Chapter 15

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"..so und hier haben wir unsere Hotelzimmer. Folgt mir, ich bringe euch zu euren Räumen." Erklärte uns Frau Zhorae und wir liefen der in Schwarz gekleideten Frau weiter hinterher.

Plötzlich drehte sie sich zu uns um, faltete ihre Hände vor ihrem Körper und verbeugte sich vor uns. Erschrocken von ihrem plötzlichen Anhalten, stolperte ich noch einige Schritte nach vorn und wäre fast gegen die schlanke Dame vor mir geknallt. Doch ich fand gerade noch mein Gleichgewicht wieder und stellte mich unauffällig zurück neben Doyoung. "Das sind eure Schlüssel." Sie drückte mir die vier Schlüssel in meine Hand und machte sich schon wieder auf den Rückweg, jedoch stoppte ich sie. "Frau Zhorae, das sind nur vier Schlüssel. Wo ist der fünfte?" Meine gegenüber drehte sich um und bemerkte erst nach einigen malen blinzeln, worauf ich hinaus wollte. Ich würde ja wohl schlecht mit einen von ihnen in ein und demselben Raum schlafen. Die Dame vor mir schien es sichtlich peinlich zusein, so nervös wie sie mit ihren Händen spielte. "Ich hätte da noch einen Raum zur Verfügung, allerdings ist dieser Raum nicht wirklich zur Übernachtung gedacht." Probierte sie mir zu erklären, doch mir war das egal. Ich würde lieber auf dem Fußboden schlafen, als mir mit einem von denen ein Zimmer zu teilen.

"So das ist der Raum, entschuldigen Sie bitte nochmals das Missverständnis." Sagte Frau Zhorae mit einem aufgesetzten Lächeln und deutete mir an einzutreten. Abstellraum. Das war das beste Wort, was diesen Raum beschrieb. Eine kleine Liege diente mir als Bett Ersatz, und eine flimmernde Glühbirne als Zimmerlampe. Sonst standen in einer Ecke noch Besen, Eimer und ein Wischmop und ein riesiges Regal, voll von Handtüchern, konnte mir wohl als Abladeplatz behilflich sein. Es war zwar kein Luxus Zimmer doch ich akzeptierte es. Ich drehte mich einmal in dem kleinen Raum, doch begann dann auch schon meinen Koffer auszupacken.

Ein Klopfen an meiner Tür machte mich hellhörig und ich stand von dem kalten Boden auf, auf welchem ich mich zum Auspacken gesetzt hatte. "Hm? Ist etwas?" Fragte ich überrascht, als Jaehyun vor meiner Tür stand und seinen Zimmerschlüssel in der Hand klimpern ließ. "Wir wollten noch etwas essen gehen und fragen, ob du mitkommst?" Mein Kopf drehte sich automatisch im Raum um, doch dann fiel mir wieder ein, dass hier keine Uhr hing. Ich zückte mein Handy und schaute mit einer hochgezogenen Augenbraue zu dem blonden hinauf. "Um viertel vor zwölf?" Entgegnete ich ihm. "Wir haben selber noch nichts gegessen!" Rechtfertigte er sich und legte sein Kopf zur Seite. "Also kommst du mit?" Wiederholte er sich und lehnte sich etwas zu mir vor. Ich drehte mich wieder um und lief zu meinem offenen Koffer hin. "Nein, hab' keinen Hunger," sagte ich und hörte, wie er langsam wieder die Tür schloss. "Okay," murmelte er leise vor sich hin, doch dann knurrte mein Magen lauthals und widerlegte meinen vorherigen Satz. "Bist du dir da auch sicher?" Erklang es hinter mir, woraufhin ich mich umdrehte.

Jaehyun schaute mich mit seinen Augen durch den kleinen Spalt an, welcher die Tür von dem Schloss trennte. Ein nachgebender Seufzer verließ meine Kelle und ich zog die Tür ganz auf. "Na gut," korrigierte ich mich und schnappte mir meinen kleinen Zimmerschlüssel vom Handtuch Regal. Die Anderen standen schon am Ende des Ganges und sahen wartend zu uns rüber. Draußen angekommen war es bereits dunkel, naja sofern man den hellen Himmel der Hochsommerzeit als 'dunkel' bezeichnen konnte. "Wo wollen, oder besser gesagt, können wir denn jetzt noch hin?" Hackte Taeil nach und alle drehten ihre Köpfe fragend in meine Richtung. Ich blieb stehen, was mir die Anderen nachmachten, und probierte mich an die Worte von der Managerin des Freizeitparks zurück zu erinnern. "Ich glaube, es gibt hier noch so ein Smoothie Stand wo wir hin können, da die Betreiber immer bis spät in die Nacht für den nächsten Tag vorsorgen." Es war zwar kein richtiges Essen, doch besser als nichts. Die Anderen gaben sich auch damit zufrieden und folgten mir, da ich die einzige Fremdenführer-Karte bei mir trug.

Wir kamen an dem besagten Stand an und ich klopfte an der bereits runtergelassenen Jalousie. Von hinten kam eine Person zu uns und beäugte die recht große Truppe an Jungs, bis er an mir hängen blieb. "Hallo wir sind-.."
"NCT 127, welche hier sind, um als Marketing Strategie unserer Chefin mehr Besucher in den Park zu locken, nicht wah?" Vollendete er meinen angefangenen Satz und lächelte mich breit an. Etwas belustig lachte ich für einen Moment und kam auf den Jungen zu. "Ja, wir wollten-.."
"Etwas essen?" Fiel er mir zum zweiten Mal in meinen Satz und ich nickte freundlich. Der Junge, ungefähr mein Alter, verschwand zurück hinter dem Stand und dann wurde auch schon die blaue Jalousie hochgezogen. Er schaltete Licht an und plötzlich fingen auch einige Lampen bei den Tischen an zu leuchten. "Eure Bestellung Mylady?" Grinste er frech in meine Richtung und ich musste anfangen zu kichern. Die Jungs begannen damit, ihre Bestellungen aufzugeben und zum Schluss bestellte ich mir auch noch etwas. Zusammen setzten sie sich an einen Tisch doch ich setzte mich woanders hin. Ich schrieb etwas mit Solji bis ich eine Nachricht von meinen Eltern bekam und aufhorchte. Eine Tonaufnahme. "Hallo Taemin, herzlichen Glückwunsch nachträglich. Entschuldige die verspätete Nachricht, allerdings waren ich und dein Vater zu einem Firmensitz in Paris eingeladen worden und hatten es vergessen. Sei uns nicht böse, wir hatten viel um die Ohren. Stell kein Mist an, bring Taeyong nicht in Schwierigkeiten, haben euch lieb, grüß Taeyong!" Die Nachricht war sehr brüchig und ich merkte, wie sich meine Augen langsam mit Tränen füllten. Ich blinzelte einige Male und schluckte die Enttäuschung, darüber, dass meine eigenen Eltern, den Geburtstag ihrer einzigen Tochter, vergessen hatten, hinunter.

"Hey," erklang es leise hinter mir und ich zuckte vor Schreck zusammen. Der Junge vom Stand setzte sich neben mich hin und hing mir eine Decke um die Schultern. Die frische Luft hinterließ schon eine ungewollte Gänsehaut auf meiner Haut, also nahm ich die Geste dankend an. "Hier," flüsterte er und hielt mir unauffällig ein Taschentuch entgegen. Tonlos nahm ich es an und tupfte mir die, sich langsam anbahnende, Flüssigkeit aus meinen Augenwinkeln. "Ich hab das gerade ungewollt mitbekommen.." Fing er an und atmete tief ein. Ich drehte mich emotionslos zu ihm um und stoppte ihn, bei dem was er auch immer gerade probierte zu versuchen. "Es ist alles gut, ich brauche kein Mitleid und erst recht keinen Spanner." Ich ließ mein Handy zurück in meine Tasche verschwinden und wandte mein Blick von ihm ab. "Alles Gute...nachträglich Taemin." Erschrocken schaute ich in sein Gesicht und bemerkte, ein kleines Schmunzeln, welches seine Lippen zierte.

"Taemin? Können wir vielleicht kurz reden?" Erklang es plötzlich hinter mir und ich drehte mich rasch um. Ich nickte Yuta zu und stand von der Sitzbank auf. Die Decke ließ ich sanft auf das Holz fallen und dann tippte ich dem stummen Jungen, welcher immer noch dort saß, an der Schulter an. Überraschst drehte er sich zu mir und zog seine Augenbrauen in die Höhe. "Ich weiß deinen Namen garnicht," stellte ich fest und beobachtete, wie sich sein Schmunzeln zu einem Grinsen verwandelte. "Youngbin."

Yuta lief zu einem Sicherheitsgeländer eines Riesenrads hin und lehnte sich an dieses. "Taemin ich-.." Weiter ließ ich ihn nicht reden. "Lass gut sein Yuta. Wenn du mich nicht leiden kannst, hättest du es mir auch einfaches sagen können und mich nicht einfach ignorieren müssen." Er schaute mich irritiert an, weshalb ich mich wegdrehte und wieder gehen wollte. Doch plötzlich spürte ich, wie er nach meiner Hand griff und sie festhielt. Er schaute mich entschuldigend an, jedoch blieb sein Mund verschlossen. Er öffnete ihn ein Spalt aber brach das auch sofort ab, weshalb ich mich von seiner Hand löste und tief einatmete. "Komm, die Anderen warten bestimmt." Sagte ich und wir liefen wieder zurück.

Er konnte mich also tatsächlich nicht leiden, gut zu wissen...


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⁰³ BROTHERS LITTLE SISTER | nctWhere stories live. Discover now