Kapitel 22 (Ende)

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Kyungsoos pov.

Mein Kopf dröhnte. Meine Arme waren schwer. Ich öffnete meine Augen. Jongins Zimmer. Also hatte ich es geschafft? War ich wirklich aus diesem Gefängnis weg? War ich frei? "Oh du bist wach", hörte ich Jongins Stimme. Mit einer Tasse stand in der Tür. "Ja", krächzte ich leise. Er kam auf mich zu und setzte sich auf die Kante des Bettes. Der geruch von Pfefferminztee stieg mir in die Nase. Nun wusste ich die Antwort auf meine Fragen. Es hatte nun wirklich alles ein Ende. Jongin hatte die Tasse auf dem Nachttisch abgestellt und sah zu mir. Ich konnte mich jedoch nicht zurück halten und fiel ihm in seine Arme. "Es ist vorbei. Es ist wirklich vorbei." Mir kamen die Tränen. Ich krallte mich an Jongin fest. Am liebsten wollte ich ihn nie wieder los lassen. "Ja Kyungsoo, es ist vorbei." Er legte seine Arme sanft um mich und strich mir über den Rücken. Ich hatte mittlerweile angefangen bitterlich zu weinen. Der Größere versuchte  mich zu beruhigen, doch ich konnte nicht aufhören. Es war alles noch so surreal für mich. "Er ist ja wach", hörte ich auf einmal eine mir unbekannte Stimme, doch als ich die Person erblickte, wusste ich sofort wer es war. "Ja, das bin ich Yixing." Nicht nur die Augen von Yixing weiteten sich, sondern auch die von Jongin. Trotz das mir weiter Tränen die Wangen hinab liefen, musste ich leicht über die Reaktion der beiden schmunzeln. "Wie-", setzte Yixing an, doch ich unterbrach ihn und erklärte den beiden die ganze Sache, dass ich davon geträumt hatte, jedoch meine Zweifel hatte, dass es wirklich alles so gut ausgehen würde und so weiter. Dieses Mal musste Jongin etwas schmunzeln und erzählte mir dann von seinem eigentlichen Plan, den er mit Yixing geplant hatte. Er wollte an den Schlüssel von meinem Zimmer kommen und mich befreien. "Ich hatte dir schließlich versprochen dich zu befreien", beendete er auch seine Erzählung. Lächelnd sahen wir uns an. "Außerdem ist Wu Yifan in Untersuchungshaft bis zur Verhandlung, aber ich kann euch sagen, dass ihr nichts zu befürchten habt. Er wir für viele Jahre hinter Gitter wandern." Wir beiden sahen zu Yixing. Ein gefühl von Erleichterung machte sich in mir breit. Endlich ging es wieder Berg auf für Jongin und mich. Ich stand auf, um Yixing in den Arm zu nehmen. "Danke, für deine Hilfe." Der Größere war etwas überfordert, doch legte auch seine Arme um mich. Kurz darauf löste er sich auch schon wieder und meinte, dass er und mal alleine lassen würde. Wir hätten ja einiges nachzuholen. Wie recht er hatte.
Wieder sah ich in sie schönsten Augen, die ich kannte. Stundenlang könnte ich sie mir ansehen. Jongin legte eine Hand auf meine Wange und streichelte diese. Langsam beugte er sich zu mir. Seine andere Hand legte er nun auch auf meine anderen Wange und zog mein Gesicht etwas zu ihm. Ich schloss meine Augen und spürte seine Lippen auf meinen. Meine Arme legte ich um seinen Nacken, um ihm nur noch näher zu sein. Jongin zog mich somit auf seinen Schoss ohne sich von meinen Lippen zu lösen. Je länger wir uns küssten, desto mehr versank ich in meiner eigen Welt. In Jongins und meiner Welt.

Wir küssten uns den ganzen Tag über, kuschelten und genossen die Nähe des anderen. Endlich konnten wir ungestört sein. Ob Yixing noch da, wussten wir nicht. So lange er uns aber nicht störte, war es mir auch egal, ober noch da war oder nicht. "Kyungsoo", riss Jongin mich aus meinen Gedanken. Ich sah zu ihm hoch. "Willst du eigentlich wieder zurück in deine Wohnung oder bei mir bleiben?" Eine gute Frage. Über die Zukunft hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht. Doch meine Antwort war mir sofort klar. "Ich möchte bei dir bleiben. Ich war so lange alleine." Ich kuschelte mich noch enger an ihn. Jongin hatte so einen schönen Geruch von Geborgenheit und Heimat. "Dann lass uns die Tage nochmal in deine Wohnung. Vielleicht ist da noch irgendwas, was du brauchen könntest." Ich nickte. Vielleicht könnte ich ja auch irgendwann meinem Job als Model nachgehen. Dann müsste Jongin nicht alles alleine bezahlen und ich würde auch nicht nur Zuhause herum sitzen. Mit dem Gedanken mir einen Job zu suchen, wenn alles vorbei ist, schloss meine Augen und schlief ein. 

"Kyungsoo, wach auf", hörte ich die sanfte Stimme von Jongin. Langsam öffnete ich meine Augen und sah zu ihm. "Wie spät ist es denn?" Verschlafen rieb ich mir über die Augen. "Gleich neun Uhr. Ich dachte wir frühstücken gemeinsam und gehen dann noch zu deiner Wohnung." Ich nickte als Zustimmung und stand auf.

Ich drehte den Schlüssel im Schloss um und öffnete die Tür zu meiner alten Wohnung. Sofort empfing mich die Kälte und Kargheit. Damals schon hatten sie mir das Leben nicht einfach gemacht. Wir traten vorsichtig ein. Die Luft war muffig und stank. Kein wunder. Seit Monaten wurde hier nicht mehr gelüftet. Ich betrat die einzelnen Räume nach einander. Viel gab es hier nicht mehr, da Jongin vieles in die Zentrale des Psychos gebracht hatte und diese Sachen nun verbrannt waren. In meinem Zimmer angekommen entdeckte ich jedoch etwas, was ich unbedingt mitnehmen musste. Ich lief auf mein Bett zu und nahm meinen kleinen Teddy, den ich seit meiner Geburt hatte. Mein ständiger Begleiter, bevor ich Jongin kennengelernt habe. Jongin hatte in meiner Schränke derweil geschaut und sich den Koffer neben dem Schrank geschnappt. Dort legte er einige Klamotten von mir rein. Na gut eigentlich alle. Viele waren es ja nicht. "Hast du alles?", fragte er mich und ich nickte. Mit dem Teddy im Arm und mit Jongins Hand in meiner machten wir uns auf den Weg zu seinem Auto. "Dann lass uns die Tage den Schlüssel zu deinem Vermieter bringen", meinte er noch, ehe er den Motor startete und wir zu seiner Wohnung fuhren.

Wochen vergingen und wir bekamen eine Einladung zu einer Gerichtsverhandlung wegen diesem Psycho. Ich stand gerade vor dem Spiegel und richtete mein Hemd. Doch je mehr ich daran herum zupfte, desto schlimmer machte ich es. Ich atmete einmal tief ein und aus. Es wird schon alles gut verlaufen. "Kyungsoo, bist du fertig?" Jongin betrat das Zimmer und sah mich fragend an. "Ja, bin ich", antwortete ich ihm. Er kam jedoch auf mich zu und zupfte an meinem Hemd. "Besser so", meinte er, als er fertig war. Er gab mir noch einen schnellen Kuss. "Lass uns losfahren", meinte er und nahm meine vor schweiß kalte Hand. Beruhigend strich er über sie "Es wird schon alles gut gehen", flüsterte er mir ins Ohr und lächelte mich aufmunternd an. Hoffen wir es mal.

"Ich sagte doch, es wird alles gut verlaufen", sagte Jongin, als wir aus dem Gerichtsaal austraten. Er hob mich hoch und wirbelte mich durch die Luft. "Ja, endlich ist alles gut." Ohne zu zögern beugte ich mich zu ihm hinunter und küsste ihn. Es war ein Kuss voller Freude und Leidenschaft. "Tja, dieses Mal habt ihr gewonnen." Erschrocken loste ich mich von Jongin, sprang aus seinen Armen und versteckte mich hinter ihm. "Was willst du Wu?" Der kalte Blick von Jongin lies mich erschaudern. Ich hoffe er mich niemals so ansehen. "Nichts", meinte der Psycho nur gleichgültig, "Nur bedenkt, man sieht sich immer zweimal im Leben", sagte er bedrohlich und wurde abgeführt. Ich war wie erstarrt. "Man sieht sich immer zweimal im leben", wiederholten sich die Worte in meinem Kopf. Ich sah zu Jongin hoch. Er sah zu mir und legte eine Hand auf meine Wange. "Keine Sorge, Kyungsoo. Wie werden ihn schon nie wieder sehen." Er zog mein Gesicht zu sich und küsste mich. Ich griff nach seinen Händen und verschränkte unsere Finger miteinander. Und für diesen Moment war alles einfach nur perfekt.
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Kapitel von mir.

So das war's mit der Geschichte.
Ich möchte mich auch nochmals herzlich bei jiminslostearring und sugafreeecoffee bedanken, dass sie mitgearbeitet haben. Ich glaube sonst hätte ich niemals an dieser Story weiter gearbeitet.

Mich würde mal interessieren, ob ihr es gut fandet, dass wir zu dritt daran geschrieben haben.

Außerdem, wie fandet ihr die Story allgemein so?

Was hat euch am besten gefallen?

Was hat euch eher nicht so gefallen?

Welche Stelle mögt ihr am meisten?

Welche Stelle fandet ihr nicht so gelungen?

Ich bedanke mich bei euch fürs Lesen und vielleicht bis zur nächsten Story.

Das war's von mir.

Wenn Träume wahr werden (Kaisoo FF)Where stories live. Discover now