Kapitel 9

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Genervt laufe ich aus dem Klassenzimmer heraus. Ich meine was denkt sich mein Lehrer? Ohne Spaß der hasst mich doch. Jeder hat in dem Moment geredet aber wer wird rausgeschickt und bekommt die Strafarbeit? Ja genau ich. In Gedanken versunken sehe ich Herr Mendes der mir zulächelt und fast unkenntlich winkt. Kaum stehe ich neben ihm setzten wir uns schon in Bewegung.

"Kann ich dir heute bei dir Nachhilfe geben?" fragt Herr Mendes und kratzt sich am Hinterkopf während sein Blick zu mir herüber schweift.

"J-Ja klar kein Problem" gebe ich ihm lächelnd als Antwort. Wieso will er denn nicht das wir zu ihm gehen? Mir ist zwar egal wo wir mein Schulzeug machen. Tess ist ja auch nicht daheim aber trotzdem, warum ist es ihm so wichtig?

Als könnte er Gedanken lesen bleibt er vor mir stehe und durchdringt mich mit seinen Braun Funkelnden Augen. "Bitte nehm es mir nicht übel, ich bin dein Lehrer und du meine Schülerin. Ja ich muss zugeben-er schmunzelt- du bist eine meiner Lieblings Schüler. Aber- er schaut auf den Boden und sofort wieder in meine Augen-Grenzen müssen sein" Währenddessen beißt er sich auf die Unterlippe. Egal was er gerade gesagt hat, seine Körpersprache sagt definitiv etwas anderes. Oder bilde ich mir das nur ein. Ja bestimmt. Für ihn bin ich einfach nur eine Schülerin. Aber eine seiner Lieblingsschülerinnen. Andererseits sorry aber redet er mit anderen Schülerin mitten in der Nacht im Park? Wohnt eine andere Schülerin neben ihm? Nein das bin ich. Oh mein Gott Emma. Hör. Auf. Eifersüchtig. Zu. Sein.

Wenn wir schon bei Eifersüchtig sind. Ich wüsste nur zu gern was zwischen Laura und Herr Mendes jetzt los ist.

Nickend laufe ich einen kleinen Bogen um Herr Mendes um ihm zu Signalisieren, dass wir weiter gehen. Weil ich einfach keine Antwort auf seine letzten Worte habe.

Schnell joggt Herr Mendes den kleinen Abstand zwischen uns weg und läuft wieder neben mir.

"Emma..." sagt Herr Mendes sichtlich bedrückt und streift meinen Arm.

"...sind sie mit dem Auto da?" versuche ich Abzulenken.

Leise seufzend holt er seine Autoschlüssel heraus und entsperrt seinen schwarzen Jeep.

Ich lasse mich auf den schwarzen Sitz seines Jeeps fallen und schaue aus dem Fenster.

"Worin brauchst du denn Speziell Hilfe" versucht Herr Mendes die unangenehme Stille zu brechen und lässt kurz von seinem festgehefteten Blick von der Straße ab und schaut mich lächelnd an.

Um ehrlich zu sein habe ich mir darüber noch garkeine Gedanken gemacht. Ich wollte einfach nur, dass mein heißer Lehrer zu mir kommt und wir Zeit zu zweit haben.

"Ja-a ich hab Daheim ein Stapel an Aufgaben liegen d-den ich nicht verstehe" log ich und war etwas überrascht über meine Spontanität.

Lachend wendet er sich wieder an mich "Das klingt nach viel Stoff für heute."

Mit diesen Worten biegt er in unsere Straße ein. Wir steigen aus und gehen zu meinem Haus. Vor der Haustüre suche ich in meiner Schultasche nach dem Haus Schlüssel. Jedes Verdammte mal rutscht er in meiner großen Tasche irgendwo hin, sodass ich erstmal ewig nach ihm suchen muss. Hektisch suche ich nach meinem Schlüssel und spüre Herr Mendes Blicke auf mir. Habe ich etwas im Gesicht?

Endlich habe ich ihn gefunden und schließe die Tür auf. Schnell gehe ich aus meinen Schuhen, hänge meine Jacke an die Garderobe und gehe ein Stück in unser Haus herein. Während ich das tue schließt Herr Mendes die Tür hinter sich und zieht auch seine Schuhe aus.

"Ja also hier ist das Esszimmer und die Küche-ich gehe den Flur entlang und zeige auf die erste Tür- und hier- ich gehe in das Zimmer- ist das Wohnzimmer"

"Wow hier ist alles perfekt aufeinander abgestimmt" murmelt mein Lehrer und setzt sich auf einen Sessel neben dem Wohnzimmertisch.

"Ja meine Schwester hat so einen drang zum Perfektionismus" sage ich und schließe dir Tür.

"Du hast eine Schwester?" fragt er und fährt seinen Kopf herum und blickt mir wieder in die Augen.

"Ja, Tess. Sie ist 27" lache ich und gehe in die Küche.

"Wollen sie irgendetwas essen oder trinken?" rufe ich aus der Küche ins Wohnzimmer.

"Ehm... Wasser bitte"

Schnell hole ich zwei Gläser aus dem Hängeregal, befülle sie mit Wasser und laufe Vorsichtig wieder zu Herr Mendes. Dieser hat bereits seine Lederjacke ausgezogen und sein Schreibzeug auf dem Tisch gestellt.

Erst jetzt sehe ich was er an hat. Er trägt ein graues Shirt, wodurch man seine Muskeln nur so sehen kann. Jeder einzelne Muskel sticht bei diesem Hemd heraus.

"Emma..?"

"Oh...ja" peinlich Emma. Peinlich.

Ich stelle die Gläser auf den Tisch und setzte mich zu ihm. Wenn Lucy nur wüsste,wer bei mir zu Hause sitzt und mir Nachhilfe gibt, würde sie vor Neid dahinschmelzen.

Nach 2 Stunden Intensiver Englisch Nachhilfe neigt sich meine Konzentration dem Ende zu. Ich kann mich garnichtmehr auf die Aufgabe Fokussieren sondern schaue Herr Mendes dabei zu wie er voller Motivation versucht mir etwas beizubringen. Wie kann man nur so gut Aussehen. Wäre er nur nicht mein Lehrer...
Es würde alles viel einfacher sein.

Nach weiteren Minuten verstummt mein Lehrer und schaut mich an. Wir beide schauen uns nur in die Augen. Sofort schwebe ich wieder in unbeschreiblichen Höhen als seine Augen beginnen zu funkeln.
" Emma, du bist einfach unbeschreiblich" platzt es aus Herr Mendes heraus. Keiner bricht den Blickkontakt hab und ich Spüre Kribbeln auf der Haut. Die Stellen meiner Haut die er berührt jagen mir sofort einen warmen Schauer über den Rücken. Wieder ist der fucking Zoo in meinem Bauch der es sich dort breit macht und mir im Sekundentakt Glücksgefühle in den Kopf pumpt. Vorsichtig legt Herr Mendes seine Hand an meine Wange und lehnt sich vor. Lächelnd schließe ich meine Augen und mache das selbe. Sein warmer Atem erreicht meine Lippen. Dieser Moment ist Perfekt, wäre da nicht dieses klingeln das alles zerstört.

Seufzend öffne ich meine Augen und lehne mich wieder zurück. Sofort zuckt Herr Mendes zusammen und greift nach seinem Handy.

"Ja?" sagt er in das Telefon und schaut mich entschuldigend an.

Sofort verlässt er das Wohnzimmer und geht in irgendeinen anderen Raum.

Was war das denn bitte? Wollten Herr Mendes und ich uns gerade ernsthaft Küssen? Und wurden wir echt durch so ein blödes Handy unterbrochen. Was wenn es nur ein 'Versehen' für ihn war und er mich garnicht wirklich küssen wollte.

Genervt wegen meiner eigenen Unsicherheit packe ich mein Lernzeug und seine Stifte zusammen.

Wird er so tun als ob nichts gewesen wäre?

Hastig kommt er wieder ins Wohnzimmer gestürmt.

"Emma ich muss gehen, es tu-" setzt er an.

"Mir auch" unterbreche ich ihn und reiche Herr Mendes seine Jacke und seine Tasche.

Zögernd nimmt er diese an und versucht mit mir Blickkontakt zu halten aber ich schweife weg.

"Kann das unter uns bleiben...?" fragt mein Lehrer Nervös.


Teacher s.m.Where stories live. Discover now