16.

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Namjoon's PoV.:

Yoongi klappte sprachlos die Kinnlade runter und ein Gurgeln kam aus seiner Kehle. „D-Du bist doof“, brachte er schließlich heraus, ehe er sich aufraffte und zu Jimin lief, welcher gerade dabei zusah wie Jungkook von Taehyung belästigt wurde. Ich grinste fröhlich in mich hinein. Yoongi hatte meine Worte immerhin nicht verneint, lediglich nur, dass ich doof wäre. Und das war nun wirklich nichts Neues mehr.

Nachdem alle Teams wieder zu Atem gekommen waren, trommelte Mr. Park uns am Rande des Spielfeldes zusammen.
„Ihr habt echt gut gespielt, Jungs! Wirklich klasse! Das The Winners Team hat den Ersten Platz gemacht und bekommt deswegen heute Abend ein Eis von McDonalds spendiert!“, kündigte Mr. Park an. Ein enttäuschtes Stöhnen raunte durch die Reihen. Hingegen johlte das The Winners Team laut und hüpfte fröhlich durch die Runde.

„Die haben es gut“, seufzte ich.
„Ja, bei der Hitze ein Eis von McDonalds zu essen, wäre echt ein Traum“, stimmte Jungkook mir zu. „Hey Kookie, wenn das alles hier vorbei ist kann ich dich ja mal zum Eis essen einladen“, versuchte Taehyung den Jüngeren aufzumuntern. Dieser verdrehte daraufhin die Augen und ich musste augenblicklich losprusten. Taehyung's ständiges geflirte, was immer und immer wieder nach hinten losging, war einfach zu amüsant. „Mh, lass stecken Taehyung… Ich kenne dich noch nicht mal richtig“, winkte er schließlich ab. „Dann lerne mich kennen“, zwinkerte Taehyung. Jungkook verdrehte genervt die Augen und wendete sich von ihm ab.

„Da ihr euch heute alle so gut angestrengt habt, bekommt ihr den Rest des Tages frei. Ihr könnt euch Baden gehen und danach sonstiges machen. Hauptsache ihr verlasst das Camp nicht!“, rief Mr. Park durch die Runde und fügte noch schnell hinzu, „Ach ja und das Gewinnerteam kann dann gegen 15:00 Uhr zum Lagerfeuerplatz kommen. Dann bekommt ihr euer Eis!“.

Mit einem unruhigen Murmeln lösten wir uns alle auf und schlenderten zurück zu unseren Zelten. „Geht jemand mit zum Bach? Ich schwitze und stinke und will mich waschen“, fragend sah Hoseok uns an. „Ich komm mit!“, meldete sich Jimin zu Wort. „Ich auch“, sagte ich schnell.
Letztendlich gingen wir alle zusammen los. Ein paar Jungen aus den anderen Teams gingen ebenfalls mit, sodass es auf dem Weg dorthin ziemlich laut und lustig wurde.

Yoongi's PoV.:

Etwas weiter entfernt von den anderen, legte ich meine Pflegeutensilien ab und begann mich bis auf die Boxershorts auszuziehen. Dann watete ich langsam in das lauwarme Wasser des Baches rein.

„Yoongi, was machst du denn ganz da hinten? Komm doch zu uns!“, rief Hoseok mir zu und fuchtelte dabei wild mit seinen Händen herum. Ich verdrehte die Augen, kam seiner Bitte aber nach und watschelte zu den anderen.
„Warum wäscht du dich denn immer da hinten? Du siehst so einsam aus, wenn du da so alleine stehst…“, hakte Hoseok nach. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich mag es nicht so gerne mich vor anderen Menschen zu waschen“. Daraufhin bekam ich von den anderen bloß fragwürdige Blicke zugeworfen. Doch diese versuchte ich zu ignorieren und begann meine Haare zu waschen. Ich hatte keine Lust auf Erklärungen.

Als ich auch meinen Körper eingeseift und abgespült hatte, machte ich mich gleich wieder auf den Weg den Bach zu verlassen. Ich wollte nicht unnötig lange in dem Wasser stehen und schrumpelige Hände und Füße bekommen.
Doch die Sache mit dem rausgehen war leichter gesagt, als getan. Mit meiner kleinen zierlichen Körperstatue schaffte ich es einfach nicht mich an der mit Moos bewachsenen Bachseite hinaufzuziehen. Da brachte mir nicht einmal das hochspringen etwas. Denn egal wie weit ich es schaffte, ich rutschte immer wieder ab.

„So ein Scheiß“, fluchte ich leise vor mich hin, schwang mein Bein hoch und krallte mich in dem Moos fest. Dann versuchte ich mich auf ein weiteres hochzuziehen. Doch natürlich klappte es auch dieses Mal nicht. Kurz bevor ich wieder abrutschen und mit einem lauten platschen im Wasser landen konnte, packte jemand an meinen Hintern und drückte mich hoch. Ein unmännliches quicken verließ meine Kehle und kaum lag ich auf dem Ufer, rollte ich mich von der Bachseite weg.

„Spinnst du?!“, keifte ich los, als ich Namjoon's grinsendes Gesicht erkennen konnte. „Du sahst so aus als würdest du Hilfe gebrauchen können“, erklärte er sich. „Und deswegen packst du mir gleich an den Arsch?!“.
„Ja“, kicherte er. Dann stemmte er sich ebenfalls an dem Ufer ab und hievte sich mit einem eleganten Sprung aus dem Wasser. Mit offenem Mund bestaunte ich seine Armmuskeln, welche sich bei dieser Aktion angespannt hatten. In Kombination mit den feinen Wassertropfen, die an seiner Haut herunterrollten, sah er verdammt gut aus.

„Mund zu, es zieht“, Namjoon hockte sich vor mich und drückte mein Kinn hoch, sodass mein Mund sich schloss. Ich schüttelte augenblicklich den Kopf und sprang auf meine Beine. „Pack mich nicht an!“, knurrte ich ihm zu, hob dabei warnend den Finger an. Grinsend hakte er seinen Zeigefinger bei mir ein, zog mich an diesem zu sich ran und raunte mir dann zu: „Spätestens heute Abend wirst du darum betteln, dass ich dich anfassen soll“.
Ich schubste ihn etwas von mir weg und gab ein verächtliches Schnauben von mir. „Ganz sicherlich nicht!“. Damit stapfte ich dann an ihm vorbei, trocknete mich ab und zog mich um. Mit meinen Pflegeutensilien, den verschwitzten Klamotten und der nassen Boxershorts in der Hand, machte ich mich auf den Weg zurück zum Camp. Das ich dabei einen verwirrt nach meinem Namen rufenden Hoseok zurückließ, war mir erst einmal egal. Ich musste da schnellstmöglich weg, denn ansonsten hätte Namjoon mich noch weiter geärgert und darauf konnte ich gut verzichten.

Plötzlich hörte ich schnelle Schritte hinter mir und als ich mich umdrehte, um zu schauen wer das sein könnte, entdeckte ich Jimin. Seine Orange gefärbten Haare hüpften beim Rennen auf und ab und er trug ein aufrichtiges Lächeln im Gesicht.
„Du bist ganz schön schnell, wenn du willst“, keuchte er, als er bei mir ankam. „Kann sein“, antwortete ich abwesend und ging weiter. Er folgte mir nichtsdestotrotz. „Und warum bist du hier? Auch, weil du zu viel zockst?“, fragte er nach. „Ja“, war meine knappe Antwort. Mir war gerade nicht sonderlich nach Reden zumute.
„Was zockst du am liebsten?“, hakte er weiter nach.
„League of Legends“.
„Echt? Wie heißt du da?“.
„Agust_Demon“, antwortete ich knapp. Jimin's Kinnlade klappte daraufhin runter und er sah mich ungläubig an. „Du bist Agust_Demon?! Ich heiße da Jimbles! Wir haben in dem Chat immer miteinander geschrieben!“, platzte es aufgeregt aus ihm heraus.

Ich musste kurz überlegen ob ich wirklich jemanden mit dem Namen Jimbles kannte. Und der kleine Orangehaarige hatte recht. Mit ihm hatte ich fast jeden Tag gechattet. Meistens hatten wir über League of Legends gesprochen, doch es waren auch andere Themen vorgekommen, wie Freunde, Familie und Musik. Meine schlechte Laune verwandelte sich augenblicklich in Gute und grinsend sah ich ihn an. „Wie klein die Welt doch ist“. Er nickte heftig: „Ich wollte dich immer mal persönlich kennenlernen und jetzt stehst du vor mir. Das ist verrückt!“. 
„Das stimmt. Und das wir uns ausgerechnet hier treffen; in einem Camp, indem wir lernen sollen wieder unter Menschen zu kommen“.
„Ja. Aber sag mal, finanziert deine Mutter das, oder wie? Du hast doch mal erwähnt, dass euer Verhältnis zueinander nicht das Beste ist…“, hakte er nach. Ich seufzte schwer aus und zuckte mit den Schultern. „Naja… Sie finanziert es mir zwar, aber nicht ganz freiwillig. Das Jugendamt hat ihr da etwas Nachdruck gegeben“, sagte ich. „Achso“, der Jüngere wusste ganz genau, dass das Thema ein sehr schwieriges für mich war und deswegen war ich ihm auch unfassbar dankbar, als er nicht weiter darauf herumritt.

Ich hätte auch gerne so einen kleinen Jimin um mich, der mir gute Laune macht. Oder Motivation, denn die könnte ich gerade gut gebrauchen. Ich habe gleich nämlich Training, könnte jetzt aber so einschlafen xD
Naja, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen :3

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