Kapitel 79

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Jungkook Pov

Mit einem Handtuch auf dem Kopf spaziere ich, nur in einem Shirt und einer Boxer, aus dem Badezimmer und steure das Schlafzimmer an, wo Taehyung sich bereits befindet. Sein Gesicht ist teils im Kissen versteckt und seine Atmung ist recht ruhig, demnach vermute ich, dass er bereits am schlafen ist, weshalb ich besonders darauf achte leise zu sein.

Die Kunstausstellung heute war ein riesen Erfolg und ich bin mehr als zufrieden darüber, wie der Tag verlaufen ist. Niemals hätte ich gedacht, dass ich in so kurzer Zeit mit meiner Kunst so weit komme. Dank meiner Vernissage damals, wurden einige Interessenten auf mich aufmerksam und auch, wenn es schon immer mein Traum gewesen ist, ein anerkannter Künstler zu sein, ist nicht das der Hauptgrund, der mich zurzeit sagen lässt, dass ich wirklich glücklich mit meinem Leben bin.

Der Hauptgrund dafür, dass ich mit einem Lächeln einschlafen und einem Weiteren aufwachen kann, ist niemand anderes, als der Mensch, der gerade in dem großen Bett liegt und wahrscheinlich dabei ist, ins Land der Träume zu verschwinden. Unser erstes Aufeinandertreffen ist bereits etwas her, aber dennoch erinnere ich mich an jeden gemeinsamen Moment und allein der Gedanke an diese Augenblicke lässt mein Herz schneller schlagen. Ich weiß nicht, ob es wirklich möglich ist, aber kann man sich von Tag zu Tag immer mehr in jemanden verlieben? Gibt es selbst in dieser Hinsicht nicht irgendwann ein Ende, so etwas, wie die Einhundert Prozent?

Jeden Tag fallen mir neue Dinge an ihm auf, die ich anfange zu lieben, weil einfach alles an diesem Menschen so besonders ist. Als wir uns angefangen haben zu treffen, wollte ich Taehyung zwar unbedingt, aber ich brauchte ihn nicht wirklich. Inzwischen kann ich das jedoch längst nicht mehr behaupten, er ist ein wichtiger Teil meines Lebens, wenn nicht sogar der Wichtigste. Ich kann mir ein Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen und das möchte ich auch überhaupt nicht.

Das Handtuch, welches bis eben auf meinem Kopf ruhte, lege ich beiseite, da meine Haare inzwischen nur noch feucht sind, ehe ich mich leise aufs Bett setze und Taehyung etwas betrachte. Ein Großteil des Kissens versteckt immer noch die Hälfte seines Gesichts, zumindest solange, bis er den Kopf etwas anhebt, die Augen öffnet und sich kurz darauf auch schon auf die Seite dreht. „Ich dachte, du schläfst bereits", gebe ich von mir, doch er schüttelt nur den Kopf etwas und atmet aus, ehe er seine Hand auf mein Oberschenkel legt. „Ich kann nicht schlafen, wenn du nicht bei mir bist", grinst er und entlockt mir damit ein kurzes Lachen, ehe er meine Hand in seine nimmt und mich zu sich in den Arm zieht.

„Das ist eine dicke, fette Lüge und außerdem unglaublich kitschig", lache ich, kuschel mich im nächsten Moment jedoch an ihn und lasse meinen Kopf aufs Kissen sinken. Auch er muss etwas lachen, allerdings schlingt er kurze Zeit später seine Arme um meinen Bauch und zieht mich noch enger an sich, sodass mein Rücken gegen seinen Körper gepresst ist, legt sogar ein Bein über meine Eigenen und haucht: „Vielleicht ist es kitschig, aber gelogen?" Er platziert nun einen Schmetterlingskuss auf meinen Nacken. „Nein, gelogen ist es ganz bestimmt nicht", versichert mir.

Seine Worte und die Wärme, die ich, wie so oft, wieder spüren kann, lassen mich schmunzeln. Wir sind bereits länger als ein Jahr zusammen und dennoch spielt mein Herz in seiner Nähe verrückt und jede seiner Berührungen hinterlässt ein Kribbeln an genau dieser Stelle. „Dann glaube ich dir das mal", kichere ich verlegen, spüre nahezu sein Grinsen an meinem Nacken, als er mit seinen Händen unter mein Shirt geht und anfängt meinen Bauch zu streicheln.

Es herrscht eine kurze, angenehme Stille, bis seine Stimme schließlich ein weiteres Mal ertönt, wobei ich jedoch die Augen weiterhin geschlossen halte. 

„Baby?"

Seine Streicheleinheiten lassen nicht nach und die Müdigkeit, die mich, aufgrund der gemütlichen Atmosphäre, langsam überkommt, lassen mich ein einfaches „Mhm?", von mir geben. Zu mehr bin ich nämlich nicht in der Lage. „Wie ist es mit dir?", möchte er nun wissen. Anfangs verwirrt diese Frage mich ein wenig, mein Hirn arbeitet nicht allzu schnell, da ich vor einigen Sekunden noch fast eingeschlafen bin, allerdings verstehe ich auch nach paar Sekunden, dass es auf die Aussage, dass er ohne mich nicht einschlafen kann, bezogen ist und die Tatsache, dass er wissen möchte, ob es mir genauso ergeht, lässt mich schmunzeln.

Starry Night || Vkook [Texting]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt