Kapitel 60

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Taehyung Pov

Nachdem ich im Fahrstuhl stehe und den gewünschten Knopf drücke, schließen die Türen sich. Seufzend fahre ich mir durchs Haar und krame nach meinem Handy, um die Uhrzeit erfahren zu können. Solche Geschäftsreisen taten mir eigentlich immer ganz gut, die neuen Umgebungen sorgten sonst für Abwechslung und Entspannung, nur ist es diesmal überhaupt nicht so. Zurzeit wünsche ich mir nämlich nichts lieber, als wieder zurück nach Seoul zu fliegen, um bei Jungkook sein zu können. Wir haben uns gerade mal drei Tage nicht gesehen, doch es fühlt sich an wie eine ganze Ewigkeit.

Es dauert einige Minuten, aber nach einer Weile komme ich oben an, weswegen ich den Fahrstuhl verlasse und mein Zimmer ansteuere. Vielleicht hole ich mir später noch etwas zu essen oder bestelle mir etwas hierher, ich habe eigentlich noch keine genauen Pläne. Vielleicht rufe ich auch erst Jungkook an, bevor ich etwas esse, auch wenn wir vermutlich nicht lange telefonieren können, da ich mich bald hinlegen werde. Ich muss morgen ziemlich früh raus, so, wie es die letzten Tage war und die Nächsten auch weiterhin sein wird. Aber sobald ich wieder zuhause bin, werde ich mir ein paar Tage freinehmen, nicht nur, weil ich sie mir verdient habe, sondern auch, weil ich mit Jungkook einiges nachholen muss.

Als ich nach der Schlüsselkarte krame, welche in der Tasche meiner Anzugjacke ruht, öffne ich die Tür und nachdem ich diese auch wieder hinter mir schließe, ziehe ich die Jacke aus, welche ich vorerst in meiner Hand halte. Als ich auch aus meinen Schuhen schlüpfe, fällt mein Blick auf eine Tasche, die definitiv nicht mir gehört. Kurz zucke ich mit den Augenbrauen, ehe ich einige langsame Schritte mache, sodass ich nun einen perfekten Blick auf das große Bett habe, welches in dem Zimmer steht. Nur erblicke ich ein Bild, mit welchem ich in diesem Moment definitiv nicht gerechnet hätte. Meine Augen weiten sich, als ich Jungkook sehe, wie er da seelenruhig, nur in einem Bademantel, auf dem Bett sitzt und sich langsam aufsetzt, während ein ganz leichtes Lächeln seine Lippen ziert.

Nicht in der Lage irgendetwas zu sagen oder mich gar zu bewegen, starre ich ihn einfach nur an, als wäre er ein Geist und wer weiß, vielleicht ist er das sogar? Auch wenn ich ihn ganz deutlich sehen kann, scheint mein Verstand es nicht realisieren zu wollen. Es fühlt sich wie ein Traum an. Ich meine, wie kann das denn real sein? Wie soll er hergekommen sein und vor allem, wann soll das Ganze passiert sein? Zwar versuche ich mich aus meiner Starre zu lösen, nur geht es in diesem Moment einfach nicht, auch, wenn ich mir schon fast sicher bin, dass ich ihn mir einfach nur einbilde. Kann man jemanden so sehr vermissen, dass man sich schon vorstellt, diese Person zu sehen und das, obwohl sie nicht wirklich da ist? Gerade bin ich nämlich genau davon überzeugt.

Seinem Gesicht kann ich entnehmen, dass er etwas unsicher ist und als er aufsteht und einige Schritte auf mich zu macht, macht sich ein komisches Gefühl in meinem Brustkorb breit. Auch meine Beine scheinen bald nachgeben zu wollen.

„Ich hätte auch nicht damit gerechnet, dass ich das wirklich durchziehe. Es war eine spontane Entscheidung und ich war mir anfangs auch nicht sicher. Aber... hier bin ich", sagt er in einem ruhigen Ton, da er vermutlich meine Reaktion abwartet und bleibt direkt vor mir stehen, während seine Mundwinkel nach oben zucken. „Überraschung."

Als ich seine Stimme höre, überkommt mich eine angenehme Gänsehaut und ab diesem Moment wird mir auch bewusst, dass das hier nicht meiner Fantasie entsprungen ist, sondern dass er tatsächlich vor mir steht. Er hat sich wirklich in einen Flieger gesetzt und ist hergeflogen, um mich zu sehen.

Auf meinen Lippen bildet sich augenblicklich ein Grinsen und endlich schaffe ich es mich aus meiner Starre zu lösen. Meine Anzugjacke, welche bis eben noch in meiner Hand ruhte, lasse ich fallen, ehe ich auf ihn zu gehe, sein Gesicht in meine Hände nehme und einen langen Kuss auf seine Lippen drücke, den er sofort erwidert. Augenblicklich verspüre ich wieder dieses vertraute Kribbeln in meinem Bauch.

Als wir uns lösen, verteile ich einige flüchtige Küsse auf seinem Gesicht, weswegen er kichern muss, was wiederum mein Herz erwärmen lässt. Schließlich schaue ich ihn an und streichelte mit meinen Daumen über seine Wangen. „Du bist in wirklich Japan", grinse ich, was ihn ein weiteres Mal kichern lässt, ehe er nickt und seine Arme um meinen Körper schlingt, was ich ihm gleich tue, woraufhin wir uns innig umarmen.

Mein Herz droht mir aus der Brust zu springen, so sehr rast es in diesem Augenblick. Ich schließe die Augen und atme seinen Duft ein, genieße seine Nähe und Wärme, bis wir uns so weit voneinander lösen, dass wir uns wieder anschauen können. Auf seinen Lippen ist ein wunderschönes Lächeln zu sehen, er sieht so glücklich aus und auch ich kann nicht mehr aufhören wie bescheuert zu Grinsen. Nun ist er derjenige, der sich zu mir beugt und mich in einen sehnsüchtigen Kuss verwickelt.

Unsere Lippen bewegen sich im selben Rhythmus und als er die Arme um meinen Hals legt, fahren meine Hände zu seinem Hintern, welchen ich anfange zu massieren, was ihn in den Kuss keuchen lässt. Meine Zunge gleitet in seinen Mund, welchen er bereitwillig öffnet, während ich unter seine Beine greife und ihn anhebe. Sofort schlingt er diese um meine Hüfte, sodass ich das Bett ansteuern und ihn auf dieses legen kann. Wir lösen den Kuss und schauen uns an, woraufhin ich ihm seine feuchten Strähnen aus dem Gesicht streiche. Wie lange er wohl schon auf mich wartet?

„Wieso hast du nichts gesagt?", frage ich ihn mit einer ruhigen Stimme, streiche mit meinen Fingern durch seine Haare und mustere sein Gesicht. „Was wäre das denn für eine Überraschung gewesen?", erwiderte er, was mich noch breiter grinsen lässt.

Ich hätte im Leben nicht damit gerechnet, dass Jungkook nach Japan fliegt und das nur, um bei mir sein zu können. „Gott, Baby, ich habe so viele Fragen. Woher wusstest du denn, in welchem Hotel wir sind, welches Zimmer ich habe und wie bist du überhaupt hier rein gekommen?", plappere ich drauf los.

Eigentlich erwarte ich jetzt eine lange Erklärung, aber die bekomme ich nicht, weil sie nicht einmal nötig ist. „Ich habe dich einfach so sehr vermisst, Daddy. Jimin hat das mitbekommen und dann hat er Yoongi angerufen." Es reicht vollkommen, um zu verstehen, wie das Ganze so gut klappen konnte. Er hat Hilfe bekommen, aber ohne diese hätte es vermutlich nicht funktioniert oder er hätte mich fragen müssen und das wollte er bekanntlich nicht, da er mich überraschen wollte.

„Deine Überraschung ist dir auf jeden Fall gelungen, Baby."

Meine Worte lassen ihn glücklich Lächeln, was unglaublich süß aussieht. Wir küssen uns schließlich ein weiteres Mal, nur das dieser Kuss mit der Zeit deutlich intensiver und inniger wird. Meine Hand fährt über seinen nackten Oberschenkel, da er nur einen Bademantel trägt, was ich übrigens sehr willkommen heiße, und ich merke bereits, wie es in meiner Hose immer enger wird.
Schließlich fange ich damit an sanfte Küsse auf seiner Kieferpartie zu verteilen, wandere mit meinen Lippen zu seinem Hals, wo ich sanft an seiner Haut sauge. Jungkooks Hände greifen meine Haare und als ich mich zu seinem Ohr beuge, hauche ich: „Mein Babyboy war ganz brav, dafür wird er von Daddy belohnt." Nun nehme ich sein Ohrläppchen zwischen die Zähne und knabbere neckend an diesem.

Bei meinen Worten muss er aufkeuchen, ehe er seine Beine um meine Hüfte schlingt und mich enger an sich drückt, wobei unsere Mitten sich berühren, was uns beide kurz stöhnen lässt.

***
Partnerstory written by @riawincheserx & @elijeon

Starry Night || Vkook [Texting]Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora