32. Lesenacht

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Namjoon's PoV.:

Letztendlich wurde Hoseok mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gefahren. Mr. Park schien von diesem Verlust recht betroffen, denn er schaute den Rest des Tages betrübt drein.
Doch auch unsere Gruppe war etwas am Zweifeln. Schließlich war Hoseok eine wichtige Rolle in unserem Schauspiel gewesen und wir hatten überhaupt keine Idee, wie wir das ganze jetzt noch retten sollten.

„Wir könnten die Pyramide einfach so lassen und dann halt kein Drama reinbauen“, schlug Baekhyun vor, als wir gemeinsam in einem Kreis saßen. „Wird es dann nicht zu sachlich und langweilig?“, hakte ich nach. „Namjoon hat Recht“, stimmte Taehyung mir zu, „Wir sollten trotzdem Drama reinbauen“.
„Und wie, wenn wir keine achte Person haben?“, fragte Chanyeol Verständnislos nach. Ich zuckte mit den Schultern und auch die anderen machten ratlose Blicke.

„Was ist, wenn wir einfach etwas komplett anderes machen?“, meinte Jungkook. „Das schaffen wir nicht, wir müssen doch schon morgen aufführen“, antwortete ich daraufhin. „Und wenn jemand aus der Pyramide den Liebhaber von Taehyung spielt? Jungkook vielleicht?“, schlug Yoongi vor, was mich ihn überrascht ansehen ließ. Er hatte bis jetzt kaum gesprochen. Begeistert klatschte Tae in die Hände. „Tolle Idee! Jungkook kann ja immer noch in der Pyramide bleiben, aber wir beide haben dann Stress und bringen unser Team in Gefahr“, erklärte er aufgeregt.
„Uhm... Naja, okay. Wieso auch nicht“, murmelte ich nachdenklich und warf einen prüfenden Blick auf Jungkook. Dieser war Rot wie eine Tomate geworden, stimmte der Idee aber zu.

Zufrieden beendeten wir unsere kleine Sitzung und entschieden uns dafür das neue Stück gleich Proben. Taehyung und Jungkook setzten die Idee perfekt um und es schien, als wären sie vollkommen in ihrem Element.

„Irgendetwas läuft da doch, oder?“, flüsterte Chanyeol mir schmunzelnd zu und deutete unauffällig auf die beiden Turteltauben. Ich nickte. „Ja, sieht irgendwie so aus... Aber naja, ich gönn es den beiden, sie sind süß zusammen“.
„Finde ich auch. Was ist eigentlich mit Yoongi und dir? War da nicht auch was?“, hakte der Braunhaarige nach. Unwissend zuckte ich mit den Schultern. War das zwischen uns wirklich von Bedeutung?

„Du musst doch wissen ob zwischen euch was gelaufen ist, oder nicht?“, zischte er mir entsetzt zu. „Ach, keine Ahnung. Vielleicht ja, irgendwie etwas...“, murmelte ich. „Du bist ja echt ein Vogel“, schnaubte er aus, „An deiner Stelle würde ich ihn mal Fragen. Ansonsten wird es eine merkwürdige Stimmung zwischen euch geben“.
„Die ist jetzt auch schon da“, verteidigte ich mich. „Ja und das ist alles deine Schuld“, knurrte er. Ich verdrehte die Augen. „Als ob dein Liebesleben besser läuft, Doktor Love“ – „Ja tut es. Falls es dir nicht aufgefallen ist sind Baekhyun und ich unendlich glücklich zusammen“.

Genervt verdrehte ich die Augen und schwieg. Vielleicht hatte Chanyeol recht und ich musste wirklich mit Yoongi reden. Schließlich empfand ich die jetzige Situation ebenfalls als unangenehm und da ich der Hauptverantwortliche dafür war, musste ich auch dafür Sorgen alles gerade zu biegen. Doch mein Stolz hielt mich davon ab. Zudem wollte ich mir jegliche Gefühle gegenüber ihm immer noch nicht eingestehen. Also ließ ich das ganze sein und machte weiter wie zuvor auch.

Yoongi's PoV.:

Ich hatte es satt diesen großen Spargeltarzan namens Namjoon vor meinen Augen zu sehen, wie er sich mit anderen Jungs unterhielt und lachte und mich dabei völlig ignorierte.
Umso wütender hatte es mich gemacht, die Unterhaltung zwischen ihm und Chanyeol belauscht zu haben. Wobei ich die beiden gar nicht richtig belauscht hatte, schließlich haben sie einfach nur unheimlich laut miteinander geredet. Das ich keine drei Meter von ihnen entfernt gestanden hatte, war ihnen dabei wohl nicht aufgefallen.

„Gleich ist er tot“, hörte ich Jimin's Stimme neben mir sprechen. Mein wütender Blick verwandelte sich in einen verwirrten und fragend sah ich den Orangehaarigen an. „Na Namjoon. Du tötest ihn förmlich mit deinen Blicken“, erklärte er sich. „Hat er ja auch verdient“, rechtfertigte ich mich. Jimin seufzte gequält. „Ich weiß, aber trotzdem wäre es besser, wenn du mit ihm redest... Scheinbar scheint er deine gruseligen Blicke ja nicht verstehen zu können“.
„Oder er ist einfach zu Dickköpfig dafür“, knurrte ich. „Oder das“, stimmte der Jüngere mir zu und zuckte mit den Schultern.

Der Tag neigte sich langsam dem Ende zu. Bauschige Wolken flogen vor der untergehenden Sonne entpang und es wurde wieder etwas frischer.
Die Proben für unser neues Stück waren ausreichend eingeübt worden, sodass wir uns dazu entschieden für den heutigen Tag aufzuhören und es morgen in aller frühe das letzte Mal zu üben.

Da ich keine Lust hatte zu Namjoon zu gehen, trottete ich einfach Jimin hinterher. Dieser ging jedoch nicht gleich zu seinem Zelt zurück, sondern besuchte erst ein paar andere Teams und redete mit ihnen. Ich stand währenddessen schweigend hinter ihm und beobachtete alles. Zum Reden selbst war mir nicht zumute und ich wollte auch keine neuen Menschen kennen lernen. Ich wollte mich eigentlich bloß in Jimin's und Taehyung's Zelt setzen und dem Orangehaarigen die Ohren volljammern.

Doch es dauerte unheimlich lange, bis Jimin sein gequatsche beendete und zurücklief. „Lebt deine Zunge überhaupt noch? Tut dir nicht der Gaumen weh?“, fragte ich überdramatisiert nach. „Nein, wieso?“, hakte Jimin vollkommen unwissend nach. „Du hast so viel geredet...“, stöhnte ich aus und fuhr mir angestrengt durch mein Gesicht.
„Ach was! Die Jungs sind voll nett und mit denen rede ich gerne“, lachte er amüsiert. „Du sozialer Raudi“, kicherte ich.
„Raudi? Hast du mich gerade ernsthaft Raudi genannt?“, ungläubig starrte er mich von der Seite aus an. Sein Blick hatte etwas angriffslustiges in sich, weswegen ich meine Schritte verschnellerte. „Kann sein“, grinste ich dabei frech. „Na warte...“, mit einem Satz holte er mich ein und nahm mich in den Schwitzkasten. Quietschend entwand ich mich ihm und rannte davon. Er folgte mir eilig.

Wir jagten uns gegenseitig durch das komplette Zeltlager und fingen uns teilweise sehr gestörte Blicke ein. Sogar Namjoon hatte uns gesehen, doch ich hatte ihn einfach ignoriert und war jauchzend weitergerannt.
Schließlich kamen wir bei Jimin's und Taehyung’s Zelt an, woraufhin ich mein Tempo drosselte. Der Jüngere rannte daraufhin lachend gegen mich, sodass wir beide zu Boden fielen und direkt vor den Zelteingang rollten.

Keuchend setzte ich mich auf und klopfte mir das Gras von der Kleidung.
„Alles ok?“, grinste ich. Jimin lachte bloß und rollte sich etwas umher, ehe er sich auch aufsetzte.
„Für eine Schildkröte bist du ziemlich schnell“, scherzte er dann. „Sehr lustig“, entgegnete ich und boxte ihm empört gegen die Brust, „Du solltest keine Scherze über andere machen, wenn du selber wie der größte Scherz aussiehst“.
„Wieso sehe ich aus wie ein Scherz?“, schmollte er, was zugegebenermaßen ziemlich niedlich aussah. „Du hast Gras auf dem Kopf und Erde an der Wange kleben...“, schmunzelte ich und pflückte das Grün aus seinen Haaren heraus. „Oh“, machte der Jüngere und ließ mich stumm meine Arbeit beenden.

Ich habe voll vergessen was in diesem Kapitel und in dem nächsten passiert, aber jetzt ist es mir wieder eingefallen und ich freue mich schon auf eure Reaktionen xD

Ich werde die Kapitel übrigens in 15 Minuten Abstände hochladen :3

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