s e v e n t y f o u r

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  Egal wie sehr ich es versuchte mich zu konzentrieren, ich konnte es nur für kurze Zeit, dann stieg wieder die ganze Panik in mir hoch. Den ganzen Tag lief es so. Ich hab mein bestes in meinem Bett zu bleiben, aber als ich am nächsten Morgen wieder in Hongbin's Bett lag war die Sache klar für mich.
  Ich musste etwas ändern an meiner Lage. Vor allem als mir am nächsten Morgen auffiel, dass ich nicht mal mehr Leo richtig ansehen konnte. Es war unangenehm. Ich könnte es nicht mal erklären warum ich so war. Warum ich so reagierte.

  Am Montag war schließlich der Tag, an dem meine Finals anfingen. Ken fuhr mich wie versprochen vor dem Training zur Schule. Ich verweigerte den anderen mitzukommen. Es war keine gute Idee und das wussten sie. Ich war nervös genug, vor allem als ich ungeschickt aus dem Auto stieg mit meinem Rucksack auf dem Rücken und meinen Krücken die ich noch schnappte bevor ich die Tür zuknallte. Ken rief mir noch ein viel Glück hinterher, aber ich drehte mich nicht mehr um. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen.
  Auf dem Schulhof wurde ich von Jimin erwartet. Sie lächelte mich an und lief mir entgegen.
  "Unnie, es ist schön dich wieder hier zu haben", sie umarmte mich fest, auch wenn sie wirklich vorsichtig dabei war.
"Danke, Jimin-ah...", ich nickte nur schwach.
"Ich hab übrigens gute Neuigkeiten. Du solltest nach der Prüfung mit mir noch einen Kaffee trinken gehen", sie strahlte förmlich.
"Okay. Klar, warum denn nicht?", ich lächelte schwach.
"Glaub mir. Dir wird es gefallen."
  Ich nickte nur, dann zog sie mich leicht am Arm und wir betraten das Gebäude. Es war ungewohnt leer in den Gängen, aber zur Prüfungszeit war es mehr oder weniger schon normal.
  Jimin und ich liefen zusammen zu unserem Raum, wo wir noch warten mussten. Ich versuchte mich innerlich zu fassen. Es war seltsam hier zu sein mit den Verletzungen. Es war fast schon unheimlich.
  Vor allem fielen mir die ganzen Blicke der anderen auf. Sie starrten schon fast. Es war unangenehm und mich trieb es fast schon in den Wahnsinn. Hätte Jimin sich nicht zu mir gewandt und mir kurz die Hand gedrückt wäre ich wahrscheinlich an meiner Panik erstickt die in mir aufkam.

  Der Test zog sich. Ich saß ruhig auf meinem Platz und schrieb einfach. Ich könnte jede Frage beantworten. Bei ein paar Sachen war ich mir nicht ganz sicher, aber was könnte schon schief gehen?
  Mehr oder weniger musste diese Sache hier auch klappen weil ich sonst keine Chance hatte auf eine Zukunft. Mir war bewusst, dass ich die Dinge vielleicht auch zu schwarz sah, aber im Moment schönen sie mir realistisch.
  Als ich die letzte Frage beantwortete überkam mich die Erleichterung. Der erste Schritt war geschafft. Die anderen würden folgen.
  Ungeschickt stand ich auf und humpelte ohne meine Krücken, mit meinen Blättern nach vorne. Ich war im guten Mittelfeld was die Abgabe betraf, aber ich machte mir nichts daraus. Zeit sagte nichts über mein Können aus.

  Draußen setzte ich mich auf eine der Bänke die vor der Schule standen und wartete auf Jimin die zehn Minuten später schon neben mir stand.
  "Wie lief es bei dir Unnie?", fragte sie und nahm ungefragt meinen Rucksack an sich.
"Ging ganz gut. Bei dir? Und du musst meine Sachen nicht tragen..."
"Keine Widerrede. Bei mir lief es auch gut. Hätte es mir sogar ein bisschen schwerer vorgestellt... Hier lang", sie lief aufgeregt voraus.
  Es schien fast so, als würde sie vergessen, dass ich nicht richtig laufen konnte. Mir fiel allerdings auf, dass die immer vor und zurück lief, weil sie nervöser war als sonst. Noch nie hatte ich sie so erlebt.
  "Jimin-ah... Was genau ist eigentlich los?"
"Gleich, Unnie. Wir bestellen erst einen Kaffee."
"Okay...?", ich seufzte.
  In dem Café setzten wir uns etwas weiter nach hinten. Jimin wartete dennoch. Sie wollte erst bestellen. Also gab ich meine Bestellung bei der Bedienung ab und wartete.
  "So, hier eine Heiße Schokolade und hier einen Chai Latte. Wenn sie noch etwas brauchen, dann hole ich es gerne für sie", die Bedienung lächelte uns freundlich an.
"Nein, danke. Im Moment sind wir wunschlos glücklich​", Jimin grinste einfach los.
  Die Bedienung nickte leicht, dann ging sie.
  "Also?", erwartungsvoll sah ich Jimin schließlich an.
"Ich hab mit Jenna geredet, mit unseren Managern und unseren Produzenten. Ich habe ihnen alles erzählt. Von deinem Unfall und von dem was die Ärzte gesagt haben. Ich weiß, vielleicht hätte ich das nicht tun sollen, aber ich musste..."
"Bist du verrückt?!?", keifte ich los.
"Nein. Pass auf. Ich habe ihnen alles erzählt, weil ich genau wissen wollte wie es weiter ging und ob es okay war, was ich im Kopf hatte. Ich mein, ich bin nicht dumm Unnie. Ich weiß wie schlecht es dir geht, und ich weiß wie schwer es dir fällt im Dorm zu bleiben."
  Ich schluckte. Sie hatte einen wunden Punkt getroffen.
  "Ich hab also beschlossen, dass wir etwas anderes machen..."
"Wie bitte?", ich riss meine Augen auf.
"Unnie, wir sind jetzt ein Duo. Wir dürfen das machen was wir wollen und wir können dann unser Debut haben wann du bereit bist. Wir bekommen unser eigenes kleines Dorm und wir sind nicht mehr auf die anderen angewiesen. Wir können alles in unserem Tempo machen. Wir können das wachen was wir wollen, und es spielt keine Rolle wie lange du brauchst um wieder fit zu sein. Wir können unsere Choreographien so anpassen, dass es zu dir passt, die Musik... Unnie, das ist unsere Chance. Das ist unser Weg da raus. Wir schaffen das. Glaub mir!"
  Stille. Alles was Jimin gesagt hatte rauschte durch meinen Kopf. Ich brauchte eine Minute bis ich wirklich kapierte was sie meinte, was sie geschafft hatte.
  "Unnie?"
"Jimin-ah... Danke!", ich brach in Tränen aus und umarmte sie über den Tisch hinweg. "Einfach nur Danke!"
"Schon okay, Unnie. Es ist einfach das Beste. Für uns beide und vor allem für dich!"
  Ich nickte nur und wischte meine Tränen weg. Ich war glücklich wie selten zuvor. Jimin hatte etwas ermöglicht, an was ich nie im Leben gedacht hatte. Ich war immer davon ausgegangen, dass ich fliegen würde, aber das? Das war besser als alles was ich mir vorgestellt hatte!

Hallo, hallo meine liebsten Kekse 💕
Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel. Und ich habe vorhin entdeckt, dass wir dieses Buch wieder platziert bekommen haben. Irgendetwas im 400 Bereich... Kreisch. *-*
Einfach nur DANKE, DANKE, DANKE!

 *-*Einfach nur DANKE, DANKE, DANKE!

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So Cute. 💕💕💕
Und noch einen schönen Abend. 💕
xoxo eure Luna 💕

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