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Namjoon's PoV.:

Der Reisebus war, dank der vielen Schlaglöcher die hier mitten im Niemandsland existierten, ständig am Ruckeln. Wir Kinder wurden hin und her geschaukelt und deswegen hatte es den ein oder anderen auch schon bei der Übelkeit gepackt.
Mir persönlich ging es noch relativ gut. Ich hatte Kopfhörer in den Ohren und meine Lieblingsplaylist war am Laufen, den Blick starr aus dem dreckigen Fenster gerichtet. Es gab nicht viel dort draußen zu sehen. Verständlich, denn wie schon gesagt befanden wir uns mitten in der Pampa; am Arsch der Welt. Jedenfalls fühlte sich das so an. Eigentlich waren wir noch in Asien. Wir befanden uns sogar noch in Südkorea. Irgendwo zwischen Gwangju und Busan. Doch den genauen Standort wusste ich nicht. Aber das wusste sowieso niemand so richfig.

Es gab nur eine Sache die wir alle mit Sicherheit wussten und zwar, dass wir auf dem Weg zu einem Camp waren, bei dem wir lernen sollten uns wieder in die Gesellschaft einzubringen.
Jeder saß hier aus ein und demselben Grund. Wir alle hatten gemeinsam, dass wir unsere Zeit zu gerne am Handy oder vor dem Computer verbrachten und uns somit von der realen Welt abschatteten. Und genau dies sollte hier verändert werden. Wie genau unsere beiden Couches das anstellen wollten, war mir noch ein Rätsel.

Tatsache war, ich vermisste meinen Laptop bereits jetzt schon und mein Handy umso mehr. Denn bevor wir in diesen öden Reisebus hatten steigen können, wurden uns die Handys abgezogen. Wir würden sie erst am Ende der zwei Wochen wiederbekommen.
Das hieß fürs erste: keine Anrufe, keine Nachrichten, kein Instagram abchecken und spät abends keine Pornos mehr gucken. Für ganze zwei Wochen lang. Das würde ich definitiv nicht überleben...

Seufzend lehnte ich meinen Kopf an das kalte Fenster an und schloss die Augen.

Zwei Wochen mitten in der Pampa, wo ich niemanden kannte und auch definitiv nicht kennen lernen wollte, war für einen in sich gekehrten Jungen wie mich die reinste Qual. Ich würde alles darum geben die Zeit zurück zu drehen und noch einmal mit meinen Eltern darüber zu diskutieren. Sie anflehen, mich nicht in dieses Sozial Camp zu schicken und zu versprechen, dass ich mich auch selbstständig ändern konnte.

Der Bus hörte plötzlich auf so stark herum zu wackeln und verwirrt öffnete ich meine Augen wieder, sah mich wortlos um. Wir standen mitten auf einer großen Weide und direkt vor uns breitete sich ein dichter Wald aus.
Einige andere Kinder hatten sich bereits leise murmelnd erhoben und scannten nun die Umgebung ab. Das wir nicht an einem spaßigen Ort waren, wurde allen sehr schnell bewusst und somit erfüllte sich der Bus nach und nach mit dem kläglichen Gejammer und Geschimpfe von pubertierenden Teenagern.

„Setzt euch bitte alle wieder hin!“, erklang die ruhige Stimme eines älteren Herrn. Er stand ganz vorne und hatte eins dieser alten Mikrofone in der Hand, welches bei jedem Mal reinsprechen laut fiepte, aber durch welches er bequemer zu uns allen sprechen konnte.
Ich zog meine Kopfhörer aus den Ohren heraus und lauschte gespannt seinen nächsten Worten.

„Wir ihr vielleicht alle seht, sind wir an unserem Ziel angekommen! Wir werden gleich – einer nach dem anderen – den Bus verlassen, unsere Taschen nehmen und uns zu dem Waldrand begeben. Dort werde ich euch dann die nächsten Anweisungen geben. Seid bei dem Verlassen des Busses bitte vorsichtig. Es wird nicht gedrängelt, verstanden?“, sagte er und kurz nach dieser Rede gab es ein unverständliches Gemurmel der anderen. Ich setzte mich auf, wickelte meine Kopfhörer vernünftig auf und verstaute diese dann, gemeinsam mit meinem kleinen MP3-Player, in meiner Tasche. Dann raffte ich mich auf, schnappte mir den Rucksack und mischte mich unter die Schlange an Schülern, welche sich auf dem Engen Gang zwischen den Sitzen bereits gebildet hatte. Sie alle tummelten mit kleinen Schritten auf die geöffnete Tür des Busses zu und ich war heilfroh, als ich aus diesem Gedränge raus war und die frische Luft einatmen konnte. Während einige schon zu dem Stauraum des Busses liefen, sah ich mich erst einmal in aller Ruhe um.

Doch es gab hier nach wie vor nicht viel zu sehen. Bloß die riesige Weidefläche und der Wald, hier und da ein kaputter Zaun. Meilenweit entfernt konnte man noch den kümmerlichen Schotterweg erkennen, über welchen wir hier hergelangt waren.
Ich drehte mich um und schaute nun in die Richtung, in die der Wald lag. Obwohl er so groß und voll von unterschiedlichen Nadelbäumen war, sah er irgendwie genauso verlassen aus, wie die Weidefläche.

Ein Seufzer verließ meine Kehle und mit kleinen Schritten machte ich mich schließlich auf den Weg, meine Reisetasche abzuholen. Vor dem Kofferraum des Busses stand eine riesige Traube an Schülern und alle versuchten irgendwie gleichzeitig an ihre Sachen zu kommen. Doch dafür hatte ich in diesem Moment keinen Nerv, also stellte ich mich etwas beiseite und wartete brav darauf, dass sich etwas Luft bildetet. Und nach satten 10 Minuten war dies dann auch endlich mal geschehen. Dankend nahm ich dem Busfahrer meine Reisetasche ab und folgte schließlich den anderen Kindern.

Der Weg vom Bus bis zum Waldrand, war nicht wirklich lang und als wir ankamen, wurden wir gebeten uns alle in eine Reihe zu stellen. Mit dem Gesicht zu Mr. Park, welcher auf einer leeren Cola Kiste stand und uns alle begutachtete. In den Händen hielt er ein Klemmbrett und gelegentlich schaute er mal darauf und begann dann uns Schüler durchzuzählen.

Als wir scheinbar alle vollzählig waren, begann er seine nächste Rede. „So! Erstmal freut es mich, euch alle bei diesem Camp begrüßen zu können. Ich hoffe, wir werden alle gut miteinander auskommen! Mein Kollege und ich“, und hierbei deutete er erst auf den kleinwüchsigen Typen neben sich und dann auf sich selber, „haben uns schon Gedanken über die Teamaufteilung gemacht! Wir haben einfach wahllos irgendwelche Jungs von euch zusammengesteckt und hoffen natürlich, das ihr gut miteinander klarkommt. Sollte euch in den ersten drei Tagen auffallen das ihr nicht in euer Team reinpasst, dann wendet euch bitte entweder an mich, oder meinen Kollegen“. Dann begann er endlich einige Namen vorzulesen. Die genannten sollten nach vorne treten und sich ein farbiges Armband geben lassen.

Als auch endlich mein Name aufgerufen wurde und dazu noch drei weitere, trat ich aufgeregt aus der Reihe heraus und nahm die Typen unter die Lupe, mit denen ich mich nun für zwei Wochen abgeben musste.
Der erste war klein und machte auf mich einen schüchternen Eindruck. Der andere war das komplette Gegenteil des ersten, denn er sprang förmlich nach vorne und hatte ein fettes Grinsen im Gesicht. Der letzte, welcher überraschenderweise direkt neben mir gestanden hatte, sah so aus, als würde ihn das alles hier unheimlich aufregen…
Ich fühlte mich jetzt schon etwas unwohl in dieser Gruppe. Das konnte doch nicht gut gehen. Weder wollte ich mit einer schüchternen Memme meine Zeit verbringen, noch mit einem aufgedrehten Typen und erst recht nicht mit jemandem, der aussah, als würde er gleich alles kurz und klein schlagen.

Kurz vor Mr. Park blieben wir stehen und sein Kollege hielt uns seine ausgestreckte Hand hin, in welcher vier orangene Armbänder lagen.

Auch noch Orange, schoss es mir genervt durch den Kopf, ehe ich eines der Stoffbänder nahm und über mein Handgelenk streifte. Danach marschierte ich gemeinsam mit meiner Gruppe etwas weiter abseits zu den anderen Gruppen.

Hallo alle zusammen ^^
Dies hier wird meine erste FF auf Wattpad sein. Warum ausgerechnet Sugamon, keine Ahnung. Ich shippe gefühlt alles mit jedem und die Charaktere haben gut zusammen gepasst :D Naja, ich hoffe die FF wird euch gefallen. Wenn ja, dann lasst doch gerne ein kleines Feedback da :)

Edit: Das ist meine erste richtige Fanfiktion gewesen und sie ist grauenvoll, so please have mercy on me ;-;

Social Camp // NamGiWhere stories live. Discover now