Kapitel 31

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Vorab: Es tut mir wahnsinnig leid, dass so lange kein neues Kapitel kam! Am Anfang wusste ich noch nicht so recht, wie ich die Gesichte von #avry enden lassen möchte - und dann kam mir die liebe Schule dazwischen.
Aber hier ist sie nun: Die (vielleicht von manchen schon ersehnte) Fortsetzung!

~~~

~ Embry ~

Jetzt, als ich vor ihrer Haustür stand, überkam mich ein durchweg schlechtes Gefühl. Vielleicht war ich schon viel zu langsam gewesen, vielleicht hatte er ihr schon irgendetwas angetan. Ich schauderte. Der Gedanke daran, dass Ava wegen mir etwas zugestoßen sein könnte, stellte mir die Nackenhaare auf. Sie zu verlieren - bei dieser Vorstellung schnürte es mir die Kehle zu und ich hatte das Gefühl zu ersticken.

Ich klingelte zuerst - ich hatte immer noch die Hoffnung, dass sie einfach nur gestürzt war und dieser dreckige Blutsauger nichts mit dem seltsamen Ende von Avas Telefonat mit Emily zu tun hatte. Eine Weile lang rührte sich nichts und das Rauschen des Windes in den umherstehenden Bäumen kam mir unnatürlich laut vor, gleichzeitig rauschte mir auch das Blut in den Ohren. Doch plötzlich öffnete sich die Tür mit einem Schwung und eine brünette Frau im mittleren Alter stand vor mir.

Einen kurzen Moment lang sahen wir uns beide überfordert an. Ich hatte nicht daran gedacht, dass mir jemand anderes aus Avas Familie die Tür öffnen könnte.

„Kann ich Ihnen helfen?", fragte mich Avas Mutter misstrauisch.

„Äh - ja. Ich bin Embry Call und ich wollte eigentlich zu Ava." Ich versuchte ein freundliches Lächeln.

Die Augen von Avas Mutter verengten sich jedoch zu kleinen Schlitzen. „Ava hat Hausarrest. Außerdem hat sie nichts davon erwähnt, dass sie noch Besuch erwartet."

„Ja - äh - das weiß ich", ich bemühte mich meine Stimme fest klingen zu lassen, immerhin wollte ich Ava - die hoffentlich gerade einfach nur in ihrem Bett lag und sich wegen ihrem Hausarrest langweilte - nicht noch mehr Ärger mit ihrer Mutter einbrocken. „Ich wollte nur kurz noch spontan vorbeikommen. Ava weiß nichts davon."

Abwartend sah mich Mrs. West an, als würde sie auf den wirklich plausiblen Grund warten, weshalb ich gerade vor ihrer Haustür stand und ihr die Zeit stahl. Als ich jedoch nichts sagte, fragte sie nach: „Sie wollten kurz noch spontan vorbeikommen?"

Ich räusperte mich. „Ja. Meine Freundin kurz sehen."

Das war wohl die falsche Antwort auf ihre Frage gewesen. Ihre Augen verengten sich noch weiter, gleichzeitig trat ein fassungsloser Gesichtsausdruck auf ihr Gesicht. Insgesamt ein furchteinflößender Eindruck, sodass ich befürchtete, dass sie mir jeden Augenblick an die Gurgel ging. Ich suchte in ihrem Anblick irgendeine Ähnlichkeit zu ihrer Tochter, aber ich konnte keine finden. „Ihrer Freundin? Ava hat mir nicht erzählt, dass sie einen festen Freund hat."

Ich ruderte zurück. „Hat sie nicht? Oh - vielleicht wollte sie es Ihnen noch sagen. Ich wollte nicht so mit der Tür ins Haus fallen."

Mrs. West schwieg. Eine ganze halbe Minute lang, in denen meine Fantasie mit mir durchging und ich mir vorstellte, wie dieser Ian in genau diesem Augenblick seine Reißzähne in den Hals meiner Freundin schlug. Meine Hände wurden feucht und ich musste mich zusammenreißen, um mein Gewicht nicht nervös vom einen Fuß auf den anderen zu verlagern.

„Nun, also - ist sie da?", wagte ich erneut einen Versuch.

„Wie ich bereits sagte", gab Avas Mutter mir schnippisch zur Antwort, „hat Ava Hausarrest. Tut mir leid, kommen Sie wann anders wieder."

Und damit wandte sie sich ab und schloss die Tür.

Mir entwich ein Fluch. Ich raufte mir die Haare und drehte mich um; ich musste irgendwie anders zu Ava kommen. Das Fenster wäre noch eine Möglichkeit, aber dabei durfte ich mich auf keinen Fall von ihrer Mutter erwischen lassen... aber mir blieb fast nichts anderes übrig.

Ich ging um das Haus herum auf die Seite, an der sich Avas Fenster befand.

Automatisch zuckte ich zurück. „Du", fauchte ich.

Ian drehte sich noch aus der Sprungbewegung von Avas Fenster herunter elegant zu mir um. Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht auf, für das ich ihm am liebsten kräftig in seine Visage geschlagen hätte. „Heute ist mein Glückstag", meinte er, „dass ich euch heute gleich beide erwische."

„Ich hoffe für dich, dass du ihr kein Haar gekrümmt hast", knurrte ich ihn an.

Er lachte nur. „Und wenn? Was willst du dann machen, kleines Hündchen? Du hast doch schon festgestellt, dass du keine Chance gegen mich hast."

Ich schnaubte. „Ja, davonlaufen kannst du wirklich klasse."

Ian Lächeln erlosch. „Als ob ich dich so nicht einfach zwischen den Finger zerquetschen könnte wie eine lästige Fliege."

„Lass es uns herausfinden." Ich machte einen Satz auf ihn zu und verwandelte mich in einen Wolf.

this is lycanthropy (Embry Call)Where stories live. Discover now