//Kapitel 18//

1.1K 152 31
                                    

Wieso war sie so extrem auf ihn fokussiert und nicht auf mich?

„Sie mag mich nicht", flüsterte ich, schniefte einmal.
„Doch! Natürlich!", meinte Chanyeol leise, hatte das Mädchen schließlich gewickelt. „Sie lässt sich immer noch nicht von mir wickeln! Was soll ich denn da denken?", meinte ich, kniff meine Augen zusammen.
Ich verstand es nicht. Warum war sie so abgeneigt mir gegenüber? Das tat weh.
„Baekhyun, hör mir zu", flüsterte er und drehte sich zu mir, „sie mag dich und da bin ich mir sicher. Du bist ja immerhin irgendwie die Mutter und bloß weil sie sich nicht wickeln lässt, von dir, heißt das nicht, dass sie dich nicht mag." Leise seufzte ich. Eigentlich hatte er ja recht. Nur Chanyeol durfte sie wickeln und wenn sie zum Beispiel bei meinen Eltern war, schrie sie die ganze Zeit, wenn sie versuchten die Windel zu wechseln.
„Und jetzt zieh nicht so ein Gesicht", hauchte er, strich mit einer Hand über meine Wange, „wir essen jetzt die Pizza, bevor sie kalt wird und dann sieht alles auch schon viel schöner aus, ja?"

Chanyeol setzte Nahyun in ihren Hochstuhl. Er fing also an sie zu füttern, während ich den Tisch richtete und die Pizza darauf stellte. Nahyun klatschte immer wieder in ihre Hände, freute sich. Ich sah die Beiden an und es schmerzte.
Es schmerzte so unglaublich sehr, dass mir selbst der Hunger vergangen war. Dachte ich auch nur an Essen, wurde mir schlecht.
Dachte ich daran, dass Nahyun mich niemals so akzeptieren würde wie Chanyeol, kamen mir die Tränen.
Nahyun und ich hatten keine richtige Verbindung zueinander, die man vielleicht hätte haben sollen.
Sie und Chanyeol waren ein Herz und eine Seele und ich fühlte mich wie das fünfte Rad am Wagen. In meiner eigenen Familie.. super, nicht?
Chanyeol würde mir bestimmt wieder eintrichtern, dass das alles nicht stimmte.
Aber ich sah es doch. Es stimmte doch.

„Schatz? Schatz? Baekhyun?" Chanyeol schnipste vor meinem Gesicht. „Mh was?", fragte ich, nachdem ich kurz meinen Kopf geschüttelt hatte. „Du sahst so abwesend aus", murmelte er und musterte mich genau, „alles okay?"
Etwas fing ich an zu lächeln, winkte ab. „Natürlich, alles okay. Hab nur grad über was nachgedacht", sagte ich, fing an Nahyun zu beobachten, welche einfach in ihrem Kinderstuhl saß und hin und wieder Geräusche von sich gab. „Und über was?" Warum stellte Chanyeol immer so viele Fragen? „Nicht so wichtig", meinte ich schulterzuckend. „Mh.. wenn du meinst." Grübelnd sah er auf seinen noch leeren Teller, ehe er sich vom Blech direkt zwei Stücke nahm. Ich sah nur weiter Nahyun an, ehe sie auch zu mir blickte und mit dem Klatschen aufhörte. Sie legte ihren Kopf leicht schief. Etwas fing ich an zu lächeln, jedoch kam keine Reaktion von ihr.
Okay, wow, danke dafür.

„Baekhyun, iss auch was", meinte Chanyeol mampfend und ich sah schließlich wieder zu ihm rüber. Langsam schüttelte ich meinen Kopf. „Doch, komm schon, jetzt haben wir so viel zum Essen gemacht, das schaff ich alles nicht allein", erklärte er weiter, verfrachtete ein Stück auf meinen Teller, welches ich jedoch einfach nur ansah. „Baekhyun, iss. Du hast heute noch nichts gegessen", befahl er mir, hatte eine Augenbraue hochgezogen. „Ich hab kein Hunger mehr", jammerte ich, sah ihn mit großen Augen an, in der Hoffnung, er würde es einfach dabei belassen.
Doch es wäre nicht Chanyeol, wenn er jetzt schon aufgeben würde.
Aufgeben war, glaube ich, nicht in seinem Wortschatz vertreten. „Wieso? Wegen Nahyun?", fragte er, legte das Pizzastück auf den Teller, welches er bis eben noch in der Hand hatte. „Nein, keine Ahnung wieso", log ich ihn an. Er musste jetzt nicht unbedingt wissen, dass das wegen unserem Mädchen war...
„Es ist wegen Nahyun, richtig? Ich sehe doch, wie du sie anschaust", sagte er, griff über den Tisch und nahm meine Hand. „Nein, ist es nicht. Mir ist schlecht, okay?"
„Nein, nicht okay. Du isst wenigstens ein Stück", meine der Blonde, deutete mit seiner anderen Hand auf das Pizzastück auf meinem Teller. „Chanyeol", nörgelte ich und seufzte. „Nichts Chanyeol. Iss", wies er mir wieder an.
Beleidigt nahm ich also das Pizzastück zog jedoch die Hand weg, welche er hielt.
Er brauchte jetzt gar nicht mit sowas kommen.
Ich schmollte vor mich hin, als ich mich zwang von der Pizza abzubeißen. Ein bisschen nach dem anderen schluckte ich herunter, um es möglichst schnell hinter mir zu haben.

➳overthinking kills your happiness || ஐ ChanyeolxBaekhyunWhere stories live. Discover now