4.

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Namjoon's PoV.:

„Was willst du hier?“, sprach Hoseok die Frage aus, die gerade in unserer aller Köpfe herumschwirrte und wir drei musterten Taehyung misstrauisch. Dieser zuckte, weiterhin grinsend, mit den Schultern und antwortete: „Weiß nicht. Vielleicht den Versuch starten, mich mit euch anzufreunden? Soweit ich weiß werden sich irgendwann zwei Gruppen zusammentun müssen und gegen die anderen Gruppen in irgendeiner Art Wettkampf antreten. Ihr seht mir nach ein paar netten Jungs aus und deswegen wollte ich den Vorschlag machen, dass, wenn es irgendwann zu der zusammenstellung solcher Gruppen kommen sollte, wir dann eine formen. Team Blau und Team Orange“.
„Warte... Die jetzt bestehenden Vierergruppen müssen sich mit einer anderen Vierergruppe zusammentun und dann gegen die anderen Gruppen antreten? In einem Wettkampf? Was denn bitte für ein Wettkampf?“, hakte ich verwirrt nach. Taehyung zuckte mit den Schultern. „So viel weiß ich nun auch wieder nicht. Ich weiß nur, dass es irgendwann so kommen wird“, meinte er.

Ich legte die Stirn in Falten. Dieses Camp war doch immer für eine gute Überraschung offen.

„Und du willst dich mit uns anfreunden, obwohl Jungkook dich vorhin so angeschnauzt hat?“, fragte nun Hoseok nach und auf Taehyung's Gesicht legte sich ein sanftes Lächeln. Eigentlich hätte er mit solch einem Lächeln vollkommen friedlich aussehen müssen, doch irgendwie sah es an ihm gruselig aus.
„Jungkook heißt du also“, grinste Taehyung zufrieden und starrte den Jüngeren an. Dieser ließ seine flache Hand gegen die Stirn klatschen und prügelte dann verärgert auf Hoseok ein. „Du Idiot! Jetzt weiß er meinen Namen“, fluchte der Schwarzhaarige und boxte noch ein letztes Mal auf Hoseok's Oberarm ein. „Aua“, kicherte dieser und rieb sich schmollend die getroffene Stelle. Jungkook schnalzte daraufhin nur genervt aus.
„So schnell wirst d-…“, Taehyung wurde mitten in seinem Satz von Mr. Parks lautem Ruf unterbrochen, der ankündigte, dass seine Pilzsuppe nun fertig sei. Der Jüngste von uns war sofort auf den Beinen und flitzte zu unserem Coach rüber. Taehyung beeilte sich, dem Kleineren dicht auf den Versen zu bleiben und schließlich verschwanden die beiden hinter ein paar Zelten.

„Was für ein verrückter Typ“, seufzte Hoseok aus und kämpfte sich ebenfalls aus seinem Zelt. „Wen genau meinst du jetzt? Den neugierigen Taehyung, oder den frechen Jungkook? Oder sind wir wieder beim Thema Yoongi?“, lachte ich und auch Hoseok musste nun wieder lachen. Dann hielt er mir seine Hand hin und half mir ebenfalls auf die Beine. „Du hast recht. Irgendwie sind hier alle etwas verrückt“, grinste er dann und zustimmend nickte ich.

Gemeinsam schlurften wir schließlich  zwischen all den Zelten hindurch, zu einer kleinen Feuerstelle. Die meisten Teams waren schon vollständig da und saßen auf dicken Holzstämmen um ein kleines Feuerchen herum. Über dem Feuer hing ein dickbäuchiger Kessel, in dem wohl Mr. Parks berüchtigte Pilzsuppe vor sich hin blubberte. Kopfschüttelnd ließ ich mich auch auf dem dicken Stamm nieder und starrte in das leuchtende Feuer. Hoseok nahm direkt neben mir Platz.
„Mir kommt jetzt schon das Kotzen“, grummelte er, während er auf den Kessel starrte. „Wenn wir dazu kein Brot oder sowas bekommen, dann werde ich davon keinen Bissen runter kriegen“, stimmte ich ihm zu. „Keine Sorge, es gibt Brot dazu!“, hörten wir plötzlich Mr. Park sprechen. Er stand direkt hinter uns und hatte sich zu uns hinunter gebeugt. Hoseok zuckte heftig zusammen und wäre der Baumstamm nicht so dick gewesen, wäre er vor Schreck sicherlich von ihm heruntergefallen.

„Gott, haben Sie mich erschrocken“, keuchte er aus und legte eine Hand an seine Brust. Unser Coach lachte laut aus und klopfte Hoseok beruhigend auf die Schulter. „Tut mir leid… Ach ja und es reicht übrigens vollkommen aus, wenn du mich Mr. Park nennst. Ich weiß, ich sehe aus wie ein Gott, aber das bin ich überraschenderweise nicht“, scherzte der alte Mann. Daraufhin konnten Hoseok und ich nicht einmal Lachen, denn der Scherz war echt schlecht gewesen. Also zogen wir nur fragwürdig eine Augenbraue hoch und wendeten uns dann einfach wieder von ihm ab.

Mr. Parks lachen erlosch augenblicklich und er ging um uns herum, um an seine Pilzsuppe heran zu kommen. Er rührte ein paar Mal in der Brühe herum, ehe er sich wieder abwendete und ein paar Plastikschüsseln hervor holte. Jeder von uns bekam eine angemessene Menge in eine der Schüsseln gefüllt und in die Hand gedrückt.

Mit einem kritischen Blick musterte ich das braune Wasser, in dessen ein paar geschnittene Pilze und Kräuter herumschwammen. „Das sieht sowas von zum Kotzen aus“, nuschelte Hoseok und schöpfte sich etwas von der Suppe auf seinen Löffel rauf. Angewidert sah ich ihm dabei zu, wie er Mr. Parks Pilzsuppe zu essen begann. „Schmeckt es?“, fragte ich nach, als er den zweiten Löffel in sich schob. Er hustete daraufhin etwas und zuckte mit den Schultern. „Naja… Es ist nicht besonders lecker, aber man kann es essen“, meinte er, woraufhin ich nickte und mich auch daranmachte, einmal zu probieren.
Und Hoseok hatte tatsächlich recht. Es schmeckte nicht besonders lecker… Eigentlich schmeckte es nach gar nichts, aber man konnte es essen.

Nachdem wir alle aufgegessen hatten, durften wir zurück zu unseren Zelten gehen und uns Bettfertig machen. Ich war zwar unheimlich müde von diesem anstrengenden Tag, doch wirklich Lust zu meinem Zelt zu gehen und mich schlafen zu legen, hatte ich nicht. Denn dann würde ich auf Yoongi treffen und dicht neben ihm liegen müssen. Neben diesem Griesgram, der es nicht für nötig gehalten hatte uns mehr als seinen Namen zu verraten. 
Hoseok und Jungkook machten die ganze Sache auch nicht besser, denn sie Sprachen mir mit einem amüsierten Grinsen im Gesicht viel Glück zu. Natürlich fanden sie es lustig, dass ich so leiden musste.

Kopfschüttelnd schlurfte ich zu meinem und Yoongi's Zelt rüber. Zu meiner Überraschung war es leer, was wohl hieß, dass Yoongi noch irgendwo unterwegs sein müsste. Gut für mich, denn dann könnte ich mich ohne Probleme umziehen und hinlegen.

Ich krabbelte also in das Zelt rein, machte die Öffnung von innen zu und wühlte dann in meiner Tasche nach einem Schafshirt herum. Nach kurzer Sucherei fand ich dann auch endlich eins und legte es mir, zusammen mit einer frischen Boxershorts, auf meinen Schoß bereit.

Kurz zögerte ich noch.
Es war immerhin ein kleines Risiko sich jetzt hier einfach auszuziehen. Yoongi könnte jeden Moment zurückkommen und ich wollte von diesem Griesgram nicht nackt gesehen werden.

Letztendlich machte ich kurzen Prozess, riss mir die Klamotten vom Leib und zog die Schlafsachen schnell drüber. Kaum hatte ich meine Boxershorts hochgezogen, wurde der Reißverschluss der Zeltöffnung aufgezogen und ein sichtlich überraschter Yoongi stand vor mir. Bei dem Gedanken daran, dass er fast mein bestes Stück gesehen hatte, stieg mir augenblicklich die Röte ins Gesicht.
Ich senkte meinen Kopf etwas, sodass er davon nichts mitbekam und packte meine dreckigen Klamotten in eine Tüte. Dann wühlte ich mich in meinen Schlafsack hinein und drehte mich auf die andere Seite, sodass ich Yoongi nicht ansehen musste.

Kurz herrschte absolute Stille. Dann krabbelte Yoongi zu mir herein, machte die Öffnung des Zeltes wieder zu und begann ebenfalls in seiner Tasche herum zu wühlen. Die Geräusche die dabei entstanden, machten mich irgendwie neugierig, weswegen ich meinen Kopf leicht nach hinten drehte und zu ihm herüber schielte. Was ich da zu Augen bekam, ließ mich erschrocken hochfahren und ihn mit offenem Mund betrachten.

Er saß da im Schneidersitz auf seinem Schlafsack, trug nur ein weißes T-Shirt und ich hatte perfekte Sicht auf sein Glied. Fassungslos starrte ich zu diesem herunter. Das ich wohl gerade wie ein perverser Opa aussah, war mir erst einmal egal. Mich interessierte es, wie er sich neben mir einfach so ungestört ausziehen konnte.

„Was starrst du denn so?“, fragte Yoongi nach und klang dabei so gelassen wie den ganzen Tag schon. „Wie kannst du dich hier einfach so umziehen?“, fragte ich nach. Ich ließ meinen Blick über seinen ganzen Körper wandern. Er hatte echt eine schöne Figur, das musste ich zugeben. So zierlich und reine, helle Haut.

„Warum nicht? Wir sind beide Männer, also was ist schon dabei?“, meinte er genervt, griff dann zu seinen Boxershorts und zog sie sich über.
Wo er recht hat, hat er recht. Wir sind beide Männer und da ist es doch normal, sich voreinander auszuziehen. Vielleicht nicht unbedingt, wenn man sich gerade mal 6 Stunden kennt, aber nun gut.

Ich wand den Blick wieder von ihm ab und kuschelte mich zurück in den Schlafsack. Yoongi tat es mir gleich, drehte sich allerdings so rum, dass ich nur seinen schwarzen Hinterkopf zu Gesicht bekam.
„Griesgram…“, murmelte ich leise, ehe ich die Augen schloss und in einen ruhigen Schlaf viel.

Namjoon is a shy boy~

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