Starry Night || Vkook [Texting]

Kapitel 78

Jungkook Pov

Ein Jahr später

Stumm beobachte ich die Gegend vom Balkon aus und lasse die Ruhe auf mich einwirken, während ich einmal tief ein- und ausatme. Es ist bereits einiges an Zeit vergangen, seitdem meine Vernissage, meine erste Kunstausstellung, stattgefunden hat. Ebenso ist einiges an Zeit vergangen, seitdem ich Taehyung das erste Mal kennen gelernt hab. Von da an ist so unglaublich viel passiert und ich kann nicht in Worte fassen, wie glücklich ich bin. Könnte ich die Zeit zurück drehen, hätte ich rein gar nichts verändert. Ich wäre genau denselben Weg gegangen. Auch, wenn dieser bis hierhin ein wenig anstrengend war, hat es sich mehr als nur gelohnt. Schließlich stehe ich hier nun auf dem Balkon und erlaube mir ein wenig nostalgisch zu werden, während drinnen meine zweite Kunstausstellung stattfindet.

„Baby", werde ich, von einer nur allzu bekannten Stimme, aus den Gedanken gerissen. „Was machst du hier draußen? Es ist kalt", kommt es fürsorglich von ihm, als er sich hinter mich stellt und seine Arme von hinten um mich legt. Auch, wenn die kühle Luft ganz angenehm war, gefällt mir die Wärme, die von seinem Körper aus kommt, umso besser. Somit schmiege ich mich an ihn und seufze wohlig auf. „Ich wollte nur mal an die frische Luft", erkläre ich ihm, drehe mich anschließend in seinen Armen um und lege die Arme um seinen Nacken.

„Hab ich dir eigentlich mal gesagt, wie sehr ich dich liebe?", frage ich ihn. „Und wie heiß du im Anzug aussiehst?", füge ich noch hinzu und entlocke ihm somit ein Lachen. „Ja, aber ich kann's nicht oft genug hören", erwidert er nun und drückt mir ein Kuss auf die Lippen auf. Sobald er sich von mir löst, lege ich meine Lippen jedoch gleich wieder auf seine und lasse den Kuss ein wenig inniger werden. Der Tag heute ist ziemlich stressig verlaufen, sodass wir kaum Zeit füreinander hatten und jetzt, wo wir hier alleine stehen, können wir das ja noch ein wenig ausnutzen. Zumindest bis ich wieder rein und meine Ausstellung am Laufen halten muss.

„Yah, ihr Turteltauben", werden wir plötzlich von jemandem unterbrochen. Sofort löse ich mich von seinen Lippen und werfe ein Blick auf die besagte Person. Jimin. Ich meine, wer auch sonst würde einfach so dazwischen platzen? Außer Yoongi natürlich. Die beiden waren einzeln schon schlimm genug, aber als Paar sind sie noch unerträglicher und am schlimmsten ist die Tatsache, dass sie sich von Tag zu Tag ähnlicher werden. Aber wen wundert das? Schließlich wohnen die beiden schon seit ein paar Wochen auch schon zusammen und es überrascht mich jedes Mal, wie gut deren Beziehung läuft. Damals, als Jimin mich angefleht hat ihm Yoongi vorzustellen, hätte ich das niemals erwartet.

„Deine Mutter sucht nach dir", informiert er mich. Nachdem ich ihm mit einem Nicken mitteile, dass ich Bescheid weiß, verschwindet er auch schon. „Lass uns reingehen", richte ich meine Worte nun an Taehyung und ergreife seine Hand, um unsere Finger miteinander verschränken zu können. Gemeinsam begeben wir uns wieder nach drinnen und werden sogleich von der warmen Luft begrüßt.

Es dauert nicht lange, bis ich meine Eltern entdecke und werde von diesen auch sofort in den Arm genommen. Aber nicht nur ich bin derjenige, der so herzlich von meinen Eltern begrüßt wird, sondern auch Taehyung. Das Verhältnis von Taehyung und meinen Eltern könnte nicht besser sein. Meine Mutter scheint sich, ebenso wie ich, in ihn verliebt zu haben und wie es aussieht kann sie es kaum abwarten, ihn endlich ihren Schwiegersohn nennen zu dürfen. Mein Vater hingegen sieht ihn fast schon als guten Freund, da sie gerne mal gemeinsam einer sportlichen Aktivität nachgehen. Sei es nun Golf, welches sie gerne Spielen, und mich leider Gottes mitschleppen, oder ein Fußballspiel, welches sie sich gemeinsam anschauen. Zudem planen sie bald schon ein gemeinsames Unternehmen zu gründen, da beide demselben Job nachgehen.

„Wie es aussieht läuft es gut", stellt mein Vater fest und deutet auf die ganzen Leute, die anwesend sind und sich offensichtlich für meine Kunstwerke zu interessieren scheinen. Es sind viel mehr, als es bei meiner Vernissage der Fall war, was mich tatsächlich ein wenig überrascht. Ich hätte niemals gedacht, dass meine Kunst so viel Aufmerksamkeit bekommen würde und das auch noch bei meiner zweiten Kunstausstellung. „Mehr als nur gut", bestätigt Taehyung. „Es gibt sogar bereits ein paar Interessenten, die was kaufen wollen", teile ich ihm stolz mit.