Kapitel 8

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"Na siehst du, du hast es doch verstanden" lacht Herr Mendes und trinkt seinen Kaffee aus.

"Das habe ich ihnen zu verdanken. Bevor sie mir geholfen haben wusste ich nichtmal wie das auf Deutsch geht" schmunzel ich, während ich meinen Kugelschreiber in das Mäppchen lege.

Nach einem räuspern sagt Herr Mendes,"Wenn das so ist-seine Lippen formen ein lächeln-freut es mich das ich helfen konnte"

Dieses Lächeln ist Atemberaubend. Ich meine schau dir seine Perfekten Zähne an. Seine Lippen. Es ist Perfekt.
Um nicht zu starren, erwidere ich sein Lächeln und stehe schnell auf.

Gerade will ich mich von ihm verabschieden, da steht er auch auf und fragt,"Musst du nach Hause?". "Ja" Nicke ich und schaue zur Tür.

"Okay, einen Moment" sagt Herr Mendes und geht zur Kasse. Dort sehe ich wie er irgendwas an der Kasse bezahlt. Er sieht so gut aus. Ich liebe seine Haare. Am liebsten würde ich ihm jetzt durch seine Haare wuscheln. Oder seine Arme. Lucy hat recht diese Adern sind so heiß.

Ein Klingeln reißt mich aus meinem angaffen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die ich in meiner Tasche nach meinem Handy gesucht habe, habe ich es jetzt endlich gefunden.
Eine Nachricht von Lucy leuchtet in meinen Push Benachrichtigungen auf.

Was machst du?

Oh man ganz ehrlich erst versetzt sie mich und dann will sie wissen was ich mache, ne ganz sicher nicht!
"Ist etwas nicht in Ordnung?" höre ich und blicke von meinem Handy Display auf. Direkt in sein Gesicht, das nur wenige Zentimeter von mir weg ist. Oke so nah jetzt auch nicht aber man kann ja mal träumen oke.

"W-Was achso eh Ja" stottere ich und lasse das Handy in meine Tasche rutschen.

Ohne sich zu verabschieden läuft Herr Mendes zur Tür. Ja wow cool man kann ja nicht mal kurz Tschüss bis Morgen oder so sagen. Perplex stehe ich so im Raum herum.

"Kommst du" ruft Herr Mendes, der halb aus der Tür draußen ist.

Meint er mich? Das wäre sonst jetzt peinlich wenn ich garnicht gemeint bin aber ich würde jetzt mal davon ausgehen weil er mit mir ja hier gesessen ist. Also laufe ich schnell zu ihm und gehe aus der Tür, die er mir aufgehalten hat.

"Ich dachte mir wenn wir schon Nachbarn sind, können wir auch zusammen nach Hause laufen" lacht Herr Mendes über meine Unsicherheit. Etwas lächelnd um zu verdecken wie sehr ich mich für mein Verhalten vorhin schämte lief ich neben ihm her.

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"Wir sehen uns dann morgen in der Schule und danach komm ich dann zu dir" teilt mir Herr Mendes mit bevor ich in meinem Haus verschwinde. Nickend bestätige ich seine Aussage, lachel ihn an und verschwinde in meinem Haus. Sofort schließe ich die Haustür und lasse mich an ihr hinabgleiten. Ein riesen lächeln zeichnet mein Gesicht und mein inneres Ich schwebt in Glücksgefühlen. Sofort springe ich wieder auf und renne in der Wohnung umher. Herr Mendes wird mir morgen bei mir Zuhause Nachhilfe geben. Private Nachhilfe natürlich. Auch wenn ich die ganze Zeit rede wie heiß mein Lehrer ist. Mir ist schon klar, das daraus nie etwas werden kann. Erstens bin ich achtzehn und er ist dreiundzwanzig oder so. Zweitens ist er mein Lehrer und drittens, was wird er bitte von einem Mädchen wie mir wollen?
Sofort platzt meine rosarote Seifenblase mit dem Luftschloss darin und zerfällt in tausend kleine Splitter.
Das ist mein Leben in Kurzfassung. Erst mache ich mir mega die Hoffnungen und dann kommt meine tolle Vernunft und zerstört alles in null komma nichts.

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"Maan warum hast du mir gestern nicht geantwortet?" lehnt sich Lucy zu mir herüber und wirft mir die Sache von gestern Vor. "Jaha Sorry ich hab deine Nachricht nicht gelesen. Hab gelernt" flüstere ich ihr zu und widme mich dann wieder dem Tafelanschrieb.

Ein lautes Brüllen lässt mich zusammenzucken. "Emma, raus hier" schreit mein Lehrer mich an. "Aber wa-" frage ich. "Diskutierst du noch mit mir? Als Strafarbeit schreibst du noch die Schulordnung ab und jetzt raus". 27 Augenpaare beobachten mich während ich den Weg zur Tür antrete. Mit einem Letzten flüchtigen Blick sehe ich Lucy an die mich nur entschuldigend anblickt.

"Man so ein Mist" fluche ich und lasse mich neben der Tür im Gang auf den Boden sinken. Meine Hände vergrabe ich in meinen Haaren und ziehe meine Füße an die Brust. In meinem Abschlussjahr kann ich mir so etwas nicht leisten. Vorallem Herr Müller wird mein Prüfer sein. Da ist es von Vorteil keinen schlechten Eindruck bei ihm zu haben. Vorallem die Hausordnung abschreiben? Gosh das sind fünf Doppelseitig bedruckte Seiten in mega kleiner Schrift. Wie der gleich übertreibt.

Schritte die immer lauter werden erreichen mich und bleiben hörbar neben mir stehen.

"Emma...?" fragt ein sich hinknieender Herr Mendes.
"Hm"
"Was machst du hier draußen? Müsstest du nicht im Unterricht sein" fragt er sanft.
"Ja müsste ich eigentlich" lache ich obwohl mir alles andere als Lachen zumute ist.
Freundlich steht er wieder auf und hält mir seine Hand hin, die ich lächelnd annehme.
"Also von vorne. Was ist Passiert?" will Herr Mendes wissen.

"Naja ich wurde rausgeschickt weil ich geredet habe und jetzt muss ich dir Schulordnung abschreiben" sage ich und schaue mir auf meine Schuhe.

"Eigentlich darf die Schulordnung garnicht mehr als Strafe aufgegeben werden" sagt er nachdenklich. "Ja das hilft mir wenig, denn ich hab sie aufbekommen" sage ich genervt und verdrehe meine Augen.

"Kopf hoch Emma, dann haben wir wenigstens Arbeitsstoff für Später" lacht Herr Mendes. Da ist es wieder. Dieses Perfekte Lächeln.

Sofort erheitert sich meine Miene und ich steige bei seinem Lachen mit ein. "Ja ist ja nicht so das wir bald Prüfungen schreiben". Ehe Herr Mendes mir antworten kann ruft mich Herr Smith wieder herein.

"Entschuldigen sie mich. Ich werde wieder in der Hölle gebraucht" sage ich gespielt und öffne die Klassenzimmer Tür hinter meinem Rücken.

Teacher s.m.Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin