Kapitel 43

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Taehyung Pov

Dank den jüngsten Ereignissen finde ich einfach keine Ruhe mehr. Seit Tagen vernachlässige ich meinen Job oder bin nur halbherzig dabei, weswegen ich mich dafür entschieden habe „Urlaub" zu machen und meine Arbeit an zuverlässige Mitarbeiter abgegeben habe. Ich sorge mich zu sehr um Jungkook, als das ich mich auf etwas anderes konzentrieren kann.

Er hat mich geblockt, reagiert nicht auf meine Anrufe und öffnet die Tür nicht, wenn ich bei ihm klingele. Nicht einmal bei Jimin scheint er sich gemeldet zu haben, was meine Sorge nur umso mehr wachsen lässt. Einfach rumsitzen und nichts tun bringt mich nicht weiter. Demnach habe ich mich dafür entschieden, wenigstens mal bei seiner Arbeit vorbei zu schauen. Soweit ich weiß sollte er heute nämlich Schicht haben. Ich bin so verzweifelt, dass ich wahrscheinlich alles tun würde, um mich zu vergewissern, dass es Jungkook gut geht.

Es kann einfach nicht vorbei sein, das würde ich niemals zulassen. Ein riesen Missverständnis kann auf gar keinen Fall für das Ende unserer Beziehung sorgen. Wir können nicht auseinander gehen, ohne alles geklärt zu haben. Das alles hätte definitiv eine andere Wendung genommen, wenn er mir einfach mal zugehört hätte. Mag sein, dass er meiner Erklärung keinen Glauben schenken wird, aber aufgeben, ohne es auch nur versucht zu haben, kommt bei mir nicht in Frage.

Verübeln kann ich es ihm nicht, das was er gesehen hat, scheint eindeutig zu sein. Wahrscheinlich hätte ich ebenfalls so reagiert, wenn ich sowas bei ihm gefunden hätte. Und auch, wenn ich nie mehr als eine Daddy und Babyboy Beziehung wollte, enttäuscht es mich ein wenig, dass er mir so wenig vertraut. Es mag daran liegen, dass er mit alldem nicht so vertraut ist und trotz der Tatsache, dass es keiner richtigen Beziehung gleicht, ist es keine Affäre.

Ich hätte Jungkook niemals bewusst weh getan und das sage ich nicht, weil ich sein Daddy bin und nur das Beste für ihn möchte, sondern, weil Jungkook mir tatsächlich etwas bedeutet. Mehr, als es bei den anderen Babyboys jemals der Fall gewesen ist. Alles, was ich jemals zu ihm gesagt hab, hat der Wahrheit entsprochen. Ich habe ihn niemals belogen, nur, um ihn ins Bett zu bekommen. Jungkook ist, und bleibt, etwas Besonderes für mich.

Zwar kann ich von mir selber nicht behaupten, dass ich Jungkooks Gefühle erwidere. Für mich geht das einfach viel zu schnell und wie erwähnt war es niemals meine Absicht gewesen, mit Jungkook eine richtige Beziehung einzugehen. Aber ich hätte wissen sollen, dass er so für mich empfindet. Im Nachhinein betrachtet war es sogar immer ziemlich offensichtlich. Und auch, wenn ich von seinen Gefühlen nun weiß, ändert es nichts für mich. Ich will ihn immer noch für mich haben und mich um ihn kümmern – ihm alles zu geben, was ich zu bieten habe. Auch, wenn es wahrscheinlich nicht die Art von Liebe ist, die er sich von mir erhofft.

Beim Café eingekommen, halte ich direkt nach Jungkook Ausschau, sobald ich dieses betrete. Fündig werde ich jedoch nicht, stattdessen kommt mir Jimin entgegen. „Wo ist Jungkook? Arbeitet er heute nicht?", frage ich ihn, wenn auch ein wenig enttäuscht. „Er hat mich gebeten, seine Schicht zu übernehmen", erklärt er mir bedrückt.

„Also hast du wenigstens mit ihm gesprochen?", stelle ich fest, auch, wenn es eher nach einer Frage klingt. „Ja, aber...", er macht eine Pause und stößt ein Seufzen aus, ehe er mein Handgelenk umgreift, um mich in eine ungestörte Ecke zu ziehen. „Aber er hat versucht mich abzuwimmeln. Er meinte bloß, dass ich mir keine Sorgen machen muss und er sich ein wenig erkältet hat, weswegen ich seine Schicht übernehmen soll. Und nachdem er mir nochmal versichert hat, dass es ihm gut geht, hat er einfach aufgelegt", beginnt er mir zu erklären. „Ich kenne Jungkook, Taehyung. Und das schon sehr lange. Wenn er Stress hat oder es ihm schlecht geht, braucht er Zeit für sich alleine. Das ist seine Schutzfunktion. Deswegen hab ich auch nicht weiter nachgefragt. Er wird es mir schon irgendwann erklären. Aber was auch immer du angestellt hast, du solltest es schleunigst wieder in Ordnung kriegen. Du scheinst nämlich ordentlich Mist gebaut zu haben."

Eine Weile steht er noch da und schaut mich vorwurfsvoll an, während ich mir seine Worte durch den Kopf gehen lasse. Jimin und Jungkook stehen sich wirklich nahe, das habe ich bereits bemerkt. Wahrscheinlich sollte ich seinen Worten also Vertrauen schenken, auch, wenn Jimin mir damit nicht wirklich weiter geholfen hat. Schließlich kann ich immer noch kein Kontakt zu ihm aufbauen und Jimin vorschicken kommt nun ebenfalls nicht mehr in Frage. Irgendwie war er noch meine einzige Hoffnung gewesen, wie es aussieht kommt Jungkook nämlich auch nicht mehr zur Arbeit.

„Komm ich mach dir einen Kaffee, wenn du schon da bist. Geht auf's Haus", schlägt Jimin vor und ehe ich protestieren kann, hat er sich auch schon an die Arbeit gemacht. Seufzend lasse ich mich auf einem Hocker vor der Theke nieder und schaue ihm dabei zu, wie er mir einen Kaffee zubereitet.

Plötzlich lenkt ein Handy, welches auf der Theke liegt, meine Aufmerksamkeit auf sich. Ist das Jimins? Kurz werfe ich einen Blick zu ihm und da er grad nicht schaut, nehme ich es einfach zur Hand. Das Hintergrundbild zeigt Jimin und Jungkook, es kann also nur ihm gehören. „Ich gehe mal kurz auf die Toilette", gebe ich ihm Bescheid.

Auf der Toilette muss ich feststellen, dass Jimin kein Sperrcode drin hat und ehe ich mich versehe, lande ich auch schon im Chat mit Jungkook.

Gott, sowas würde ich niemals tun, wenn ich nicht wirklich am Rande der Verzweiflung stehen würde...

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Partnerstory written by @riawinchesterx & @elijeon

Starry Night || Vkook [Texting]On viuen les histories. Descobreix ara