Kapitel 7

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Bevor er mir antwortet wandert sein Blick einige male von seinen Füßen vorbei in die Ferne.

"Ich bin mir mit einer Sache nicht sicher und habe einfach Abstand gebraucht."

Ich spürte seine Unsicherheit in seiner Stimme. Deswegen drehte ich meinen Kopf etwas, um ihn aus dem Augenwinkel besser zu sehen.

"...okay und bei was sind sie sich unsicher.." fragte ich Vorsichtig.

Ein seufzen entweicht ihm. "Glaub mir so gern ich es dir erzählen würde, Emma. Ich bin dein Lehrer..."

Was sollte ich jetzt machen. Nicht nur dass ich mitten in der Nacht meinen Lehrer im Park getroffen habe. Nein er hat auch noch Probleme und will sie nicht erzählen. Ich würde schon gerne wissen was er meint aber es käme schon etwas komisch herüber wenn ich so neugierig bin.

Nach kurzem warten sage ich "ja, ähm ich müsste dann mal wieder nach Hause." Ich stehe schon auf und drehe Herr Mendes meinen Rücken zu, da erreicht ein leises seufzen meine Ohren.

"...auch wenn ich es dir nicht erzählen sollte. Ich muss einfach mit jemandem reden, aber bitte versprich mir, dass dieses Gespräch unter uns bleibt."

Nickend setzte ich mich wieder auf dich Bank und betrachte sein Gesicht. Was meinte er den bitte mit das Gespräch bleibt unter uns? Wem sollte ich es denn erzählen? Ich hab doch es nur Tess und Lucy.

"Versprochen?"

"Hä was" reißt er mich aus meinen Gedanken.

"Ja das du es keinem erzählst" fährt er vetwirrt fort.

"Ja Versprochen"

Bedrückt wechselt sein Blick zwischen mir und seinen Händen, die er an seiner Hose reibt hin und her.

"...als ich meine Freundin heute, oder jetzt kann man ja schon sagen gestern von der Party abgeholt habe" er schluckt und stockt kurz.

"Naja ich habe schon länger den Verdacht dass Laura fremdgeht." zum Ende hin wird er immer leiser.

"Wie-Wie kommen sie denn auf die Idee" versuchte ich so glaubwürdig wie möglich herüber zu bringen. Er musste ja nicht wissen dass sie allein an dem Abend in der Disco mit gefühlt tausend Typen rumgemacht und mit einem auf der Toilette verschwunden ist.

Auf einmal beginnt Herr Mendes an ziemlich oft zu blinzeln. "Ist alles in Or-" frage ich aber werde hektsich unterbrochen. "Tut mir leid das ich dir das erzählt und dich mit meinen Problemen belasten wollte, ich denke ich muss dann auch mal gehen"

"Sie belasten mich nicht und sie brauchen auch keine Angst haben...wem sollte ich es schon erzählen."

"Was meinst du damit 'wem sollte ich es schon erzählen?"

Ja gut. Anderes Thema. Ich schaue an Herr Mendes vorbei.

"Emma, du bist eine wunderschöne intelligente und nette Frau. Ohne Spaß. Du bist mit Abstand, auch wenn ich das nicht so sagen darf eine der schlausten aus der Klasse."

Ein kleines lächeln huscht über meine Lippen.

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"Ou shit! Schau dir diese Adern an" flüstert Lucy mir zu.

"Hä was?" frage ich verträumt.

Genervt verdreht sie ihre Augen und deutet auf Herr Mendes, der einem Jungen aus unserer Klasse etwas erklärt. Jetzt verstehe ich was sie meint.

"Er ist einfach Perfekt" himmelt Lucy ihn an, wird aber von der Schulklingel unterbrochen.

"Schreibt bitte den Aufsatz zu Ende und dann sehen wir uns morgen" sagt Herr Mendes und setzt sich an sein Lehrerpult um Arbeiten zu erledigen.

"Oke tschau Emma, bis Morgen" flüstert Lucy in meine Haare während sie mich umarmt.

Kaum hat sie mein Nicken erreicht, verschwindet sie auch schon aus der Klassenzimmer Tür.

Schnell packe ich mein Schulzeug zusammen und werfe meinen Rucksack über meine Schulter.

Als ich zu der Tür laufe, sehe ich dass anscheinend schon jeder aus meiner Klasse gegangen ist. Ich mein ja es stimmt, Schule ist nervig und alles aber man wird ja wohl noch ein paar Sekunden Zeit haben um wie ein normaler Mensch aus der Schule zu gehen und nicht wie Usain Bolt nach Hause zu rennen.

"Bis Morgen Herr Mendes" rufe ich kurz vor der Tür in den Raum. Bevor ich aus der Tür gehe wird sie vor meinem Gesicht zugeschlagen. Herr Mendes?

"Ich habe mich gefragt, weil wir ja eh den selben Weg nach Hause gehen müssen ob ich dich mitnehmen soll?"

Wow das kam ja mal überraschend.
Aus Reflex ziehe ich meinen Rucksack richtig über meine Schultern und Nicke. "Ja gerne" antworte ich ihm.

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"Danke fürs mitnehmen" sage ich zu ihm. Er lößt seine Hände vom Lenkrad und lässt sie auf seinem Schoß liegen. "Ja ich seh dich dann morgen" lächelt er mit seinem Umwerfenden lachen.
"Jup." Ich öffne die Autotür und gehe in mein Haus. Als ich an dem Küchenfenster vorbeigehe sehe ich wie gerade Herr Mendes in sein Haus geht. Aprubt ziehen sich meine Mundwinkel nach oben und ich bin glücklich.

Ich habe noch nichtmal alle Sachen abgelegt da klingelt schon mein Handy. Die Push Benachrichtigung zeigt eine Nachricht von Lucy.

Hey Emma,
Treffen wir uns in 15 Minuten bei Starbucks und machen den Englisch Aufsatz zusammen?

Seufzend lege ich eine mir ins Gesicht gefallene Strähne wieder hinters Ohr. Schnell tippe ich eine Antwort,

Ja klar bis gleich :)

Nach dieser Nachricht lasse ich mein Handy wieder in die Hosentasche gleiten und tausche meinen Rucksack gegen eine Handtasche und packe in diese meine Englisch Hausaufgaben.

Keine fünf Minuten später sitze ich in Starbucks mit einer heißen Tasse Kaffee und einem Triple Chocolate Muffin. Zum Glück ist er direkt um die Ecke. Lucy müsste in den nächsten paar Minuten kommen denke ich während ich eine Nachricht bekomme. Wieder eine von Lucy.

Ugh sorry Emma, meine Mutter lässt mich nicht raus. Muss noch Hausarbeiten und so ein Müll erledigen... :(

Na toll. Jetzt sitze ich schon hier. Aber naja egal wenn ich schon hier bin dann mache ich sie auch. Wahrscheinlich bin ich alleine eh schneller.

Genervt hole ich meine Hausaufgaben heraus. Schon bei der ersten Aufgabe frage ich mich eigentlich warum ich einfach keine Stripperin geworden bin. Ohne Spaß was wollen die von mir. Ich bin auch nur ein Mensch maan.

Verzweifelt blicke ich auf und sehe Herr Mendes? Wtf der ist ja echt überall. Um nicht zu krank starrend zu wirken schaue ich links neben mir aus dem Fenster.

"Hey, du auch hier?" lacht Herr Mendes und läuft in meine Richtung.

"Ja" Grinse ich ihn an und schaue dann wieder auf meine Hausaufgaben.

"Was machst du da, sind das etwa die Englisch Aufgaben" lacht Herr Mendes mit seinem Becher Kaffee in der Hand.

"..ja ich verstehe sie aber nicht so ganz" sage ich etwas verlegen.

"Ah wenn du willst also- er kratzt sich am Hinterkopf- dann kann ich dir helfen"

Lächelnd Nicke ich und er nimmt auf dem Platz gegenüber von mir Platz.




Teacher s.m.Where stories live. Discover now