Kapitel 13

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Immer noch weinend saß ich dort in seinen Armen und weinte mir meine Seele aus dem Leib. Beruhigend strich Jongin mir immer wieder über den Rücken. Ich dachte meine Gabe wäre schon meine Hölle. Anscheinend ist sie dieser Ort. "Kyungsoo, es tut mir wirklich leid", wiederholte er sich schon wieder. Ich verstand jedoch einfach nicht, warum er sich ständig entschuldigte. "Jongin es ist alles gut. Du brauchst dich für nichts hier entschuldigen. Schließlich hast du mit der ganzen Sache nichts zu tun." Zumindest hoffe ich das. Leider schrumpften meine Hoffnungen immer weiter. Es war eigentlich total offensichtlich, dass er mit meiner Situation etwas zu tun hatte, doch ein kleiner Teil in mir wollte es immer noch nicht so ganz wahr haben. Er war doch immer so lieb zu mir? Wie sollte er da so böse sein? Für mich war es einfach unvorstellbar. "Entschuldigt die Störung, aber Kyungsoo muss wieder in sein Zimmer", orderte ein junger Mann an, der mir unbekannt war. Jongin hingegen schien ihn zu kennen. "Ist gut Changkyun. Ich bringe ihn auf sein Zimmer." Und schon wurde ich von Jongin hochgezogen. Dummerweise fasste er mir an mein Handgelenk, welches noch nicht wirklich verheilt war. Leise zischend ließ ich mich als von ihm in mein Zimmer ziehen. Dort angekommen entriss ich mich schnell von ihm und rieb mir mein Handgelenk. Er schien nicht bemerkt zu haben, dass er mir weh getan hat. Besser so. Er würde sich bestimmt nur wieder Vorwürfe machen. "Kyungsoo, leg dich ruhig nochmal etwas ins Bett. Du siehst noch sehr fertig aus", sagte Jongin besorgt. Ich nickte nur und ließ mich in mein Bett fallen. Vielleicht war es wirklich keine so schlechte Idee. "Schlaf schön", hörte ich Jongin noch sagen, ehe er aus dem Zimmer verschwand. Ich zog die Decke über meinen Körper. Zu meinem Pech aber, klappte das mit dem schlafen nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Aus irgendeinem Grund begannen meine Handgelenke wie verrückt an zu jucken. Unruhig wälzte ich mich hin und her. "Ach verdammt!", fluchte ich. Ich setzte mich auf und zerrte wie verrückt an den Verbänden. Es soll aufhören. Einen der Verbände habe ich gelöst bekommen. Schnell riss ich das Tuch weg und fing an zu kratzen. Doch es wollte nicht aufhören zu jucken. Das Gleiche passierte mit meinem anderen Verband. Ich kratze nun wie wild an meinen Wunden, doch ich verspürte weder eine Verbesserung, noch irgendwie eine Wohltat. Auf einmal sah ich in meinem Augenwinkel nur etwas Rotes. Sofort sah ich zu meinen Handgelenken. Sie waren am Bluten und das nicht zu knapp. Auch meine Decke und meine Beine waren schon mit mit meinem Blut voll. Ich merkte nur wie mein Essen mir wieder hoch kam. Leider konnte ich es nicht inne halten und ich übergab mich neben meinem Bett. Durch den starken Blutverlust und der fehlenden Kraft, die ich durch mein Übergeben verloren hatte, tanzten kleine schwarze Punkte nun vor meinen Augen. Immer schwerer fiel es mir sie offen zu halten. "Kyungsoo, schläfst du- Kyungsoo!", hörte ich Jongin nur noch panisch brüllen, bevor ich mein Bewusstsein verlor. Vielleicht schaffe ich es ja zu sterben. Hätte ich es endlich geschafft dieser Hölle zu entkommen? Es wäre so schön. Doch etwas gab es da doch noch. Etwas weshalb ich diesen Schritt nie vollenden wollen würde. Eine Person. Jongin.
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Kapitel von mir.

Wenn Träume wahr werden (Kaisoo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt