Kapitel 10

339 30 0
                                    

Wo zur Hölle war ich hier? Wer war dieser Psycho? Und vor allem was hatte Jongin mit so einem zu tun? Zu viele Fragen schwirrten mir durch meinen Kopf und ich fand keine Antwort auf irgendeine von ihnen. Das Einzige, was ich wusste, war, dass ich hier in einen mir unbekannten Raum saß und an dieses blöde Bett gefesselt bin. Das Schlimmste ist, dass ich nicht einmal wusste warum. Ich fühlte mich gerade einfach nur hilflos und einsam. 

Seit Stunden saß ich nun hier oder waren es nur ein paar Minuten? Hunger und Durst plagten mich. Auch eine Toilette wäre mal gut. Diese ständige Dunkelheit in dem Zimmer machte mich langsam aber sicher verrückt. "Na Kyungsoo, wie geht es dir?" Dieser Psycho betrat das Zimmer und machte das Licht an. Eingeschüchtert sah ich zu ihm. Ich hatte Angst etwas falsch zu machen, weswegen ich nichts sagte. "Rede verdammt nochmal mit mir!", schrie er mich nun an. Erschrocken zuckte ich zusammen. "K-könnte besser s-sein", sagte ich leise. Skeptisch sah der Psycho zu mir. "Was fehlt dir denn?", fragte er nun ruhiger. "Na ja, ich habe Hunger und Durst. Eine Toilette wäre auch nicht verkehrt." Überlegend sah der Psycho durch den Raum. "Okay, da jetzt schon fast eineinhalb Tage vergangen sind, wäre es vielleicht mal an der Zeit deinen Bedürfnissen nachzugehen. Ich mache dich gleich los. Solltest du versuchen zu fliehen, wird das Konsequenzen für dich und auch vielleicht andere haben. Mit anderen meine ich einfache unschuldige Leute. So an dein Zimmer grenzt direkt ein Bad. Da findest du alles. Dusche, Toilette und eine menge Pflegeutensilien. Essen und Trinken wird dir gleich von einem meiner Mitarbeiter gebracht." Dankend nickte ich. "Und hattest du geschlafen in der Zeit?" Ich schüttelte meinen Kopf. "Ich glaube dir jetzt einfach mal. In Zukunft möchte ich, dass du mir immer genau erzählst, was du so geträumt hast. Schließlich muss ich ja meine Zukunft planen." Teuflisch grinsend verließ er nun endlich den Raum. Was ging nur in dem Kopf dieses Typen falsch? ich wollte nun aufstehen, um nach der langen Zeit des Wartens endlich mal auf Klo zu gehen. Zu meinem bedauern musste ich feststellen, dass ich immer noch am Bett gebunden war und das wortwörtlich. Glücklicherweise musste ich nicht lange warten. Eine Person kam mit meinem Essen und Trinken herein. Als ich jedoch sah welche Person es war, hätte ich lieber weiter auf Nahrung verzichtet. "Wie geht es dir?", fragte mich Jongin. "Dreckig, beschissen, minderwertig, einsam, hilflos. Ich denke diese Worte beschreiben es sehr gut meine Situation, in der ich nun anscheinend dank dir stecke." Geknickt sah Jongin mich an. "Es tut mir so leid Kyungsoo", sagte er reuevoll, weswegen mir meine Worte fast schon wieder leid taten. "Vielleicht klärst du mich dann mal auf, was hier so vor sich geht", warf ich ihm vor. "Ich kann nicht."
"Dann binde mich wenigstens los, damit ich mal auf Klo kann und auch alleine essen kann. Dieser Psycho hatte das eben vergessen zu machen." Ohne zu zögern stand Jongin auf und holte ein Messer aus seiner hinteren Hosentasche. Geschickt schnitt er meine Fesseln durch. Als meine Hände endlich befreit waren, rieb ich mir erstmal meine Handgelenke. Anschließend stand ich, ohne ein weiteres Wort zu sagen, auf und  ging ins Bad. Erleichtert konnte ich endlich den Druck ablassen. Was ein schönes Gefühl! Anschließend wusch ich mir meine Hände und kühlte meine Handgelenke. Was eine Wohltat. Nun meldete dich auch mein Magen wieder. Also ging ich wieder zurück in mein Zimmer. Derweil hatte Jongin die Jalousien hochgezogen und die Fenster weit geöffnet. Stumm setzte ich mich wieder auf mein Bett. Auf einen kleinen Tisch, der hier in dem Raum stand, hatte er das Essen serviert. "Bediene dich. Es ist alles für dich", meinte er. Wie ein hungriger Tiger stürzte ich mich auf das Essen, während Jongin nur dumm im Raum stand und mir dabei zusah. "Willst du auch etwas?", fragte ich ihn nach einer Weile. "Nein, iss du nur. Ich habe keinen Hunger." Leider sagte sein Magen da etwas anderes. Im selben Moment, wo er die Worte aussprach knurrte er. "Jetzt setzt dich und iss was!", sagte ich bestimmend. Sofort fügte er sich und setzte sich. Seelenruhig aßen wir. "Deine Handgelenke sehen ja furchtbar aus." Ich zuckte jedoch mit den Schultern. "Ist halb so schlimm", winkte ich ab und aß weiter. "Nein, das muss behandelt werden. Warte eben." Und schon war er verschwunden. 

Als er wiederkam hatte er einen kleinen blauen Koffer in der Hand. Diesen stellte er neben mir ab und öffnete ihn. "Erstmal machen wir dick Salbe drauf und dann verbinde ich dir deine Gelenke", erklärte er mir. Ich nickte. Er holte die Salbe, zwei kleine Tücher und zwei Verbände heraus. Vorsichtig machte er sich etwas von der Salbe auf seine Hände und fing an meine Gelenke einzureiben. Er war dabei so zärtlich und sanft. Es fühlte sich so schön an. Ich schloss meine Augen. Leider war er viel zu schnell fertig damit. Er legte die Tücher um meine Gelenke und fing an die Verbände um sie zu wickeln. "So fertig", sagte er stolz. "Danke", gab ich etwas kleinlaut von mir. "Möchtest du noch etwas essen?", fragte er mich dann. Ich schüttelte den Kopf. "Es war sehr lecker, danke", bedankte ich mich und kroch wieder unter meine Bettdecke. Ich war auf einmal total müde geworden. "Schlaf etwas Kyungsoo. Ich werde immer wieder nach dir sehen, keine Sorge", sagte Jongin und verschwand aus dem zimmer. ich driftete währenddessen immer mehr ins Land der Träume ab.
____________

Kapitel von mir

Wenn Träume wahr werden (Kaisoo FF)Where stories live. Discover now