13. Alkohol

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Snape fühlte sich wie in einer Blase – die Information drang nicht wirklich zu ihm durch und fühlte sich völlig absurd an. Ein Horkrux. Durch Voldemort. Der Gedanke daran, war so albern und dennoch...es war tatsächlich möglich. Und es würde seine Symptome erklären. Irgendwie.

„Dann tu es.", sagte er mit belegter Stimme. All die Jahre hatte er gewusst, dass mit ihm etwas nicht stimmte und er hatte nie etwas dagegen unternommen. Nie. Es war ihm egal gewesen. Sein ganzes Leben war so sinnlos gewesen...das Einzige was er nur noch wollte, waren Antworten. Mehr nicht.

Hermine stand mit zitternden Knien in der Küche. Die Panik war ihr mitten ins Gesicht geschrieben, als sie heftig den Kopf schüttelte.

„Nein.", sagte sie mit fester Stimme, drehte sich um und begann wieder auf und abzuschreiten.

Snape beobachtete jeden ihrer Schritte, glitt mit seinem Blick von ihren Füßen, bis hin zu ihren Knien, ihrer Hüfte, ihren Schultern, ihrem Kopf...ihrem Gesicht. Sie kaute wieder auf ihrer Unterlippe. Auch wenn er eigentlich hätte froh oder panisch über diese Erkenntnis sein müssen - er fühlte nichts dergleichen. Stattdessen betrachtete er das junge Mädchen fasziniert, wie sie die Information in ihrem Gehirn zu verarbeiten versuchte, um eine andere, logischere Schlussfolgerung zu finden.

Weiterhin auf und abgehend, überlegte Hermine fieberhaft nach einer weiteren Erklärung. Was, wenn sie falsch lag? Sie würde Severus auf keinen Fall umbringen!

Erschöpfte ließ sie sich nach einer Weile auf ihren Stuhl fallen, legte ihre Hände in den Schoß und kaute grübelnd auf ihrer Unterlippe.

Snape rutschte unruhig hin und her, während sein Blick an ihr hängen blieb. Vereinzelte Strähnen hatten sich in ihrem Gesicht verfangen, geistesabwesend strich sie diese weg, was ihn vollkommen verrückt machte.

Was war nur mit ihm los? War es die allgemeine Melancholie? Die Tatsache, dass er sowieso nicht mehr lange leben würde? Wer garantierte denn, dass der Körper wirklich unversehrt blieb? Wer garantierte, dass es genauso ablaufen würde, wie bei Potter? Niemand. Die Chancen standen eher bei unter 50 Prozent.

Auch wenn er es nicht zugeben wollte, er hatte seit Jahren nicht mehr so viele Gefühle auf einmal empfunden. Sie überrumpelten ihn gradewegs. Irgendwie war Hermine nervig – ihre neugierige, penetrante Art - gleichzeitig jedoch, fand er ihre Anwesenheit durchaus angenehm. Nicht nur das, er fing an, sie wirklich zu genießen. Auch wenn sie erst seit 48 Stunden zusammen waren, es fühlte sich so vertraut an, dass es schon fast unheimlich war. Als ob das Schicksal sie zusammengeführt hatte und diese Zeit schon immer vorherbestimmt war. Als ob all das, was passiert ist und passieren wird, genauso passieren musste. Kurz schüttelte er sich, womit er Hermines Aufmerksamkeit einfing.

„Was ist?", fragte sie verwirrt. „Severus, was...was denkst du?"

Prüfend schaute sie ihn an, erneut versuchte sie irgendwie zu erahnen, was er fühlte. Unmöglich.

Snape lehnte sich entspannt zurück, kreuzte die Beine übereinander und verschränkte die Arme vor der Brust.

Stirnrunzelnd betrachtete Hermine seine lässige Haltung, die sie mehr nervös machte, als sie je zugeben würde.

Sein Blick ruhte weiterhin auf ihrem Körper, fast fühlte sie sich nackt unter seinem Blick. Seine Augen verrieten keine Gefühlsregung, lediglich seine Mundwinkel zuckten leicht nach oben, als sie errötet den Kopf senkte.

„Nun, die Chancen stehen 50 zu 50.", sagte er nach einer Weile amüsiert, was Hermine dazu veranlasste irritiert den Kopf zu schütteln, sodass sie seinen intensiven Blick erwidern musste. Gänsehaut überkam sie. Ihr war nicht klar, was es wirklich hieß, von Severus Snape angestarrt zu werden. Fast, als wollte er mit seinen bloßen, tiefschwarzen Augen in ihre Seele blicken.

AlpträumeWhere stories live. Discover now