//Kapitel 1//

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PoV Baekhyun

„Ich vermisse ihn so sehr..", schluchzte ich in  Chens Schulter. „Das tun wir alle", meinte dieser leise, strich sanft über meinen Kopf. Meine Arme hatte ich fest um ihn geschlungen, hielten ihn, als würde ich ihn nie wieder gehen lassen. „Hör auf zu weinen. Er wird nicht für immer in Deutschland bleiben", flüsterte Chen, drückte mich sanft von ihm weg. Ich vermied den Augenkontakt mit ihm, nickte leicht, jedoch liefen die Tränen immer noch über meine Wange hinab. Chen zupfte ein Tuch aus dem Taschentuchspender, welcher auf dem Wohnzimmertisch stand, und gab es mir. „Die Tränen bringen ihn auch nicht mehr zurück", sagte er. Ich nickte, schnäuzte einmal in das Taschentuch. „Es tut mir leid..", meinte ich leise, strich dabei über meinen Bauch, der schon die ganze Zeit weh tat. Die Schmerzen wurden von Tag zu Tag schlimmer. Alles an meinem Körper tat weh, die kleinste Bewegung war für mich schon fast zu anstrengend. Herr Min hatte mir Massagen verschrieben, jedoch ging ich dort nicht hin. Das Haus verlassen war für mich eine Qual, eine Demütigung. „Dir muss nichts leid tun", murmelte Chen, strich beruhigend über meinen Handrücken. Wieder nickte ich einfach nur, war zu schwach, etwas zu erwidern. „Hör zu.. wir kriegen das alles hin. Verstanden? Wir beide zusammen mit Suho und Mie. Du weißt, wie sehr dich Mie liebt.. Und wenn Chanyeol wieder da ist, wird er dir auch helfen. Ihr kriegt das zusammen hin", versuchte mich Chen weiter aufzubauen, es half jedoch nicht. „Er meldet sich seit fünf verfickten Monaten nicht! Er will doch nichts mehr von mir!", meinte ich frustriert, fing wieder an zu weinen. „Er meldet sich auch nicht bei mir.. vielleicht klappt da was mit dem Vertrag nicht oder sein Handy ist kaputt?" Bei dieser Aussage brummte ich nur.
„Er liebt mich bestimmt nicht mehr", murmelte ich, sah auf meine Finger, mit welchen ich nervös spielte. „Ach Baekhyun, hör auf dir so einen Scheiß einzureden! Natürlich liebt er dich! Und jetzt zieh nicht so ein Gesicht.. wir rufen einfach bei seinem Chef an und fragen einfach mal nach. Und dann siehst du, dass das alles wahrscheinlich nur ein riesen Missverständnis war", ratterte Chen nach meiner Aussage sofort runter.
Vielleicht hatte er ja recht.

Vielleicht vermisste Chanyeol mich genauso wie ich ihn.
Vielleicht war ich nicht der einzige, der unter der Entfernung litt.
Vielleicht hatte er nur zu viel Stress um die Ohren.
Vielleicht liebte er mich ja immer noch.
Vielleicht bildete ich mir alles Schlechte auch nur ein.
Ich meine, hey, Chanyeol und ich würden ein Kind bekommen.
Eine kleine Familie.
Durch unsere Berufe wäre auch das Einkommen gesichert.
Vielleicht würden wir ja sogar zusammenziehen. Davor sollte es aber Chanyeol noch erfahren, dass er Vater wird. Aber damals war ich so verwirrt, so traurig, da hatte ich es einfach vergessen, schlicht und ergreifend nicht dran gedacht.

Als wir im Café waren und Suho und Chen zusammen mit Mie getroffen hatten, hat er ja nicht wirklich schlecht auf meine Äußerungen zu meinem Kinderwunsch reagiert. Vielleicht freute er sich auch über das Alien?

Vielleicht war die Welt doch nicht so grau, wie ich immer dachte?

Nach einer Weile ging Chen dann nach Hause. Er konnte ja nicht 24/7 bei mir sein. Schließlich hatte er ja auch noch ein Leben, Suho und Arbeit. Ich lag auf dem Sofa, schaltete mich durch die vielen Programme meines Fernsehers, strich dabei über meinen Bauch. Sanfte Berührungen brachten mich etwas runter, ließen mich die Schmerzen etwas vergessen. Mittlerweile war auch auch schon extrem fett und Doktor Min meinte, dass ich auch noch fetter werden würde.
Lebensziel erreicht.
Nach seinen Aussagen sähe mein Bauch immer einen Monat älter aus. Sprich, wenn ich im sechsten Monat wäre (wie jetzt), sähe mein Bauch aus wie bei einer Frau, die im siebten Monat ist.
Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie es im neunten Monat werden würde.

Den Gedanken, dass die Ärzte im September das Alien aus mir schnitten, fand ich nach sechs Monaten gar nicht mehr so befremdlich.
Irgendwie wurde es zur Routine.
Nachts wach zu werden, da mich ein kleiner Alienfuß trat, dass ich mich bewegen sollte. Das Alien fand es ausgesprochen toll, wenn ich mich bewegte und dabei sang. Sanft in den Schlaf geschaukelt und gesungen zu werden war auch nicht ganz schlecht.
Für mich war es jedoch anstrengend.
Wenn ich lag, wie ich es gerade tat, und das Alien sich beschwerte, legte ich meistens eine kleine Spieluhr auf meinen Bauch. Dies half wenigstens ein bisschen, auch wenn man manchmal sogar einen Fuß an der Bauchdecke erkennen konnte. Chen fand das ganz toll, wenn das Alien mich trat oder schlug und man den Abdruck der kleinen Hände sehen konnte.
Ich fand es weniger geil.

Aber um es kurz zu halten:
Das kleine Alien war mir echt ans Herzens gewachsen, auch wenn ich es am Anfang nicht ganz zugeben wollte und vor allem diese Schwangerschaft nicht wahrhaben wollte!
Ich war trotzdem in dieser Situation gefangen und konnte sie nicht mehr ändern.
Für eine Abtreibung war es eh zu spät und um ehrlich zu sein, Abtreibung kam für mich nie in Frage.
Zwar ging ich nicht mehr wirklich unter Menschen, da ich mich extrem schämte, aber ich sah alles positiver als früher.
Ich würde die Schwangerschaft bis zum Ende durchziehen.
Komme, was wolle.



882 Wörter

Veröffentlich sie einfach das erste Kapitel des zweiten Teils, obwohl sie nicht mal mit dem extra Kapitel SuChen fertig ist.

Aber es ist in Arbeit! XD

Ja, der Anfang ist shiteu, aber die nächsten Kapitel werden besser.
Muhahahahahahahahahaha.
Okok.

Schöne Weihnachten!




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➳overthinking kills your happiness || ஐ ChanyeolxBaekhyunWhere stories live. Discover now