//Kapitel 8//

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Zwei Wochen.
Zwei Wochen war es nun her, dass Chanyeol bei mir einzog.
Zwei Wochen, seitdem er sich kaum noch traute, mich anzufassen. Er hatte anscheinend Angst, mir weh zu tun.
Zwei Wochen, seitdem er oft bis spät abends arbeiten war.
Jeden verdammten Tag.
Jedes Mal das Gleiche. So viel Arbeit, ich musste Überstunden machen.
Langsam hielt ich es nicht mehr aus. Es war sein Vorschlag, dass er bei mir einziehen sollte, jedoch war er fast nie da. Was brachte das denn? Er half nicht wirklich mit, es wurde nur schlimmer.
Die Schmerzen wurden von Tag zu Tag unerträglicher und anstatt, dass er mir wenigstens ein wenig half, ertränkte er sich in Arbeit.
So war ich es nicht von ihm gewöhnt.
Das war nicht Chanyeol.

Ich kam gerade aus der Küche mit einem Glas Wasser, schwitzte wegen der Hitze unnormal sehr. Das Ding in mir machte die Sache auch nicht grad leichter, sondern nur schwerer und mühseliger.
Der Esszimmertisch. Und schon wieder hatte Chanyeol seine Zigaretten auf diesem liegen lassen. Wie sehr mich das doch nervte! Oft genug hatte ich ihm gesagt, er solle sie auf den Schrank in der Küche legen, aber nein. Aus Protest ließ ich sie liegen. Vielleicht würde er ja, wenn er denn mal nach Hause kam, selber darauf kommen diese wegzulegen.

Im Wohnzimmer ließ ich mich, wie so viele Male davor, auf das Sofa fallen und seufzte erleichtert auf, als endlich die grauenvollen Rückenschmerzen etwas nachließen und auch meine Beine entlastet waren.
Jedoch konnte ich mich nur einen kurzen Moment entspannen.
Mein Handy klingelte. Das halb leere Wasserglas stellte ich auf den kleinen Wohnzimmertisch vor mir. In der Hoffnung, dass Chanyeol mich anrief, kramte ich das Smartphone so schnell wie möglich aus meiner Hosentasche. Seitdem ich langsam auf den siebten Monat zukam, trug ich es nur noch bei mir. Ich hatte schrecklich Angst, um dieses Baby so wie auch um mich. Und da Chanyeol die meiste Zeit weg war, musste ich wohl oder übel mein Handy überall hin mitnehmen.

„Hallo?", fragte ich, nachdem ich das Handy ab mein Ohr drückte. „Woaaah. Da hat aber jemand gute Laune", meinte Chen am anderen Ende des Hörers. „Was gibts?", sagte ich, ohne auf seine Aussage zu antworten. „Du hast nicht zufällig eine Stunde Zeit, oder so?" Nervös lachte er. Ich seufzte. „Jetzt?" „Ja, jetzt. Es tut mir leid, aber der eine Großkunde macht Stress! Da wäre angeblich irgendwas falsch geplant worden und jetzt würden die ganzen maßgefertigten Möbel nicht mehr passen. Du musst vorbei kommen! Oder ich hol dich ab?", Chen flehte schon fast. Meinen Chef hörte man im Hintergrund fluchen. „Du weißt schon, wie ich aussehe?", fragte ich ihn, war wirklich dezent angepisst. Ich hatte Urlaub und würde nachdem dieses Kind da war auch direkt in Elternzeit gehen. Mir war es einfach peinlich so arbeiten zu gehen, jedoch hatte ich es meinem Chef erzählt, der es zum Glück (auch wenn er ein wenig brauchte) gut aufnahm, dass da sowas in mir war.

„Ja, ich weiß. Du musst auch nur kurz kommen und vergiss deine Unterlagen nicht! Ich hol dich ab. Bin in zehn Minuten da! Warte draußen!", ratterte er runter und hatte kurz darauf schon wieder aufgelegt. Mal wieder seufzte ich. Chen war mir schon so einer... Wohl oder übel musste ich jetzt aufstehen. Umziehen.. Umziehen war auch so eine Sache für sich. Meine möglichen Bewegungen hielten sich in Grenzen, weshalb es immer hilfreich war, wenn mir Chanyeol half.
Aber Chanyeol war nicht da.

Im Bad hing ich dann schließlich an meiner Hose fest. Gerade sitzen konnte ich nicht, Bücken konnte ich mich nicht.
Dementsprechend kamen mir nach einer Weile sogar schon Wuttränen, die ich zum Glück gleich wegblinzeln konnte.
Schlussendlich schaffte ich es die Jeans anzuziehen und ein viel zu großes Shirt. Dazu würde ich noch irgend eine viel zu große Jacke anziehen, dann sah man diesen Bauch nicht so und ging nur davon aus.. das ich halt ja, fett war.

Nach gefühlten zehn Minuten saß ich dann schließlich bei Chen im Auto, hatte meine Kunstledertasche zu meinen Füßen gestellt. „Hätte ich dir nicht auch einfach meine Unterlagen geben können?", fragte ich Chen genervt, sah aus dem Fenster. Nervös klopfte er auf dem Lenkrad rum. „Nein.. das ist wichtig. Wir brauchen dich da", stotterte er vor sich hin. „Du lügst", meinte ich.
Chen war noch nie ein guter Lügner, wenn er mir direkt gegenüber saß und mir in die Augen schauen musste. „Nein! Nein!", er protestierte direkt, lachte danach nervös. „Ich hab mich um sonst jetzt so gehetzt und in neue Sachen zum Anziehen gequält?!", fragte ich ihn leicht gereizt. „Nein.. also schon! Wir fahren ins Geschäft... und es ist tatsächlich bei der Planung etwas schief gelaufen, aber wir hätten das auch ohne dich hinbekommen. Nur du wärst dann niemals mitgekommen, wenn ich dir den wahren Grund erzählt hätte!", ratterte er in einem Atemzug runter und ich musste erstmal alles registrieren. „Und weswegen fahren wir jetzt zum Geschäft?", fragte ich, war tatsächlich extrem angepisst. „Ich möchte dir nur was zeigen", murmelte Chen vor sich hin.

Seine Aussage machte mich etwas nervös, jedoch antwortete ich nichts darauf, sondern starrte einfach weiter aus dem Fenster.

Die Weiterfahrt verlief größtenteils stumm, außer Chen hatte mal wieder einen seiner Aussetzer und schrie irgendwelche anderen Autofahrer an, wie scheiße sie doch fahren würden. Diese kleinen Taten brachten mich zum Schmunzeln, jedoch hatte ich immer noch diesen innerlichen Druck, was mich erwarten würde.

Chen und ich standen vor dem großen Gebäude, er hielt mich jedoch am Arm fest, bevor ich dieses betreten konnte. „Egal, was jetzt passiert oder sonst was. Ich hab dich lieb, nohomo. Und bitte verhalte dich ruhig", sagte er, lächelte mir einmal kurz zu. Perplex nickte ich, wurde von ihm schließlich mit rein gezogen.
Zusammen gingen wir zu unserer Abteilung.

Ich war nervös, aufgeregt. Ich meine.. was war da, dass es mir nicht mal Chen erzählen wollte über das Telefon? Er war das größte Plappermaul und konnte normalerweise nichts wirklich für sich behalten und erzählte mir immer alles.
Gerade als ich die Türe zu unserem Abschnitt, in welchem wir arbeiteten, öffnen wollte, hielt mich Chen schon wieder zurück. „Ich wünschte, es wäre anders gekommen", meinte er, lächelte schwach. „Kim Jongdae. What the fuck. Du machst so ein krasses Drama. Kann ich nicht einfach rein gehen? Wenn ich gleich gefeuert werden sollte, dann war's das halt", sagte ich monoton und zuckte mit meinen Schultern. Ich wurde ungeduldig, meine Beine taten jetzt auch weh und ich wollte endlich wieder nach Hause.
„Chanyeol verdient genug Geld für uns beide."

„Schau es dir selbst an", meinte Chen schließlich seufzend und schob mich durch die Türe. Zuerst fiel mir nichts auf. Meine Kollegen arbeiteten wie gewöhnlich und es hatte sich auch nichts verändern, seit dem ich das letzte Mal hier war. Okay... die Pflanze, welche im Flur am Rand stand und ich immer goss, war etwas braun geworden. „Du hast meine Pflanze nicht gegossen?!", ich sah Chen sauer an. Er erwiderte jedoch nichts, starrte stur weiter geradeaus. Nach einer Weile folgte ich seinem Blick, blieb schließlich an einem Pärchen hängen, welches mit meinem Chef stritt. Obwohl mein Chef eher versuchte die beiden zu beruhigen und beschwichtigend die Arme hob, während der Silberhaarige wild gestikulierte.

„Und was soll mir das jetzt sagen?", fragte ich verwirrt, schielte kurz zu Chen. „Seh genau hin", flüsterte er. Ich sah mir das Pärchen wieder an.
Der Mann im Anzug, während die Frau ein rotes kurzes Kleid trug. Ihre wasserstoffblonden Haare reichten ihr bis knapp zum Ellenbogen. Eine große Hand hatte sich um ihre Hüfte geschlungen und drückte sie fest an den Mann. Die aufgebrachte Diskussion zwischen den Dreien stoppte. Die Frau erreichte mit ihren High Heels die Höhe von dem Mann und küsste ihm schließlich auf die Wange.
Er drehte seinen Kopf zu ihr, hatte schließlich seine Lippen auf ihren.

Und mir blieb die Spucke weg und mein Herzschlag setzte eine gefühlte Ewigkeit aus.

Der Mann dort war Chanyeol.



1320 Wörter

Hört auf Campino. Alles hat seinen Grund.
Okok

Btw ist mir aufgefallen, dass im ersten Teil Kapitel 7 scheiße war und hier jetzt auch lmao xD


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➳overthinking kills your happiness || ஐ ChanyeolxBaekhyunWhere stories live. Discover now