Kapitel 36

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Jungkook Pov

Wir sitzen bereits seit gut zehn Minuten hier und Yoongi, sowie auch Jimin, sind so ineinander vertieft, dass sie uns vollkommen ignorieren. Wie es aussieht, verstehen sie sich ja doch ziemlich gut. Es will nämlich keiner der beiden vom Gespräch flüchten, stattdessen sind wir nun diejenigen, die ignoriert werden. Aber das ist mir nur recht so. Umso mehr kann ich meine Aufmerksamkeit also Taehyung schenken, ohne darauf achten zu müssen, dass ich Jimin womöglich vernachlässige und er sich unwohl fühlt.

„Baby", lenkt Taehyung meine Aufmerksamkeit auf sich. Sobald er diese hat, deutet er auf eine Person, die an der Kasse steht. Ein neuer Kunde. Sofort erhebe ich mich und begebe ich mich hinter die Theke, wo ich die Bestellung aufnehme und dann den gewünschten Kaffee zubereite. Es dauert nicht lange, bis der Kunde auch wieder verschwindet.

Dazu, mich wieder an den Tisch zu begeben, komme ich gar nicht, da sich plötzlich zwei Arme von hinten um mich legen. Ohne ihn auch nur ansehen zu müssen, weiß ich bereits, dass es sich dabei um Taehyung handelt. Demnach schmiege ich mich an ihn und werfe ein Blick auf Jimin und Yoongi, die schamlos am flirten sind und wahrscheinlich gar nicht gemerkt haben, dass wir verschwunden sind.

„Lassen wir die beiden ein wenig alleine", kommt es nun von Taehyung, woraufhin ich nur leicht nicke. Dann drehe ich mich in seinen Armen um und lege meine Arme um seinen Nacken.

Wären andere Menschen hier, dann würde ich vermutlich nicht so mit Taehyung umgehen. Allerdings auch nur, weil ich es als unangebracht empfinden würde, vor Kunden so mit ihm zu sein, da es immer noch meine Arbeitsstelle ist und ich mich dementsprechend benehmen muss. Das Problem besteht an der Stelle jedoch nicht, denn die Einzigen, die uns betrachten könnten, sind Jimin und Yoongi und die sind genug mit sich selbst beschäftigt.

Meine Hände verschränke ich hinter seinem Nacken, als sich ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen bildet, was offensichtlich bei ihm auch eines auslöst. „Was ist?", fragt er mich. Um ehrlich zu sein, gibt es für mein Lächeln und meine gute Laune, keinen besonderen Grund. Eigentlich ist es nur seine Anwesenheit, die mich in diesem Moment so glücklich stimmt. Als Antwort zucke ich zunächst mit den Schultern. „Ich freue mich nur über deinen Besuch."

Meine Antwort lässt ihn nun noch breiter grinsen und schließlich vereint er unsere Lippen zu einem schönen Kuss, den ich nur zu gerne erwidere. Meine Hände streichen dabei sanft über seinen Nacken, während seine meinen Rücken lang fahren. Von seinen Lippen und Berührungen könnte ich wahrscheinlich nie genug bekommen, stattdessen sehne ich mich nur umso mehr nach ihnen, wenn ich sie eine Weile nicht zu spüren bekomme. Als wir uns wieder lösen, betrachte ich sein Gesicht, welches mit jedem Treffen schöner zu werden scheint, sofern das überhaupt möglich ist.

„Ich habe morgen frei und würde mich gerne mit dir treffen, Daddy. Hast du Zeit?" Mit meinem Zeigefinger male ich kleine Kreise auf seinen Nacken, während ich ihn immer noch mit einem Lächeln anschaue. Allerdings kommt er gar nicht dazu, mir zu antworten, denn das Glöcken an der Tür hindert ihn daran. Außerdem ist es auch der Grund dafür, dass ich meine Arme schnell von ihm nehme und mich wieder umdrehe, sodass ich der Kundin ins Gesicht schauen kann.

Es ist keine Unbekannte. Zwar kenne ich sie nicht, allerdings kommt sie öfters hierher, demnach ist mir ihr Gesicht nicht fremd. Ich weiß auch, dass es nur drei Kaffeesorten gibt, die die diese Frau mag und somit auch bestellt.

Wie dem auch sei, nachdem ich sie ihren Kaffee hat, verabschiedete sie sich mit einem Lächeln, was ich ihr gleich tue, ehe ich mich wieder Taehyung zuwende. Dieser schaut jedoch inwzischen auf sein Handy, was ich ihm jedoch nicht übel nehme, da ich mir nicht vorstellen kann, dass es interessant ist, jemanden dabei zuzusehen, wie er einen Kaffee zubereitet. „Sie ist jetzt weg", informiere ich ihn deshalb, woraufhin er seinen Blick kurz hebt und ein „Was?", von sich gibt. „Die Kundin", antworte ich ihm knapp. Er nickt zwar verstehend, widmet sich aber wieder seinem Handy.

Ich zucke mit meinen Augenbrauen und lenke meinen Blick schließlich auf die anderen zwei, welche beide ein Lächeln auf den Lippen haben und weiterhin mit sich selbst beschäftigt sind. Zwar weiß ich nicht, worüber sie sprechen, da sie viel zu weit weg sind, um etwas verstehen zu können, aber irgendetwas in mir ist auch froh darüber.

Meine Aufmerksamkeit widme ich schließlich wieder Taehyung, dieser ist jedoch weiterhin mit seinem Handy beschäftigt. Dennoch stelle ich mich neben ihm hin und lege meine Hand auf seinen Hinterkopf, ehe ich meine Finger durch seine Haare gleiten lasse. Meinen Blick richte ich dann ebenso für einen Moment auf sein Handy.

„Mit wem schreibst du?", möchte ich wissen. Tatsächlich antwortet er mir nicht sofort und selbst als er es endlich tut, hebt er nicht einmal seinen Blick, um mich anzuschauen. „Ist nur etwas Geschäftliches", murmelt er. 

„Okay...", erwidere ich und seufze schließlich, entferne mich wieder von ihm, als ich mich gegen den Tresen lehne. Schließlich blase ich vor Langerweile meine Wangen auf und tippe mit einem Finger immer wieder auf die Oberfläche der Theke, auf welche auch meine Hand ruht. Mir fällt schließlich ein, dass ich ihm noch eine Frage gestellt habe, bevor die Frau reinkam, und noch keine Antwort auf diese habe.

„Was wolltest du eigentlich antworten?", ertönt meine Stimme ein weiteres Mal. „Was?" Sein Blick gilt ganz kurz mir.

„Was wolltest du auf meine Frage, ob wir uns morgen treffen können, antworten", wiederhole ich mich, doch inzwischen tippt er wieder auf seinem Handy rum. Da ich seine ganze Aufmerksamkeit möchte, strecke ich meine Hand und nehme ihm das Teil auch schon aus den Händen, woraufhin er mich verwirrt anschaut. „Was tust du?", fragt er mich und möchte es wieder nehmen, doch ich hinder ihn daran, indem ich meine Hand hinter meinem Rücken verstecke. „Du meintest, du bist hier, weil du mich sehen möchtest. Aber nun bist du die ganze Zeit an deinem Handy und ignorierst mich..."

Kurz betrachtet er mich stumm, dann muss er jedoch lachen. „Ich ignoriere dich doch nicht, Baby. Ich musste nur etwas Geschäftliches klären", erklärt er mir, doch ich schmolle weiterhin. „Du meintest, du hättest Pause."

Er kommt auf mich zu und ich umfasse das Handy stärker, weil ich denke, dass er es mir abnehmen möchte, doch er nimmt stattdessen mein Gesicht in die Hände und gibt mir einen Kuss, der meinen Körper sofort entspannen lässt. „Du hast recht." Kaum spricht er diese Worte aus, gibt er mir noch einen Kuss. „Also, wie war deine Frage, Baby?" Ich kann nicht antworten, da seine Lippen mich daran hindern, was mich wiederum lächeln lässt. „Ob wir uns morgen treffen können?", fragt er, als er sich wieder löst. Während ich ihn verträumt anschaue, nicke ich einfach nur als Antwort.

„Liebend gerne", grinst er und verwickelt mich in einen weiteren Kuss, welcher jedoch deutlich intensiver ist, als die kurzen davor. Während wir uns küssen, lege ich das Handy, welches bis eben in meiner Hand ruhte, wieder in seine Hosentasche. Denn ich bin mir sicher, dass seine Aufmerksamkeit nun ganz mir gehört.

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Partnerstory written by @riawinchesterx & @elijeon

Starry Night || Vkook [Texting]Where stories live. Discover now