ich lebe noch, also gehe ich davon aus", ich nickte nur leicht.
"Im Moment stehen sie noch unter Schmerzmitteln, wir müssen natürlich schauen, dass wir sie nicht daran gewöhnen, allerdings werden sie wahrscheinlich eins brauchen, wenn sie ihre ersten Schritte alleine machen. Sie haben einen komplizierten Bruch hinter sich...", der Arzt hielt inne.
  Langsam wurde der Verband entfernt und ich entdeckte die Narbe an meinem Bein.
  "Miss Kim. Es ist so, ich will ihnen keine falschen Hoffnungen machen, aber ich will sie auch nicht mit schmerzhaften Informationen überrumpeln."
  Ich riss meine Augen auf und klammerte mich noch mehr an Hongbin's Hand.
  "Sagen sie es mir. Ich will nicht warten."
"Es... Der Bruch war so kompliziert, dass wir eingreifen mussten. Es war ein komplizierter Eingriff und wir wissen nicht wie lange es dauert bis sie ohne Probleme laufen können. Und, diese Sache ist nicht ganz sicher, aber sie werden womöglich immer kleine Schwierigkeiten haben. Für sie heißt das kein anstrengenden Sport mehr."
"Tanzen?", ich zerquetschte Hongbin fast, der mich versuchte zu beruhigen.
"Begrenzt, Miss Kim. Leider nur begrenzt. Wenn es sie beruhigt, der Heilungsprozess sieht bis jetzt gut aus und in ein paar Tagen können sie das Krankenhaus wieder verlassen."
  Ich schwieg. In diesem Moment zerbrach etwas in mir. Ich wollte nicht mehr. Ich konnte nicht mehr. Eigentlich sollte ich doch Idol werden. Mit Musik mein altes Leben verarbeiten, mit Tanzen Geschichten zeigen...
  Wie sollte das jetzt noch gehen?

Hallo meine liebsten Kekse 💕
Ich bin eine dreiviertel Stunde zu spät. Yeah... Ich gehe mich schämen. Ich hoffe euch geht es gut und dass ihr einen ruhigen Mittwoch hattet. ^^ Vielen Dank für ALLES und ich gehe jetzt Mal schlafen. :D

Gute Nacht 🌙
xoxo eure Luna 💕

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