30.

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Yoongi's PoV.:

Am nächsten Tag machten wir gleich nach dem Frühstück mit unseren Proben weiter. Meine Knie taten bereits nach dem zweiten Versuch eine Standhafte Pyramide hinzubekommen weh, weswegen ich fluchend herumjammerte.

„Solch böse Wörter, von solch süßen Lippen... Also wirklich, Yoongi“, seufzte Namjoon, welcher mich dabei wohl gehört hatte. Er hockte sich schmunzelnd zu mir auf Augenhöhe und strich mir ein paar störende Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Halt die Fresse“, zischte ich ihm daraufhin zu. „Ich habe das Gefühl, dass du von Tag zu Tag frecher wirst“, stellte er fest. Chanyeol, welcher direkt neben mir kniete, prustete belustigt los. Grimmig sah ich zu ihm, ehe ich meine Aufmerksamkeit wieder Namjoon schenkte. „Das bildest du dir ein“, brummte ich dann. „Wenn du meinst“, trällerte der Jüngere und raffte sich wieder auf. Ich verdrehte daraufhin die Augen und schüttelte den Kopf.

Namjoon's Spielereien hatten mit den Tagen zugenommen. Er ärgerte mich wo er nur konnte. Nebenbei ging er allerdings auch mit mir um, als wären wir ein frisch verheiratetes Pärchen.
Dieser Wechsel von nervig zu niedlich wurde teilweise echt anstrengend für mich. Ich wusste nicht recht was ich von ihm halten sollte. Ihn mögen, weil er manchmal so liebevoll mit mir umging, oder ihn hassen, weil er mich nervte?

„Achtung, ich lasse Taehyung los!“, brüllte Hoseok plötzlich. Daraufhin stemmte ich meine Arme kräftiger in den Boden, damit ich mehr halt hatte. Dadurch das Tae auf Jungkook's und Baekhyun's Rücken etwas herumwackelte, geriet auch ich ins Schwanken. Jedoch versuchte ich dem standzuhalten, damit wir endlich mal mit dem Projekt voranschreiten konnten.

„Gut Tae!“, grinste Namjoon zu dem Jüngeren hoch und hielt ihm einen Daumen nach oben. Daraufhin entfernte er sich etwas von uns, drehte sich zu dem imaginären Publikum um und begann seine Erklärung zum Thema Team zu halten. Nach ein paar Minuten, in denen wir bereits anfingen vor Anstrengung zu schwitzen, war er dann fertig.

Wie besprochen lösten wir unsere Pyramide vorsichtig auf, traten beiseite und ließen Hoseok und Taehyung ihr kleines Drama spielen.
Da ich dabei direkt neben Jungkook stand, konnte ich ihn ab und zu genervt zischen hören. „Was ist denn bei dir los?“, fragte ich leise nach. Der Jüngere warf mir daraufhin einen ernsten Blick zu. „Wie kann es sein das Hoseok mit den ganzen Jungs so gut klarkommt? Ich meine, der hängt sich an alles und jeden dran“, erklärte er mir und deutete auf die beiden Jungen, die gerade wegen einer verpatzten Szene etwas herumalberten. Ich zog überrascht die Augenbrauen hoch. „Klingt für mich so, als wärst du Eifersüchtig“, merkte ich dann an. „Auf wen sollte ich denn bitte Eifersüchtig sein. Ich mag weder Hoseok, noch Taehyung“, grummelte er beleidigt.
„Alles Lügen. Du stehst zu Hundert Prozent auf einen von den beiden“.
„Gar nicht wahr!“, aufgebracht sah der Schwarzhaarige mich an. Das er dabei etwas lauter geworden war, bemerkte er erst als sich die anderen besorgt zu uns umdrehten.

Ich ließ Jungkook's Worte mit einem schamlosen Grinsen stehen. Das er so sensibel auf meine Auffassung reagiert hatte, war für mich Antwort genug gewesen.

„Was ist denn hier los?“, hörte ich plötzlich Namjoon's tiefe Stimme von hinten in mein Ohr flüstern. Ich zuckte erschrocken zusammen und sah dann hinter mich. „Ich bin es nur“, lächelte er mir zuckersüß zu. Genervt verdrehte ich die Augen und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf Hoseok und Taehyung, die ihr Schauspiel bereits weiter führten.
„Sorry, Kleiner. Ich wollte dich nicht erschrecken“, entschuldigte Namjoon sich bei mir und zog mich an meiner Hüfte etwas weiter zu sich. Augenblicklich begannen meine Wangen zu glühen, weswegen ich eingeschüchtert den Kopf senkte. Genau diese Aktionen waren es, die mein Herz schneller schlagen ließen. Und da er damit auch nicht aufhören wollte, war ich wirklich kurz davor mich in ihn zu verlieben. Doch da gab es ja auch noch die dunkle und perverse Seite in ihm, die ich nicht ausstehen konnte. Und genau in diesem Moment, kam sie wieder zum Vorschein. Fast schon vorsichtig, rutschte die große Hand des Jüngeren auf meinen Arsch und kniff verspielt hinein.

Mit einem entsetzten quicken sprang ich von ihm weg und hielt mir die angegriffene Stelle. „Spinnst du?!“, fluchte ich auf, woraufhin die Blicke der anderen wieder auf uns vielen. Namjoon hob beschämt lachend die Hände hoch und schüttelte mit dem Kopf. „Ich habe nichts gemacht“, beteuerte er dann. „Von wegen“, zischte ich und stellte mich wieder neben ihn. Am liebsten hätte ich ihm jetzt einen Dialog vorgehalten, doch ich wollte nicht das die anderen Jungs davon mitbekamen. Das würde nur für unnötige Unruhen sorgen.

„Warum bist du die letzten Tage so sensibel, huh?“, hakte Namjoon leise nach. „Du nervst mich“, erwiderte ich daraufhin. „Tue ich das? Ich mache doch gar nichts“, schmollte er. „Doch, tust du. Es nervt mich das du nur bei mir ankommst, wenn du meinen Körper anfassen willst“, zischte ich ihm leise zu.
Daraufhin hielt der Schwarzhaarige kurz inne und sah nachdenklich auf den Boden. „Gut, dann werde ich das ab jetzt lassen“, sagte er schließlich. Überrascht drehte ich mich zu ihm um. Seine Antwort war ihm so simpel über die Lippen gerutscht, dass ich ihm kaum glauben schenken konnte.
„Ehrlich jetzt?“, hakte ich nach. „Ja, natürlich. Wenn es dich stört, dann lasse ich es“, sagte er. „O-Okay“, stammelte ich und drehte mich wieder zu Taehyung und Hoseok.

Tatsächlich fasste Namjoon mich den Rest des Tages lang nicht mehr an. Weder an meinen Hintern, noch meinen Hüften. Selbst meine Hände ließ er in Ruhe. Und auch, wenn ich mich deswegen deutlich wohler fühlte, bereute ich meine Bitte. Denn plötzlich hörte er sogar auf mit mir zu sprechen. Es war, als würde ich in seiner Welt nicht mehr existieren. Als hätte ich mich in Luft aufgelöst. Zwar erwiderte er auf meine Fragen noch etwas, aber es war immer nur stummes nicken, oder zustimmendes brummen.

Das frustrierte mich im Laufe des Tages so sehr, dass ich wieder schlechte Laune bekam. Schließlich hatte ich nichts weiter gewollt, als das er aufhört ständig meinen Körper anzufassen. Mich mit ihm unterhalten und unsere nervigen, aber auch irgendwie lustigen Diskussionen haben, wollte ich dennoch. Sie einzustellen war nie meine Absicht gewesen.

Am Abend entschied ich mich dann dazu, mit zu Jimin und Taehyung's Zelt zu gehen. Ich hatte keine Lust auf einen stummen Namjoon, der mich geflissentlich ignorierte.

„Ich glaube das ist das erste Mal, dass du von dir aus zu mir kommst“, grinste Jimin, wobei seine Augen wieder zu niedlichen schlitzen wurden. „Tut mir leid, aber ich habe echt keine Lust auf Namjoon“, seufzte ich. „Schon in Ordnung. Aber was war eigentlich los zwischen euch. Erst hast du ihn angemotzt und danach war komplette Funkstille“, hakte Jimin nach und ließ sich auf seinen Schlafsack fallen. Ich setzte mich auf Taehyung's Platz, da der Jüngere noch nicht da war und laut Jimin auch erst später kommen würde. „Ach, er hat mich nur genervt“, winkte ich ab, da ich tendenziell ungern über solche Sachen sprach. „Erklär es mir. Und zwar vernünftig“, forderte der Jüngere mich auf. Seufzend warf ich einen Blick auf ihn. „Normalerweise rede ich nicht über solche Dinge“.
„Und normalerweise würde mich sowas nicht interessieren, da du mir praktisch fremd bist. Aber ich kenne dich mittlerweile recht gut und finde dich nett. Also lass mich dir helfen, ja?“, leicht lächelnd sah er mich an.

Da ich diesem liebevollen Gesichtsausdruck nicht wiederstehen konnte, begann ich es ihm schließlich zu erklären. Und zwar alles. Angefangen mit dem Deal und weiterführend mit den komplizierten Gefühlen, die ich gegenüber Namjoon entwickelt hatte.
Jimin schien das ganze von Wort zu Wort unglaublicher zu finden, denn sein Kiefer klappte immer weiter nach unten. Als ich zu Ende erzählt hatte, drückte ich ihm amüsiert den Mund zu.

„Also das nenne ich mal eine Story. Man könnte das glatt als eine K-Drama Vorlage benutzen. Aber jetzt mal ehrlich, Namjoon's Verhalten verwirrt gerade sogar mich. Wäre er nicht so pervers, dann hätte ich vermutet das er in dich verliebt ist. Aber so ist mir das alles sehr suspekt“, brabbelte er gleich drauf los. Zustimmend nickend schaute ich auf meine ineinander gefalteten Hände herab. „Er ist ja auch eigentlich ganz nett, aber das er mich immer anfassen und ärgern muss, nervt zutiefst“, seufzte ich aus. „Ich verstehe dich“, sprach Jimin auf mich ein und legte eine Hand auf meine Schulter, „Aber sag mal, bist du nicht vielleicht schon in ihn verliebt?“.
Ich hob meinen Kopf und sah ihn ausdruckslos an. Dann zuckte ich unwissend mit den Schultern. „Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Manchmal glaube ich, dass ich ihn liebe. Dann wiederrum aber nicht...".

Namjoon hat bei Yoongi entgültig das Fass zum Überlaufen
gebrachtヽ( ´¬')ノ
Jetzt wird es spannend zwischen den beiden...

Was ist eigentlich euer Lieblingslied von Bts? :3
Meins ist I Need You, weil damit alles angefangen hat und ich es auf dauerschleife hören könnte xD

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