Kapitel 1

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Kyungsoos pov.

Kinder spielten auf dem Spielplatz und genossen ihre Kindheit. Sowas hätte ich auch gerne gehabt, jedoch sah meine Kindheit nicht so rosig aus. Sie bestand zum Großteil aus Training, Training und noch mehr Training. Spielen konnte ich somit fast nie. Auch Freunde hatte ich nicht. Wie denn auch, wenn ich so gut wie nie raus durfte, wenn ich dann mal etwas Freizeit hatte. Meine Eltern hatte einfach zu viel Angst. Angst, dass meinen Mitmenschen etwas passieren würde wegen mir. Ich entwickelte durch das Distanzieren von anderen Menschen, diese auch auf Distanz zu halten und mich immer unauffällig zu verhalten. Schließlich könnte diesen etwas auch etwas wegen mir passieren und dieses Risiko konnte ich nicht eingehen. Solange mir die Gesichter unbekannt blieben, konnte niemanden was passieren. Zumindest hoffte ich das.

Ich stand von der Bank auf und machte mich auf den Weg nach Hause. Und wieder einen Tag meines erbärmlichen Lebens vergeudet. Zuhause angekommen waren es 22:54 Uhr, doch schlafen gehen würde ich erst in paar Stunden und sobald es hell werden würde, würde ich sofort wieder aufstehen. So wenig Schlaf wie möglich einfach bekommen. Das war mein tägliches Ziel, nur um die Welt vor ihrem Unheil zu bewahren, vor mir zu bewahren, dem Unheil. Die Zeit, die ich noch hatte verbrachte ich, wie schon so oft, vor dem Fernseher. Somit tat ich mir mal wieder das Niveau an, welches viel draußen besaßen. Menschen sind komisch. Auch wenn ich eigentlich selber einer bin, sehe ich mich nicht als einer. Schließlich können Menschen nicht das, was ich kann. Das Programm langweilte mich so sehr, dass ich vor dem Fernseher einschlief.

"Achtung!", brüllte auf einmal jemand. Verwundert drehte ich mich um. Die Person zog mich an der Schulter zurück und ehe ich mich versah, spürte ich schon den Fahrtwind des vorbeikommenden LKWs. Das war knapp. "Danke", murmelte ich etwas verlegen und wollte auch wieder gehen. Einfach den Kontakt mit Menschen vermeiden. Das war mein Ziel. "Hey warte, willst du mir nicht deinen Namen verraten?", fragte mich der Unbekannte. Wieso sollte ich? Ich war ihm zwar dankbar, dass er mir das Leben gerettet hatte, aber ich wollte die ganze Sache echt nicht vertiefen. Also tat ich so als hätte ich ihn nicht gehört und ging einen Schritt schneller. "Jetzt bleib doch stehen." Einfach ignorieren. Doch das führte dazu, dass er mich an der Schulter packte und zu sich drehte. "Wieso bist du nicht stehen geblieben?", fragte er etwas außer Atem. Auf meine Antwort konnte er lange warten. 'Hey, also ich meide eigentlich Menschen, damit ihnen nichts passiert. Sonst kann es passieren, dass ich von Ihnen Träume und das nicht unbedingt etwas Gutes. Ach ja, meine Träume werden übrigens in naher Zukunft auch zur Realität.' Ja, so werde ich es ihm auf jedem Fall sagen. Nicht. Ich bin doch nicht dumm? "Vielleicht mal daran gedacht, dass ich keine Lust habe mit dir zu reden?" Eigentlich ist das nicht meine Art so direkt und unverschämt zu sein, doch ich will ihn beschützen, so wie eigentlich jeden Menschen. "Mir egal du Miesepeter. Ich bin Kim Jongin und du?", sagte er und ignorierte meine Worte einfach. "Kyungsoo und jetzt lass mich in Ruhe." Und wieder setze ich an zu gehen. Dieses Mal ließ er mich auch in Ruhe, doch in mir bahnte sich das ungute Gefühl in mir an, dass es nicht unsere letzte Begegnung war.

Hektisch wachte ich auf. Alles nur ein Traum, welcher mir sagte, dass ich heute auf keinen Fall raus gehen sollte. Mit diesem Plan stand ich auf und ging ins Bad. Anschließend machte ich mir etwas zu essen und setzte mich dann ins Wohnzimmer, um mir irgendeine Serie anzuschauen. Das würde wohl meine Beschäftigung für den Tag sein. Klingt sehr spannend. Ich weiß, aber mein Leben ist eben nicht interessant. Gegen Mittag bekam ich wieder Hunger. Also ging ich in die Küche, doch musste feststellen, dass im Kühlschrank nur noch ein sehr lange abgelaufener Joghurt stand. Okay, den konnte ich wirklich nicht mehr essen. Also überlegte ich zu bestellen, doch ich bemerkte ebenfalls, dass ich nichts mehr zu Trinken im Haus hatte, außer einer Wasserfalsche, die im Wohnzimmer stand. Da morgen auch Sonntag war, musste ich wohl oder übel raus. Das Schicksal meint es wohl mal wieder nicht gut mit mir. 

Unterwegs sah ich mich immer wieder um. Ich wollte diesem Jongin nicht begegnen, unter keinen Umständen. Eine Frage die ich mir auch die ganze Zeit schon stellte war, warum genau er in meinem Traum vorkam? Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen. Wieso taucht dann eine mir unbekannte Person aus dem nichts einfach in meinem Traum auf? Oh Gott, von den ganzen Gedanken bekommt man doch noch Kopfschmerzen. "Achtung!", hörte ich auf einmal eine Stimme rufen. Unsanft wurde ich zurück gezogen und ich fiel, genau wie die Person, auf den Boden. "Was sollte das?", meckerte ich sie schon an bis auf einmal ein LKW an uns vorbei fuhr. Nein, bitte nicht. "Ein Danke, wäre auch ganz nett gewesen", sagte die Person, wo ich stark vermutete, dass es Jongin war. Ich stand auf und klopfte meine Hose ab. "Danke", murmelte ich verlegen und wollte schnell weg hier. "Wie heißt du eigentlich?" Oh nein, diese Frage werde ich dir nicht beantworten. Ich verschnellerte meinen Gang, um schnell weg von ihm zu kommen. Doch das Schicksal ist ein echtes Arschloch. Jongin hielt mich auf und drehte mich zu sich. "Wieso läufst du denn weg?", fragte er mich. Glaub mir, den Grund werde ich dir nicht sagen. Ich glaube auch nicht, dass du ihn wirklich wissen willst. "Merkst du vielleicht nicht, dass ich nicht mit dir reden will?" Mir tat es leid sowas zu sagen, doch ich wollte nur weg von ihm. "Jetzt sei doch nicht so ein Miesepeter. Ich bin Jongin und du?", sagte er und streckte mir seine Hand entgegen. Dabei lächelte er mich an. Wenn er wüsste, dass ich seinen Namen schon kannte. "Kyungsoo und jetzt lass mich endlich in Ruhe", schüttelte ich seine Hand und verschwand schnell. Seine Hand war so warm und weich. Wie auch schon in meinem Traum kam er mir nicht hinterher. Erleichtert atmete ich aus. Dann kann ich ja jetzt endlich einkaufen gehen.

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Heyho Leudis,

das hier wird eine Partnerstory mit der Lieben jiminslostearring und der Lieben sugafreeecoffee. Die Kapitel werden immer aus einer anderen Sicht geschrieben von einem von uns dreien. Ich werde aus der Sicht von Kyungsoo schreiben. Ich hoffe, dass es euch gefallen wird.

Eine Frage noch: Glaubt ihr an das Schicksal oder dass Träume wahr werden können?

Das war's von mir.

Wenn Träume wahr werden (Kaisoo FF)Where stories live. Discover now