Kapitel 10

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Ohne eine Antwort abzuwarten geht er aus dem Haus, geradewegs zu seinem. Langsam gehe ich aus dem Wohnzimmer zu meiner Haustüre und lehne mich an den Rahmen. Mein Blick wandert zu Herr Mendes, der vor seiner Tür steht und sichtlich etwas sucht. Ruckartig wird die Vordertür von seinem Haus aufgerissen und wer hätte es gedacht? Da steht Laura mit ihren wundervoll fallenden langen Haaren und roten Dessous. 'Klischee' murmel ich und verdrehe meine Augen. Wie erstarrt steht Herr Mendes da und lässt sich von ihr an seinem Hemd ins Haus ziehen.

Autsch. Das tat weh. Erst macht er Anzeichen mich zu küssen und dann haut er ab. Aber das beste kommt ja noch. Laura. Wir wissen alle was die da drin zu zweit machen werden.

In Gedanken versunken sehe ich etwas, dass sich auf der anderen Straßenseite bewegt. Es kommt direkt aus Herr Mendes Haus.

Oh Gott. Ist das Lauras Ernst? Wie kann sie nur? Sie hat schon so Glück einen so perfekten Freund zu haben und dann geht sie ihm bei jeder Gelegenheit Fremd.

Aus dem Nachbars Haus schleicht ein Typ, vielleicht Anfang 20 nur in Calvins bekleidet und mit seinen Klamotten unter dem Arm planlos herum.

Die Frau hat ja mal nerven, keine Minute ist ihr Mann zu Hause schleicht sich auch schon ihr One Night Stand hinaus.

Genervt schlage ich die Tür hinter meinem Rücken zu. Ich habe genug gesehen. Wenn ihm diese Laura lieber ist soll er sie halt haben. Ich bin ja eh nur eine Schülerin also.

Nach dieser Aktion holte ich meinen Laptop heraus und schaute die sechste Staffel Teen Wolf um mich zu beruhigen. Serien geben mir immer das Gefühl in eine andere bessere/interessantere Welt einzutauchen und von ihr gepackt zu werden, sodass man alles um sich herum vergisst.

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Nach einigen Schultagen und dem Wochenende habe ich nicht viel gemacht und mich dazu entschlossen die Sache die zwischen uns oder auch eben nicht passiert ist einfach zu vergessen. So wie er es anscheinend tut.

Tess war der Meinung das ich dauerhaft Nachhilfe bräuchte, wenn ich dieses Jahr nicht sitzen bleiben will. Nicht nur einmal, wie ich ihr nebenbei von meinem Lehrer erzählt habe. Zufälligerweise war ja unser Nachbar mit dem sie sich blendend verstand Lehrer. Deswegen fragte sie ihn doch nicht Ernsthaft ob er mir Helfen kann weil sie ja so viel lernen muss und keine Zeit hat mir Englisch zu erklären.

Was sie nicht wusste. Herr Mendes unser Nachbar war mein Lehrer. Und was ich nicht wusste, als sie erwähnte, dass Shawn heute Abend zum Essen kommt, das es Herr Mendes sein wird. Woher sollte ich auch seinen Vornamen kennen?

So ging ich nichtsahnend an die Tür. Mit einem bestimmten Ruck öffnete ich diese und Blickte direkt in die Augen meines Klassenlehrers.

"...Hallo" sage ich verwirrt und gehe zur Seite, damit er ins Haus kommen konnte.

"Da bist du ja Shawn" ruft Tess und kommt zu uns.

Herr Mendes aka Shawn zieht sie sofort in eine herzliche Umarmung.

Okkaaaay das wird mir jetzt du krass. Genervt gehe ich ins Wohnzimmer und schmeiße mich auf die Couch.
Auch wenn ich mich dazu entschieden habe die Sache zu vergessen, auch die mit Laura und ihm finde ich Herr Mendes noch mega heiß.

Lachend setzten sich beide an den Gedeckten Tisch und Tess winkt mich zu ihnen. Träge gleite ich auf den Stuhl neben Tess, und schräg gegenüber von Herr Mendes.

"Shawn das ist Emma und Emma das it Shawn, dein Nachhilfe Lehrer"

"Wir kennen uns schon" schmunzelt er. Wtf was ist daran so lustig? Um Tess fragenden Blick zu beantworten "Er ist mein Lehrer, Herr Mendes." "...Oh achso dann passt das ja perfekt mit der Nachhilfe. Shawn weiß ja dann schon was du aufhast und kennt sich mit den Aufgaben bestens aus." "Ja super" versuche ich so Nett wie möglich zu sagen und setzte mein bestes Fake- Lächeln auf.

Bei dem Gespräch am Esstisch klinke ich mich best Möglich aus und Konzentriere mich voll und ganz auf die Lasagne.

Mein leidenschaftliches 'Dinner for one' zwischen mir und dem Essen wird jedoch nach einer Weile von Tess unterbrochen.

"Ich räum mal den Tisch ab und mach das Geschirr sauber" lächelt Tess mich an und steht auf.

"Emma was ist mit dir los du bist so still?" fragt Herr Mendes an mich gerichtet und leise genug das Tess ihn nicht hören konnte.

Vorsichtig Blicke ich von meinem Teller auf und sehe in seine Besorgten Augen.

"Alles gu-" fange ich an.

"Ich sehe doch das dich etwas Beschäftigt also sag nicht das es dir gut geht."sagt er ehrlich.

"Manchmal ist es für einen besser etwas geheim zu halten und sich selbst schlecht zu fühlen, als jemandem die Wahrheit zu sagen und sich diese Person die man beschützen will schlecht fühlt..." sage ich leise und unterbreche keine Sekunde den Augenkontakt zwischen uns beiden.

"Aber Emma, du kannst mit mir über alles reden" beteuert er und nimmt zögernd meine Hand.

"Das kann ich nicht" murmel ich.

"Ich will das es dir besser geht und auch wenn ich dir vielleicht nicht helfen kann. Reden ist immer ein guter Anfang"

Genervt löse ich meine Hand aus seiner. Eine einsame Träne verirrt sich kühl aus meinem Auge.

"Man Verdammt, es geht um Sie" platzt es aus mir heraus.

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Teacher s.m.Where stories live. Discover now