Kapitel 27

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"Wieso bist du in der Stadt so schnell weg?" frage ich und schließe die Hotel Tür hinter meinem Rücken. Auf dem Boden liegen haufenweise zerstreut Klamotten und heruntergefallenes Schminkzeug. "Ich hatte keine Lust mit Maik Shoppen zu gehen" antwortet sie ohne aufzuschauen. "Wie? Was meinst du? wir hätten ja zusammen was machen können" verschränke ich meine Arme. Sie faltet ihre Kleidung, die zuvor noch auf dem Boden lag weiter und schmeißt meine Klamotten auf mein Bett. "Was soll das kannst du mich vielleicht anschauen wenn ich mit dir rede und meine Kleidung nicht so rumwerfen?" sage ich etwas lauter. Endlich dreht sie sich um und schaut mit einem toten Gesichtsausdruck in meine Richtung. "Ich wollte doch nicht das fünfte Rad am Wagen sein, so wie du mit Maik geflirtet hast" gibt sie zickig von sich und verschränkt ebenfalls ihre Arme vor der Brust. "Darum geht es hier also" rufe ich fassungslos. "Worum?" sie rollt mit ihren Augen. "Du bist eifersüchtig, dass Maik mich mehr mag als dich. Was bist du bitte für eine Freundin?" lache ich aus Enttäuschung und gehe einen Schritt auf sie zu. "Ich eine schlechte Freundin? Früher oder Später wirst du schon sehe dass ich die beste Freundin bin die du je hattest". "Oh wow du meinst also eine Freundin die einem nichts gönnt und immer nur auf sich selbst achtet? Weil weißt du was, darauf kann ich verzichten". "Deinen Scheiß muss ich mir nicht mehr anhören" ruft sie lautstark und greift nach einem Stapel Hosen und schmeißt ihn in ihren Koffer. "Zum Glück bin ich hier fertig, man sieht sich dann im Bus" Lucy zuckt mit den Schultern, "Oder am liebsten auch nicht, hier ist deine Zimmerkarte" sie holt aus ihrer Hosentasche eine weiße Karte und schmeißt sie vor mir auf den Boden. "Bye bye" winke ich ihr zu ehe die Tür ins Schloss fällt.

Sorgfältig suche ich meine ganzen Anziehsachen zusammen und schmeiße sie in meinen Koffer. Wieso ist Lucy so drauf? Im Bad schaue ich mich im Spiegel an und streiche mir die Haare aus dem Gesicht. Wie konnte das alles nur passieren? War ich zu gemein? Hätte ich ihr das mit Herr Mendes einfach nicht erzählen sollen? Ich meine sie war ja sichtlich mitgenommen als ich die Sache mit Shawn nicht aufgeben wollte...  Wütend schlage ich auf das Waschbecken und betrachte meine Hände, die immer röter werden. Sauer auf einfach alles packe ich meine Zahnbürste und Zahnpasta um sie ebenfalls in den Koffer zu schmeißen.

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Die Fahrt zurück nach Hause verlief eventlos. Wie bei der Hinfahrt hatte jeder seinen eigenen Sitzplatz weit von den jeweils anderen entfernt. Geredet wurde kaum, nur ab und zu kam etwas von Herr Mendes, wenn wir eine Essens- oder Toilettenpause machten. Mit jeder Stunde die wir näher an unsere bekannte stadt kamen ging es mir besser, ich freute mich wieder nach Hause zu kommen aber andererseits kam immer ein neues Gewicht auf mein Gewissen hinzu. Was würde mit Herr Mendes und Lucy passieren.

Um sieben Uhr wurde unsere Höllentrip der Stille endgültig unterbrochen. "So Leute das wars. holt eure Koffer und dann seid ihr befreit. Ihr könnt zu eurer Familie, wenn sie euch abholen oder alleine nach Hause fahren" "Herr Mendes, können sie mich mitnehmen? Meine Schwester ist noch beim Nachtdienst und ich will mit dem Koffer nicht nach Hause laufen" frage ich. "Ja Natürlich, das dürfte kein Problem sein".

"Herr Mendes!"

"Ja?"

"In mein Büro sofort!" befiehlt der Direktor höflich, aber dennoch mit einem gewissen Ton in der Stimme. "Ah Lucy und Maik kommt doch auch noch mal mit" lächelt er sie an. "Entschuldigen sie, könnte Emma mitkommen, ich bringe sie nach Hause und möchte nicht dass sie hier im kalten warten muss" fragt Herr Mendes. "Natürlich, du kannst auf der Bank vor meinem Büro warten, Emma" antwortet er. Nickend folge ich allen.

Zuerst verschwindet Maik im Büro des Direktors. Die Nerven sind von allen angespannt, das sieht man aber was wartet hinter dieser Tür. Was kommt auf Maik,Emma und Shawn zu. Er wird doch nicht geredet haben oder? Für mich sieht das hier alles nicht gut aus. Der Uhr nach zu deuten ist Maik um die fünft Minuten in dem Büro gewesen, ehe er mit einem breiten grinsen heraus kommt. "Herr Mendes, sie sind dran" sagt Maik. Mit einem ängstlichen Blick schaue ich in seine braunen Augen. Er Nickt mir zu und verschwindet.

Shawn Mendes P.O.V

"Schließen sie bitte die Tür" ich gehorche und setze mich auf den Stuhl gegenüber meines Chefs. "Was erlauben sie sich?" fragt er und lehnt sich nach vorne. "Entschuldigung?" antworte ich verwirrt. "Tun sie nicht auf unschuldslamm" schreit er mich an und schlägt mit voller wucht auf den Tisch. "Sie haben ihre Position als Schutzbeauftragter ausgenutzt und mit einer Schülerin geschlafen, Mendes" er wird immer lauter, ehe er sich wieder an die Stuhllehne lehnt und seine Krawatte um den Hals herum lockert. "I-Ich-" versuche ich anzufangen aber werde unterbrochen. "Es ist mir egal, sie können sich Entschuldigen oder sonst etwas tun aber es gibt nichts, das es ungeschehen machen kann" "Ich werde mich auch nicht Entschuldigen. Mir tut von dem geschehenen nichts leid. Ich liebe sie" antworte ich mir bewusst was das für Konsequenzen mit sich bringen wird. Kopf schüttelnd folgt mir der Direktor bei allem was ich sagte. "Mendes ich dachte sie hätten etwas aus dem letzten mal gelernt" "Das habe ich, aber es ist diesmal anders"

"Ich werde jetzt noch einmal mit Lucy reden und sie werden ihr Schul Material mitnehmen. Sie sind fristlos gekündigt". In einem kurzen Moment der Stille lasse ich das geschehene erst einmal sacken.

Wortlos öffne ich die Tür und der Direktor ruft Lucy zu sich rein. "Emma warte hier ich muss noch etwas holen und dann fahren wir"

Emmas P-O.V

Ehe Shawn wieder da ist, verlässt Lucy auch wieder das Büro mit einem nicht zu deutenden Ausdruck. "Und, was hat er gesagt?" fragen Maik und ich im einklang. "Wollt ihr mich eigentlich verarschen?" schreit Lucy uns an. "Warte was, wieso wir?" frage ich. "Emma du bist so eine Schlange ich bring dich um" schreit Lucy und kommt auf mich zu. ""Wieso ihr"? lacht sie. "Maik dachte ich hätte eine Affäire mit Herr Mendes und du wusstest das er das denkt aber hast nichts gesagt. Du hast dein Maul nicht aufbekommen um ihm zu sagen das nicht ich sondern du unseren Lehrer fickst. Aber was sage ich eigentlich. Wie verblendet war ich denn bitte um die ganze Schuld auf mich zu nehmen und dich vor Maik zu schützen" brüllt sie fassunglos. "Emma...?" sagt Maik. "Ich wollte es ja noch sagen" antworte ich kleinlaut. "Oh mein Gott verschwinde aus meinem Leben du bist es nicht wert" krächtzt Lucy.

Ich habe nicht die Kraft Lucy anzuschauen. Sie hat recht. Was bin ich für eine Freundin...

Hinter Lucy stürmt Herr Mendes mit einer Kiste voller Sachen herausgestürmt und greift nach meiner Hand, welche mich zur Tür bringt. "Komm mit, wir gehen nach Hause"

"Also jetzt weiß es jeder..." fasst er zusammen ehe er sich hinter das Lenkrad seines Autos fallen lässt. "Ja" seufze ich und eine Träne kullert meine Wange herunter. Es ist vorbei. Sanft streicht er diese mit seinem Finger weg und küsst vorsichtig meine Lippen. "Wir können hier nicht bleiben" sagt er bestimmt. Nickend Stimme ich ihm zu. "Du hast recht. Fahren wir los..." antworte ich. "Nein... das meinte ich nicht" er schaut auf das Lenkrad und dann wieder in meine Augen "Ich meine ganz woanders ... wie Toronto"

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ich hoffe es gefällt euch, das müsste jetzt das letzte bzw. vorletzte Kapitel sein.

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Teacher s.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt