Kapitel 36

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Er stand dort. Mit einem Strauß Sonnenblumen im Regen.

Ich konnte schwören meine Augen wurden so groß wie Teller als ich ihn dort so stehen sah. Was machte er hier? Woher wusste er überhaupt wo genau ich wohne? Warum die Sonnenblumen? Mit zittrigen Beinen ging ich auf ihn zu und schloss die Tür neben ihm auf. "Komm rein, sonst holst du dir mit den klatsch nassen Sachen den Tod. "

Drinnen ging ich meine Jacke zum trocknen über die Heizung, in meinem Nacken spürte ich jedoch die ganze Zeit den Blick von Michael. Seine Jacke hängte er brav neben meine. Er tat nichts was ich ihm nicht sagte aber ich konnte mich nicht dazu durchringen ihn auf seinen plötzlichen Besuch anzusprechen. Ohne ein Wort zu sagen begaben wir uns auf mein Zimmer. Während er sich etwas umsah, kramte ich ihm frische Sachen aus dem Schrank.

"Schön hast dus hier. " seine Stimme ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen. Es hatte etwas was sofort in meinem Körper bewegte und es war nicht der Brechreiz.
Ich nahm all meinen Mut zusammen, drehte mich um und drückte ihm die frischen Sachen in die Hand. "Warum genau bist du hier Michael? " Sein Blick glitt runter und er hielt mit mit einer Hand den Strauß Sonnenblumen hin. "Ich hab dir die mitgebracht. Stegi meinte du hättest mal erwähnt das du Sonnenblumen magst. "

Ich nahm ihn die Blumen ab und stellte sie in eine zufällig leere Vase auf meinem Fensterbrett. "Du hast meine Frage ignoriert. " Seine Hand fuhr leicht unruhig durch die nassen Haare. "Naja, ich.. Hab dich vermisst. "

Jetzt schossen meine Augenbrauen in die Höhe während ich mich ungläubig aufs Bett fallen ließ. "Warum jetzt? Es sind 2 Monate vergangen und du kommst jetzt erst an? Keine Nachricht, kein Anruf. Rein garnichts! "Eigentlich bin ich nicht der nachtragende Mensch aber alles was mit ihm zu tun hatte, nagte sehr an mir. "Wie bist du überhaupt hergekommen ?" - "Per Anhalter. " Ich schluckte leicht.

"Weißt du eigentlich wie gefährlich das ist? Dir hätte sonst was passieren können. " Michael nickte nur und entschloss sich jetzt erstmal sich umzuziehen. Seine Nassen Sachen hängte er über die Heizung. Mein ganzer Körper wurde bei dem Anblick von einem halbnackten, als die Boxer dran war, ganz nackten Zombey, extrem warm sodass ich mich wegdrehte. Das einzige was ich gerade hörte war mein Blut, was mir in den Ohren dröhnte und die Kinder die draußen in den Pfützen spielten.

Der fertig umgezogende Zombey setzte sich auf meine Bettkante. Ich lauschte allen was er tat haargenau. Er lehnte sich zurück, seine Hände knapp vor meinem Rücken. "Es tut mir leid Maurice. " Ich drehte mich langsam zu ihm um und musterte seine schöne Figur. Sein Körper zeichnete sich gut unter meinem Shirt ab, seine Haare sind ein kleines bisschen länger geworden. "Wie bitte? " gab ich sehr schlau klingend von mir.

Jetzt drehte er sich um und setzte sich im Schneidersitz ordentlich aufs Bett. Sein Blick war ans Fußende gerichtet als er weiter sprach. "Mir tut es leid das ich mich nicht von dir verabschiedet habe, es tut mir leid das ich mich nicht gemeldet habe. Alles. " Seine Beine zog er hoch und sah mich jetzt an.
Nach seinen schon bewegenden Worten, setzte ich mich ordentlich auf und strich mir einige Strähnen hinters Ohr. Es freute mich total das er hier ist, eigentlich hab ich mir ja nichts sehnlicher gewünscht aber irgendwas in mir stellte sich gerade quer. Die Tatsache das er mich nach der Bergwerk Party einfach weggeschoben hatte, obwohl er wusste was ich für ihn empfand.

"Michael ich weiß nicht genau was ich sagen soll.. " In meinem Körper stellte sich alles auf den Kopf. Mein Hirn sagte auf der einen Seite ich solle ihn einfach morgen wieder zurück schicken. Die andere Hälfte wollte ihn vergeben, jeder hatte eine zweite Chance verdient und ich glaube von meinem Herz und einem anderen Körperteil muss ich garnicht erst anfangen.

"Wie wäre es wenn du einfach garnichts sagst? " Mit diesen Worten wurde ich aus meinem Gedankengang gerissen. Michael beugte sich zu mir und sah mir in die Augen. Gott, wie ich diese schönen Augen vermisst hatte. Ehe ich mich versah, lagen unsere Lippen auch schon aufeinander. Seine Hände auf meinen Oberschenkeln und meine Arme in seinem Nacken verschränkt.

Lieber Gott, bitte lass diesen Moment bitte nie enden.

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#MaudadoUploadZeiten

Sonnenblumen im Regen {ZomDado}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt