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Mir ist nicht aufgefallen, dass ich unter Harrys Berührung angefangen habe die Luft anzuhalten. Erst als der Fotograf "Danke!" ruft, merke ich das ich akuten Sauerstoffmangel habe und einen tiefen Atemzug nehmen muss. Langsam entfernt Harry seine Hand von meiner Taille, aber nicht ohne meine Rücken mit seiner Hand entlang zu streifen. Dort wo mich seine Hand berührt, spüre ich seine Wärme und das daraus resultierende Kribbeln in meinem Bauch. Genauso schnell wie das Gefühl gekommen ist, ist auch wieder die Leere in meinem Körper. Und damit auch mein klarer Verstand, der mir bewusst macht, was die letzten Minuten passiert ist. Ich merke die Hitze an meinen Wangen, was nur bedeuten kann, dass mein Gesicht, mit Sicherheit, die Farbe einer Tomate angenommen hat. Unangenehm.

Langsam begeben sich alle zu den aufgestellten Tischen mit den T-Shirts und weiteren Fanartikeln. Unauffällig und unschlüssig darüber, was ich jetzt genau machen soll folge ich ihnen.
"Emilia magst du die T-Shirts unterschrieben haben?", wendet sich nun Niall an Emilia.
"Ja!", grinst sie über beide Backen zurück. Bei ihrem Anblick verdränge ich, was gerade passiert ist, und lächle sie stolz an.

Harry setzt Freddy am Boden ab, während er mit den anderen Jungs die Fanartikel unterschreiben geht. Während sie das machen scherzen sie untereinander und auch Emilia bringen sie die ganze Zeit zu lachen. Zusammen finde ich sie um einiges lustiger als einzeln.
"Tut mir leid euch jetzt zu stressen aber, die anderen Fans warten draußen auf ihr Treffen mit One Direction. Laura ihr könnt euch gerne zu den anderen auf die Seite stellen und von dort zusehen oder wieder zurück in den Aufenthaltsraum gehen. Wie es euch lieb ist.", sagt Sam freundlich zu uns.

"Klar. Emilia, du bist das Geburtstagskind, du darfst entscheiden.", wie zu erwarten will sie hierbleiben. Nachdem Emilias Fanartikel unterschrieben sind, kommen Harry und Niall her. Niall gibt Emilia das unterschrieben Shirt und sie zieht es sich direkt über. Den Rest reicht mir Harry in die Hand. Seine Hände streifen dabei meine. Er ist mir wieder sehr nah und sieht mir lächelnd in die Augen. Bevor mein Körper wieder völlig abschaltet und nur noch auf seine Berührungen fokussiert ist, ziehe ich meine Hände mit einem "Danke" zurück. Harry scheint dies zu merken. Er zieht unbemerkt seine Augenbrauen zusammen, mustert mich kurz und dreht sich langsam um.

Ich packe die Fanartikel in meine Tasche. Ich eine große Tasche dabei, so dass alles gut reinpasst. Kurz bevor die Fans den Raum betreten, nehme ich Freddy auf meinen Arm, bevor er wirklich noch übersehen wird. Zusammen mit den Kids stelle ich mich neben Jon. Jon und ich unterhalten uns die meiste Zeit. Er erzählt mir auch viel Privates von seiner Frau und wie er damit umgeht die meiste Zeit unterwegs zu sein. Emilia beobachtet in der Zeit One Direction im Umgang mit ihren Fans. Teilweise hört man einen Fan weinen, energisch atmen oder leicht quieken vor Freude. Wie die Jungs mit den Fans umgehen ist niedlich. Sie nehmen sich Zeit und behandeln die Fans so, als würden sie sich bereits kennen und wären Freunde. Sehr offen, freundlich damit sie einen unvergesslichen Moment mit ihren Idolen haben. Manchmal merke ich Harrys Blick auf mir, wie er mich mustert. Jetzt gerade umarmt er innig einen Fan. Der Fan kann kaum die Finger von ihm lassen. Selbst einen Kuss auf die Backe tauschen sie aus. Laura komm runter.
1. Das Mädchen ist wahrscheinlich 15 oder 16. absolut kein Grund eifersüchtig zu sein.
2. Du pflegst keine Beziehung zu Harry, die dir erlaubt auch nur irgendeine Art von Eifersucht zu spüren.

Nach einer Ewigkeit lösen sie sich wieder voneinander und machen ein Selfie. So geht fast eine Stunde lang weiter. Viele Fans, die den Raum wieder glücklich verlassen, kann man noch hören wie sie sich lauthals über die Bilder und die Erfahrung freuen, bevor die nächste Gruppe an energischen Fans den Raum betritt.
"Das ist jetzt die letzte Gruppe Fans.", sagt Jon jetzt neben mir, der alles aufmerksam beobachtet, wie gesagt er ist Harrys Bodyguard und für seine Sicherheit verantwortlich.

Eine Gruppe von 5 Mädchen betreten Raum. Oh mein Gott! Ist das Pauline? Was zur Hölle macht sie hier? Pauline ist ebenfalls wie ich Au Pair hier in Vancouver. Sie ist aus einer reichen australischen Familie. Eine von den arrogantesten Personen die ich jemals getroffen habe. Sie arbeitet für die gleiche Agentur wie ich, daher sehen wir uns so gut wie jeden Monat aufgrund von den Veranstaltungen, die die Agentur veranstaltet. Sie lebt in ihrer eigenen Welt, alle die nicht nach ihrer Pfeife gehen, werden ausgeschlossen und sind ihrer Meinung nach uncool. Sie denkt, dass sie jeden Typen haben kann und dass jeder, wirklich jeder, auf sie steht. Aber wer steht auf eine wie sie? Es ist nicht meine Art über andere Menschen zu urteilen aber, wenn man sie persönlich kennen gelernt hat und ihre 4 Freundinnen, ich nenne so etwas eigentlich nicht Freundinnen, sie sind einfach nur Mitläufer die von ihrem vermeintlichen "Ruhm" etwas abhaben wollen. Lächerlich.

Bitte Pauline, entdecke mich nicht. Ich will jetzt nicht erklären was ich hier mache. Was hat sie da eigentlich an? Ist das nur ein schwarzes Top zu den High Heels in denen sie nicht laufen kann. Und was ist mit ihrem Gesicht passiert? Okay, Laura reiß dich wieder zusammen. Du bist besser als sie, also lass sie machen was auch immer sie will, es ist nicht dein Leben. Während ich mir das denke, schließe ich kurz meine Augen und atme tief durch. Sie stolziert mit ihren Mitläufern auf die Jungs zu. Auf eins bin ich neidisch. Auf ihre Beine. Dünn, trainiert und lange Modelbeine. Die hätte ich gerne aber, ohne die Fake-Bräune bitte. Jon scheint meinen Blick mitbekommen zu haben.
"Alles okay?", fragt er an mich gerichtet.
"Ähm, ja ich kenne die Mädchen nur.", antworte ich darauf, ohne einen Blick von Pauline abzuwenden die gerade Niall innig umarmt.
"Sind sie Freunde von dir?"
"Oh mein Gott, bloß nicht, nein. Sie sind alles, aber nicht meine Freunde. Absolut nicht ... ", mache ich deutlich, wie ich zu den Mädchen stehe.
"Das hätte mich jetzt auch gewundert. Du würdest auch überhaupt nicht zu dieser Art von Mädchen passen.", und wie recht du hast Jon.

Jetzt ist Pauline bei Harry. Sie gibt ihm erst einen viel zu langen Kuss auf die Wange. Einen Tick zu nahe an seinen Lippen. Danach umarmt sie ihn und man merkt, dass sie ihn nicht mehr loslassen will. Ich glaube mir wird schlecht, wenn ich sehe wie Harry sie zurück umarmt. Wie seine Hände um ihre Hüfte geschlungen sind, sein Oberkörper an ihren gepresst ist. Sie sind nur getrennt durch ihr "Kleid" und sein T-Shirt. Wie lange will sie ihn noch umarmen. Jetzt höre ich auch noch ihre viel zu hohe Stimme: "Es freut mich so sehr dich endlich kennen zu lernen. Ich bin Pauline.", immer am Ende des Satzes geht ihre Stimme in einen ziemlich unangenehmen hohen Ton. Wie in einem Tunnelblick beobachte ich Pauline und Harry. Alles andere wird unscharf, fast schwarz. Wieso kann Pauline nicht einfach zu jemand anderen gehen. Okay, wenn ich ehrlich bin ich mag alle Jungs wirklich gerne und wünsche keinen eine längere Unterhaltung mir ihr führen zu müssen als maximal zwei Minuten. Harry erträgt sie jetzt schon länger als zwei Minuten.

Ich merke wie Harry seine Augen jetzt von ihr nimmt und mir direkt in meine Augen sieht, während sie weiter auf ihn ein redet. Sofort spüre ich wieder die Hitze, die sich in meinen ganzen Körper breit macht. In meinem Bauch ist wieder das Kribbeln. Ich hoffe, dass keiner außer uns diese Spannung wahrnimmt. Nimmt Harry diese Spannung überhaupt wahr? Er steht lässig nur ein paar Zentimeter von Pauline entfernt, während ich gerade kurz davor bin zu ihm zu rennen, ihn aus dem Raum zu ziehen, um nicht jugendfreie Dinge mit ihm anzustellen. 

Love Is Never Ever Simple (Harry Styles - Deutsche Version)Where stories live. Discover now